Verena Smit erhält Nachwuchspreis der Hans-Thümmler-Stiftung
Die Baugeschichte der Hersfelder Abteikirche – mit diesem Thema hat sich Kunsthistorikerin Dr. Verena Smit in ihrer Dissertation beschäftigt und dafür jetzt an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) den Nachwuchspreis der Hans-Thümmler-Stiftung erhalten. Die Auszeichnung geht an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die eine hervorragende Promotion oder Habilitation in der Architektur, Bauplastik und Skulptur des europäischen Mittelalters und angrenzender Epochen, insbesondere Westfalens, abgeschlossen haben. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr erstmals vergeben und soll zukünftig alle zwei Jahre ausgelobt werden.
Kunsthistoriker, Architekturhistoriker und Denkmalpfleger Hans Thümmler (1910–1972) war stellvertretender Landeskonservator für Westfalen-Lippe und Honorarprofessor an der WWU. Eines seiner besonderen Anliegen war die Kunstlandschaft Westfalens. Daher ist es das Ziel der nach ihm benannten Stiftung, Nachwuchswissenschaftler auf genau diesem Gebiet zu fördern.
Ein Kuratorium aus international anerkannten Vertretern der universitären Kunst- und Baugeschichte, der Denkmalpflege, der Museen sowie einem Mitglied des Rektorats der WWU hatte Verena Smit als diesjährige Preisträgerin vorgeschlagen. Ihre 2017 an der Georg-August-Universität Göttingen abgeschlossene und 2018 publizierte Dissertation „Die Baugeschichte der salischen Abteikirche in Hersfeld“ steht in der Tradition der von Hans Thümmler mitbegründeten Methoden der kunsthistorischen beziehungsweise archäologischen Bauforschung.
Fast 80 Jahre nach Hans Thümmlers viel beachteter Schrift zur Baukunst des 11. Jahrhunderts in Italien sei es Verena Smit gelungen, eine Grundlagenarbeit über eines der wenigen in Deutschland erhaltenen Werke frühsalischer Architektur vorzulegen, das für ein umfassendes Verständnis der Baukunst des 11. Jahrhunderts unverzichtbar ist. Das Urteil des Kuratoriums zu der Dissertation fiel mit den Worten „hervorragend“, „konzise“, „souverän“ und „methodisch überzeugend“ aus. Darüber hinaus würdigten die Kuratoriumsmitglieder die besonders gute Lesbarkeit der Arbeit.