digiFellows (2021-2023)

Die Universität Münster fördert aus Mitteln der Digitalisierungsstrategie des Landes NRW in einem Wettbewerbsverfahren mit einer universitätsinternen Jury personenbezogene Projekte zur Stärkung der digital-gestützten Hochschullehre (digiFellows).

Durch die Förderung digiFellows erhalten Lehrende den Raum und die Mittel, ihre individuellen Ansätze für die Entwicklung und Erprobung digital- gestützter Lehr-, Austausch- und Prüfungsformate zu verwirklichen. Dabei können Lehrende individuell oder im Tandem bis zu 50.000 € Fördersumme erhalten.

Geförderte "digiFellow"-Projekte:

Förderjahr 2023

  • Eye Movement Modeling Examples in der Histologie | Dr. med. Dogus Darici

    Medizinische Fakultät

    Das Wissen um den mikroskopischen Aufbau der Organe ist die Voraussetzung, um pathophysiologische Prozesse im Körper zu verstehen und moderne Diagnose- sowie Therapieverfahren in der Klinik erfolgreich einzusetzen. Im Histologieunterricht an der Uni Münster lernen daher fast 180 Human- und Zahnmedizinstudierende jedes Semester mithilfe von realen und virtuellen Mikroskopen unterschiedliche Gewebe- und Organpräparate eigenständig zu beurteilen. Jedoch klagen die Studierenden oft über Schwierigkeiten während der praktischen Mikroskopierübungen („Ich erkenne nichts.“ oder „Das sieht alles gleich aus.“) und damit verbundenem Frust und Ärger.

    Dieses Programm hat zum Ziel, die neuesten Erkenntnisse aus der Expertiseforschung zu Eye Movement Modeling Examples (EMME) in Form eines Inverted Classroom Modells in die histologische Lehre zu translatieren, um die visuelle Expertise von Medizinstudierenden evidenzbasiert zu fördern und die Freude an der mikroskopischen Anatomie zu stärken.


Förderjahr 2022

  • Digitales Selbststudium in den deutsch-lateinischen Übungen | Philipp Jackisch

    Institut für klassische Philologie

    Die deutsch-lateinischen Sprachübungen stellen für viele Studierende der Lateinischen Philologie aufgrund des ungewohnten, produktiven Gebrauchs der lateinischen Sprache eine große Herausforderung dar. Deshalb müssen sie oft ihre Teilnahme an den Übungen durch ein umfangreiches Selbststudium ergänzen, ohne, dass sie dabei auf zeitgemäßes und wirksames Selbstlernmaterial zurückgreifen können.

    Im vorliegenden Projekt wird eine digitale Selbstlernumgebung entwickelt, erprobt und evaluiert, die den Studierenden ein fachlich profundes, interaktives und individuelles Selbststudium zur Förderung ihrer lateinischen Sprachkompetenz ermöglicht. Der Kompetenzaufbau soll innerhalb eines semesterunabhängigen Learnweb-Kurses in kumulativ angelegten Lerneinheiten erfolgen, deren Inhalte mit Blick auf ihre hochschulübergreifende Wiederverwendbarkeit mithilfe von H5P erstellt werden. Dabei wird auch ein eigenes H5P-Modul entwickelt, das die spezifischen Anforderungen berücksichtigt, die das deutsch-lateinische Übersetzen an die Studierenden stellt.

  • digi@BIOstart – Etablierung eines digitalen Vorkurses für angehende Studierende in den Biowissenschaften | Dr. Julia Ghelman

