Rektor Prof. Johannes Wessels: "Wir geben alles für den Titel Exzellenz-Universität"
Rund 400 Gäste begrüßte das Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) am Freitagabend (11. Januar) in der voll besetzten Aula des münsterschen Schlosses zum diesjährigen Neujahrsempfang - die Veranstaltung stand unter dem Motto "Wissenschaft in der Gesellschaft". "Wir haben ein ausgesprochen arbeitsreiches, aber auch erfolgreiches Jahr 2018 erlebt", betonte Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels in seiner Neujahrsrede - vor allem mit Blick auf die Förderung von zwei Exzellenzclustern, der Eröffnung des Philosophikums und des ,Center for Soft Nanoscience' sowie der Bewilligung von vier europäischen Forschungspreisen. "Für 2019 wünschen wir uns natürlich einen Erfolg in der zweiten Förderlinie der bundesweiten Exzellenzstrategie: Es wäre für die gesamte Universität, für Münster und das Münsterland eine großartige Auszeichnung, wenn die WWU den Titel Exzellenz-Universität verliehen bekäme. Wir geben alles!"
Für die musikalische Begleitung sorgten Studierende der WWU-Musikhochschule, mehrere Mitglieder des Hochschulsports lieferten im Foyer einen Überraschungsauftritt ab.
Der Neujahrsempfang bildete auch in diesem Jahr den festlichen Rahmen, um mehrere Universitätspreise zu vergeben. Die Preisträger im Kurzporträt:
WWU-Forschungspreis
Das Rektorat verlieh den mit 30.000 Euro dotierten WWU-Forschungspreis 2018, mit dem exzellente und international anerkannte Forschungsleistungen ausgezeichnet werden, an Prof. Dr. Martin Winter. Das Preisgeld dient der Förderung weiterer profilbildender Forschungsaktivitäten des Preisträgers.
Martin Winter, Professor am Institut für Physikalische Chemie der WWU, ist eine der international herausragenden und thematisch einflussreichsten Forscherpersönlichkeiten auf dem Gebiet der Materialforschung für Alkalimetall-Hochenergiebatterien, insbesondere der Lithium-Ionen- und Lithium-Metall-Batterien. In diesem Bereich arbeitet und forscht der Chemiker seit mehr als 25 Jahren und begleitet damit insbesondere die den Markt und die Technologie beherrschende Lithium-Ionen-Batterie seit Anfang der 1990er-Jahre, als diese Batterietechnologie noch in den Kinderschuhen steckte. 150 Forschungsprojekte in den vergangenen zehn Jahren, 600 Publikationen in Fachzeitschriften, Büchern und Tagungsbänden sowie 70 Patente zeugen davon, dass die Batterieforscher in Münster diese Aufgabe mit Leidenschaft und Ehrgeiz verfolgen.
Seit seiner Berufung an die WWU im Jahr 2008 sind aus der grundlagenwissenschaftlichen Forschung von Martin Winter zahlreiche Innovationen für Lithium-Ionen-Hochleistungsbatterien und neue Wege zu innovativen Batteriekonzepten hervorgegangen. Mit der Gründung des von ihm initiierten und geleiteten Batterieforschungszentrums "Münster Electrochemical Energy Technology (MEET)" im Jahr 2010 und der Gründung des ebenfalls von ihm geleiteten Helmholtz-Instituts Münster bildet die Energiespeicher-Forschung in Münster eines der weltweit wichtigsten Kompetenzzentren.
WWU-Studierendenpreis
Der Studentische Besuchsdienst e.V. erhielt den mit 7.500 Euro dotierten Studierendenpreis 2018 für außergewöhnliches Engagement. Das Preisgeld unterstützt das ehrenamtliche Engagement der Studierenden und stärkt damit soziale oder kulturelle Belange im Umfeld der WWU. Philipp Achenbach, Michael Geuenich und Florian Pap nahmen den Preis stellvertretend für den Verein entgegen.
Seit 2014 setzt sich der Verein für den Dialog zwischen Studierenden und älteren Menschen ein. Rund 180 Studierende aus verschiedenen Fachbereichen der WWU haben sich seit der Gründung in Einrichtungen der Altenpflege in Münster ehrenamtlich engagiert und regelmäßig in ihrer Freizeit Senioren besucht. In rund 20 Einrichtungen bauen die Studierenden vor Ort entweder Eins-zu-eins-Beziehungen zu den Bewohnern auf oder engagieren sich in Gruppenaktivitäten, beispielsweise mit Musik- oder Spieleabenden, Waffelbacken oder Ausflügen. Durch den Studentischen Besuchsdienst e.V. entsteht eine Brücke zwischen den Generationen, von der beide Seiten profitieren: Der Kontakt mit jungen Menschen lässt viele Bewohner nochmals aufblühen und wird als Angebot äußerst positiv angenommen. Für die Studierenden eröffnen die Kontakte wiederum die Chance, vom Wissen und der Erfahrung der älteren Generation zu lernen und zugleich soziale Erfahrungen zu machen.
Neben der Kooperation mit Seniorenheimen und Pflegeeinrichtungen setzen sich die Studierenden für eine größere Aufmerksamkeit für intergenerationelle Themen in der Öffentlichkeit ein. Durch regelmäßige Diskussionsveranstaltungen zu Themen wie Demenz, der Kunst des Alter(n)s oder Mehrgenerationenhäusern werden sensible Inhalte thematisiert und der Austausch mit der Bevölkerung gestärkt.