Ringvorlesung Mathematische Ästhetik (SoSe 2019)
Auch im Sommersemester 2019 veranstaltete das Zentrum für Wissenschaftstheorie eine Ringvorlesung.
Zum Thema Mathematische Ästhetik: Zwischen Wahrnehmung und Schönheit sprachen Dozierende verschiedener Disziplinen und zeigten dabei auf, auf welch vielgestaltige Weise mathematisches Denken und das Denken über Mathematik geschehen können.
Die Reihe wurde von Monja Reinhart, Henrik Rose und Jens Salomon organisiert.
Hier können Sie das Plakat und den Flyer herunterladen.
Ankündigung:
Warum spielt Mathematik sowohl in den Naturwissenschaften als auch in kulturellen Zusammenhängen eine so große Rolle? Auf welche Arten lässt sich Mathematik betreiben und wie gehen Menschen mit mathematischen Strukturen um?
Ebenso wie das mathematische Denken eines Kindes sich von dem eines professionellen Mathematikers unterscheidet, unterliegen mathematische Techniken einer vielschichtigen historischen und geographischen Varianz. Mathemaitschen Strukturen werden dabei immer wieder auch durch Kriterien wie Schöneheit oder Eleganz beschrieben.
Die interdisziplinäre Ringvorlesung thematisiert sowohl erkenntnistheoretische Fragen zur Wahrnehmung mathematischer Gebilde als auch die Relevanz von ästhetischen Beurteilungen der Mathematik und ihrer Anwendungsformen.Die Vorträge im Überblick:
04.04.: Ina Prinz (Mathematik, Bonn): Das Rechnen und seine Ästhetik.
25.04.: Volker Peckhaus (Philosophie, Paderborn): Symbolisches und algorithmisches Denken.
09.05.: Oliver Schlaudt (Philosophie, Heidelberg; Ur- und Frühgeschichte, Tübingen): Die ersten Symbole der Menschheit. Über die vorgeschichtlichen Anfänge der Mathematik.
16.05.: Andrea Bréard (Sinologie und Wissenschaftsgeschichte, Paris): Über das Literarische in der chinesischen Mathematik.
23. 05.: Michael Custodis (Musikwissenschaft, Münster): Zahlenspiele. Serielle Klanggestaltung bei Karlheinz Stockhausen.
06.06.: Gregor Nickel (Mathematik, Siegen): Mathematik und Bildung. Eine historisch-philosophische Spurensuche.
27.06.: Gottfried Gabriel (Philosophie, Jena/Konstanz): Die paradigmatische Rolle der Mathematik für die Philosophie.
Ina Prinz, Leiterin des Arithmeums der Universität Bonn, eröffnete die Ringvorlesung am 04. April 2019 mit einem Vortrag über das Rechnen und seine Ästhetik.
Darin zeichnete sie die historische Entwicklung mechanischer Rechenmaschinen nach und legte die ästhetischen und praktischen Motivationen für ihre Entwicklung dar.
Am 25. April 2019 sprach der Philosoph Volker Peckhaus aus Paderborn über Symbolisches und algorithmisches Denken.
Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Entwicklung und den Implikationen logischer Kalküle sowie ihrer algebraischen Darstellung.
Der Heidelberger Philosoph Oliver Schlaudt, derzeit auch am Tübinger Institut für Ur- und Frühgeschichte tätig, sprach am 09. Mai 2019 über die Voraussetzungen eines mathematischen Denkens in Zeichen sowie die Möglichkeiten ihres Auffindens und Nachweises.
In seinem Vortrag über Die ersten Symbole der Menschheit erörterte er insbesondere die Frage einer Notwendigkeit der Interpretation materieller Funde in archäologischer Forschung.
Die Sinologin Andrea Bréard sprach am 16. Mai 2019 über das Literarische in der chinesischen Mathematik.
In ihrem Vortrag zeichnete sie anschaulich nach, wie sich das Verhältnis sprachlicher Ästhetik zu sachlicher Abstraktion und algebraischen Formalismen entwickelte.
Zur weiteren Information stehen Ihnen auch die Vortragsfolien zur Verfügung.
Der Musikwissenschaftler Michael Custodis aus Münster sprach am 23. Mai 2019 über Zahlenspiele. Serielle Klanggestaltung bei Karlheinz Stockhausen.