    Fachbereich Biologie

    Ziel des Projekts digi@BIOstart ist die Entwicklung und dauerhafte Etablierung eines neuen und innovativen digitalen Vorkursformats, welches von Studierenden für Studienanfänger*innen gestaltet wird.
    Um Studienanfänger*innen in den Biowissenschaften via Blended Learning an Inhalte eines naturwissenschaftlichen Grundlagenstudiums heranzuführen, soll ein digitaler Vorkurs etabliert werden. Dieser gibt den Teilnehmenden noch vor Studienbeginn die Möglichkeit, ihren Wissensstand einzuordnen und ggf. vorhandene Defizite auszugleichen. Das Angebot soll in Form eines freiwilligen Selbstlernkurses auf der E-Learning-Plattform Learnweb angeboten werden, der durch eine zweiwöchige Lerngruppenphase via Zoom unterstützt wird. Organisiert wird der Vorkurs von Studierenden im 4. Fachsemester des Studiengangs B.Sc. Biowissenschaften.
    Der Erwerb von Schlüsselkompetenzen ist am Fachbereich bereits seit langem in Form eines Pflichtmoduls in das Studium der Biowissenschaften integriert. Die Durchführung des Vorkurses ermöglicht den Studierenden insbesondere den Erwerb digitaler Kompetenzen im naturwissenschaftlichen Kontext.


Förderjahr 2021

  • Digitale Übung „Linguistic Methods“ | Prof. Dr. Dagmar Deuber und Prof. Dr. Ulrike Gut

    Englisches Seminar

    Die Übung „Linguistic Methods“ ist Teil eines Pflichtmoduls der Bachelorstudiengänge am Englischen Seminar. Sie umfasst 1 SWS Präsenzlehre und einen hohen Selbststudienanteil. In dem Projekt wird zur Unterstützung des Selbststudiums eine asynchrone Lehrveranstaltung im Learnweb entwickelt, die dauerhaft zur Verfügung stehen wird.
    Diese digitale Übung wird die Präsenzlehre im Sinne eines Blended Learning Formats ergänzen. Sie enthält interaktive und multimediale Inhalte zur Vertiefung der eingeführten Methoden - insbesondere zur Anwendung dieser Methoden auf verschiedenartige Sprachdaten. Für die Erstellung dieser Inhalte wird die Software Articulate Storyline 360 verwendet und im Learnweb integriert.

  • Digitale Lehre in der Materialphysik | Prof. Dr. Martin Salinga

    Institut für Materialphysik

    Im Vertiefungsmodul "Materialphysik" im Masterstudiengang "Physics" werden diverse digitale Lehrformate in Vorlesungen und Übungen sowie in Teilen des Praktikums erprobt. Getrieben sind die Lehrinnovationen von der Überzeugung, den Studierenden für einen nachhaltigen Lerneffekt eine maximale Anzahl an Gelegenheiten zum aktiven Einüben von zentralen Kompetenzen geben zu müssen. Diese sollen möglichst durch das Feedback von Lehrenden begleitet werden.
    Der umfassende Einsatz der Learnweb-Infrastruktur nimmt hierbei zur Umsetzung eines Inverted Classroom Konzeptes eine zentrale Rolle ein. Ein weiteres zentrales Element ist der vielfältige Einsatz von Python als weit verbreitete Programmiersprache, die sich zur Bewältigung diverser zum Forschungsalltag gehörender Aufgaben hervorragend eignet.

  • „Was wäre wenn?“ – digitale fallbasierte Exploration in der Lehramtsausbildung | Dr. Demian Scherer

    Institut für Psychologie in Bildung und Erziehung

    Von Lehramtsstudierenden werden Inhalte der Psychologie oft als theoretisch und anwendungsfern beurteilt. Daran setzt die geplante E-Learning-Umgebung an: Durch Exploration von schulnahen Fallbeispielen werden die psychologischen Konsequenzen des Handelns von Lehrkräften erfahrbar gemacht. Die evidenzbasierten Fälle enthalten verschiedene wählbare Handlungsoptionen. Nach Auswahl einer Handlung werden deren Konsequenzen als Video oder Text dargestellt. So können unterschiedliche Handlungsoptionen exploriert, verglichen und auf praktischer Ebene analysiert werden.
    Später im Lernprozess werden theoretische Erklärungen in die Exploration miteinbezogen. Zudem konstruieren Studierende eigene Fallbeispiele, die in die Lernumgebung eingebettet werden. Ein wichtiger Vorteil des Lehrkonzepts ist, dass Konsequenzen, die weit in der Zukunft liegen, veranschaulicht werden können. Es berücksichtigt Erkenntnisse aus unterschiedlichen Bereichen der Lehr-Lern-Forschung.

 

 

© DHnrw
© MKW