Forschungsaufenthalt an der Universität Mailand, Italien
Antragsstellender: Christopher Bell
Fachbereich, Studienrichtung: FB 14, Master Biowissenschaften
Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich einen 3-monatigen Forschungsaufenthalt bei Prof. Alex Costa in Mailand durchgeführt. Die Arbeitsgruppe von Prof. Costa ist international führend auf dem Gebiet der Erforschung der Dynamiken des Botenstoffes Calcium in Pflanzen. Daher war dieser Aufenthalt eine besondere Möglichkeit, um ergänzende Experimente zu meiner Masterarbeit durchzuführen, die mit der technischen Ausstattung in Münster nicht möglich waren.
Zu Beginn war es eine Herausforderung, sich in ein fremdsprachiges und unbekanntes Labor einzufinden. Die anderen Labormitglieder waren sehr hilfsbereit und aufgeschlossen, sodass ich mich schnell mit den Geräten und Abläufen vertraut machen konnte. So konnte ich zusätzlich zu den in Münster erlernten Methoden neue experimentelle Techniken kennenlernen und somit meine wissenschaftlichen Kompetenzen verbessern. Rückblickend bin ich besonders dankbar für diese neuen Herausforderungen, da sie meine persönliche Entwicklung und die Fähigkeit sich neuen Situationen zu stellen enorm gefördert hat.
Während des Aufenthaltes konnte ich weitere Erkenntnisse und Anregungen für meine Abschlussarbeit erhalten. Ich konnte zeigen, dass ein einzelnes durch Sauerstoffmangel gestresstes Blatt keine systemische Ca2+ Antwort in der ganzen Pflanze auslöst. Diese Beobachtung entspricht zwar nicht den Erwartungen, liefert aber dennoch wichtige Informationen, um das zuvor in Münster entdeckte Signal besser einzuordnen und zu verstehen. Der regelmäßige Austausch mit meinem Betreuer und Prof. Costa half mir zudem dabei, die Beobachtungen zu verstehen und basierend darauf neue Experimente zu designen, um so das Kurzprojekt zu optimieren. Mithilfe eines 3D-Druckers konnten wir zusammen eine Kammer designen, die ein präzises Setup ermöglicht, um ein einzelnes Blatt zu behandeln und gleichzeitig die genaue Sauerstoffkonzentration in Blattnähe zu messen. Am Ende meines Aufenthaltes habe ich meine gesammelten Ergebnisse in einem Gruppenmeeting vorgestellt, was zu einer interessanten Diskussion führte. Es hat mich persönlich sehr gefreut, dass die Labormitglieder so interessiert an meinem Forschungsthema waren und eigene Gedanken eingebracht haben, da ich dies nicht für selbstverständlich halte.
Zusätzlich zu den wissenschaftlichen Ergebnissen ermöglichte mir die alltägliche Interaktion mit Prof. Costa und seinem internationalen Forschungsteam den Aufbau eines Netzwerkes. Ich konnte verschiedene Bachelor-, Master- und Promotionsstudenten kennenlernen und somit wertvolle Kontakte mit angehenden Wissenschaftlern knüpfen. Auch in meiner Freizeit habe ich viel mit den anderen Studenten unternommen, was den gesamten Aufenthalt noch einmal bereichert hat. Ich bin der Safir Förderung sehr dankbar, dass sie mir dieses Projekt finanziell ermöglicht.