In seinem Vortrag führte er das Publikum durch die Musikgeschichte von Bachs Fugen über Schönbergs Versuch, Zahlenlogik mit musikalischer Ästhetik zu verbinden bis hin zu Karlheinz Stockhausen.
Der Mathematiker Gregor Nickel aus Siegen unternahm am 06. Juni 2019 Eine historisch-philosophische Spurensuche zwischen Mathematik und Bildung.
Die Vortragsfolien können Sie gern herunterladen.
Thematisch weiterführende Publikationen des Sprechers:
G. Nickel: Mathematik und Bildung - Randnotizen zu einem klassischen Thema. Coincidentia Beiheft 5, Bildung gestalten. Akademische Aufgaben der Gegenwart. Aschendorff Verlag, Münster 2015, 139-162.
G. Nickel: Mathematische Bildung --- 20 Thesen zur gegenwärtigen Situation. In: Stephan Schaede (Hg.): Mathematik in den MINT-Studiengängen im norddeutschen Raum. Loccumer Protokoll 68/15, Loccum 2016, 283-292.
G. Nickel: ‛Schlüsseltechnologie’ oder Medium zur freien Entfaltung des Geistes – Bildende Beiträge der Mathematik. Informationes Theologiae Europae 20 (2016), 141-162.
G. Nickel: Nicht nur nach den reifen Früchten greifen... - Mathematikgeschichte im Schulunterricht. Siegener Beiträge zur Geschichte und Philosophie der Mathematik 7 (2016), 51-68.Der Philosoph Gottfried Gabriel schloss am 27. Juni 2019 mit seinem Vortrag Die paradigmatische Rolle der Mathematik für die Philosophie die diessemestrige Ringvorlesung ab.
Ringvorlesung Praxis und Wissenschaft (WiSe 2018/19)
Zum Thema Praxis und Wissenschaft gewährten verschiedene Münsterer Dozierende Einblicke in die handlungsbezogenen Dimensionen ihrer Disziplin.
Die Vorträge der von Heiner Raspe und Georg Hofer organisierten Reihe fanden etwa zweichwöchentlich am Donnerstagabend ab 18 Uhr c.t. im Hörsaal J01 (Johannisstraße 4) statt.
Hier können Sie das Plakat herunterladen.
Die Vorträge im Überblick:
25. 10. 2018: Heiner Raspe (Münster und Lübeck, klinische Medizin) - Handeln, Forschen und Wissenschaft in der klinischen Medizin
15. 11. 2018: Nexhmedin Morina (Münster, Psychotherapie) - Psychotherapie: Praxis, Empirie und Theorie
22. 11. 2018: Bijan Nowrousian (Münster, Rechtspflege) - Letzte Instanz – Entstehung und Vermittlung von Wissenschaft in der Rechtspflege
06. 12. 2018: Traugott Roser (Münster, Praktische Theologie/Seelsorge) - Fallstudien, Verbatims, Empirie: Von Erfahrungswissen und Reflexionsbedarf in der Seelsorgetheorie
10. 01. 2019: Ewalt Terhart (Münster, Pädagogik) - Von der Erziehung zur Erziehungswissenschaft – und zurück
24. 01. 2019: Ulrich Krohs (Münster, Philsophie) - Praxis und Wissenschaft – eine philosophische Verortung
Ankündigung:
Solange wir Menschen zurückdenken können, sind wir Krankheit, seelischem Leid, Unrecht, Rohheit und Schuldbewusstsein ausgesetzt. Alle Gesellschaften, die wir kennen, haben Praktiken und Handlungssysteme entwickelt, mit diesen Übeln umzugehen, sie einzuhegen, sie beherrschbar zu machen. Erst allmählich sind sie Gegenstand von systematischer Forschung und Wissenschaft geworden.
Wie hängen Praxis und Wissenschaft heute zusammen? Auf welche wissenschaftlichen Grundlagen und Bezugswissenschaften berufen sich die klinische Medizin, die Psychotherapie, die Rechtspflege, die Pädagogik und die Seelsorge? Welche weiteren Wissensbestände nutzen die einzelnen Disziplinen in ihrer
Praxis? Wie gewinnen sie fallbezogenes Wissen? Erzeugt praktisches Handeln auch generalisierbares Wissen?
Diesen Fragen nach Verhältnis und Vergleich von Praxis und Wissenschaft wollen wir in der Ringvorlesung des Wintersemesters 2018/19 - fünf Disziplinen vergleichend - nachgehen.Der Eröffnungsvortrag fand am 25.10.2018 statt.
Heiner Raspe (Münster und Lübeck, klinische Medizin) sprach zum Thema „(Be)Handeln, Forschen und Wissenschaft [in] der klinischen Medizin".
Sie können den Vortrag als Audio-Datei nachhören oder auch die Präsentation sowie ein Skript herunterladen.
Den zweiten Vortrag hielt Nexhmedin Morina (Münster, Psychotherapie) am 15.11.2018.
Er sprach über "Psychotherapie: Praxis, Empirie und Theorie".
Der dritte Vortrag der Ringvorlesung fand am 22.11.2018 statt.
Bijan Nowrousian (Münster, Rechtspflege) hat über "Letzte Instanz – Entstehung und Vermittlung von Wissenschaft in der Rechtspflege" gesprochen.
Zum Nikolaustag am 06.12.2018 fand der vierte Vortrag der diessemestrigen Ringvorlesung statt.
Traugott Roser (Münster, Praktische Theologie/Seelsorge) sprach über "Fallstudien, Verbatims, Empirie: Von Erfahrungswissen und Reflexionsbedarf in der Seelsorgetheorie".
Am 10. Januar 2019 sprach der Münsterer Pädagoge Ewalt Terhart über den Weg Von der Erziehung zur Erziehungswissenschaft – und zurück.
Der Abschlussvortrag fand am 24. 01. statt. Ulrich Krohs (Münster, Philsophie) bemühte sich um Praxis und Wissenschaft – eine philosophische Verortung.
Ringvorlesung "Wissenschaft und Politik" (SoSe 2018)
Die Ringvorlesung im Sommersemester 2018 stand unter dem Titel "Wissenschaft und Politik - Wie wissenschaftliche Erkenntnisse politische Entscheidungen beeinflussen". Sie wurdevon Charlott Becker, Julia F. Göhner und Jasper Korte organisiert.
Die Termine im Überblick:
19.04.: Uwe Hoßfeld (Biologiedidaktik, Friedrich-Schiller-Universität Jena): Biologie und Politik - Ernst Haeckel, der Gegenpapst aus Jena
03.05.: Gerd Bosbach (Statistik/empirische Wirtschafts- und Sozialforschung, Hochschule Koblenz): Demographie und Politik - Wie Forschungsergebnisse ausgeblendet werden
17.05.: Guido Heinen (Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages, Berlin): Wissen, Wahrheit und ihre Wirkung - Die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages als Dienstleister für das freie Mandat
07.06.: Peter Weingart (Soziologie, Universität Bielefeld): Macht des Wissens - Ohnmacht der Experten?
19.07.: Thomas Apolte (Centrum für Interdisziplinäre Wirtschaftsforschung, WWU Münster): Ideologie oder Rationalität - Woran orientieren sich Wähler?
Gern können Sie auch das Ankündigungsplakat herunterladen.
Der Eröffnungsvortrag fand am 19.04.2018 statt.
Uwe Hoßfeld (Biologiedidaktik, Friedrich-Schiller-Universität Jena) sprach zum Thema „Biologie und Politik - Ernst Haeckel, der Gegenpapst aus Jena".
Charlott Becker (im Bild links) begrüßte Herrn Hoßfeld zu Beginn der Veranstaltung.
Den zweiten Vortrag am 03.05.2018 hielt Gerd Bosbach (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Hochschule Koblenz) über das Thema "Demografie und Politik – Wie Forschungsergebnisse ausgeblendet werden". Einen Mitschnitt des Vortrags können Sie zusammen mit den Präsentationsfolien hier nachhören.
Am 17.05.2018 sprach Guido Heinen (Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages, Berlin) über das Thema "Wissen, Wahrheit und ihre Wirkung – Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages als Dienstleister für das freie Mandat".
Am 07.06.2018 sprach Peter Weingart (Soziologie, Universität Bielefeld) zu der Frage "Macht des Wissens – Ohnmacht der Experten?".
Am 19.07.2018 sprach Thomas Apolte (Wirtschaftswissenschaften, Universität Münster) zu der Frage "Ideologie oder Rationalität – Woran orientieren sich Wähler?".