- Projektzeitraum
Beschreibung
Sachunterricht umfasst verschiedene Bezugsdisziplinen, die in fünf Perspektiven konkretisiert werden. Daraus ergeben sich Chancen, wie z.B. vielperspektivische Zugänge für die Lernenden, aber auch Herausforderungen. Denn die einzelnen Bezugsdisziplinen erfordern auch spezifische inhalts- und prozessbezogene Kompetenzen. Mit Blick in die naturwissenschaftliche Perspektive lässt sich beispielsweise das systemische Denken als prozessbezogene Kompetenz identifizieren. Systemisches Denken findet sich aber auch in anderen Perspektiven, so z.B. in der technischen, sozialwissenschaftlichen und geografischen Perspektive. Neben dem systemischen Denken gibt es weitere prozessbezogene Kompetenzen, die man unter gleichem oder ähnlichem Label in verschiedenen Perspektiven findet, wie das Problemlösen, das Argumentieren oder Modellieren. Dass es in den verschiedenen Perspektiven so ähnliche prozessbezogene Kompetenzen gibt, ist insbesondere vor dem Hintergrund eines perspektivenübergreifenden Sachunterrichts relevant, wenn Schüler*innen eine Kompetenz in einer Perspektive erlernen und dann in einer anderen Perspektive anwenden sollen. Unklar ist dabei, ob Lernenden ein solcher Transfer gelingt. Dieser Transfer ist auch aus einer grundlegenden Forschungsperspektive interessant, denn im Kern werden dabei Fragen zur Stabilität und zu Einflussfaktoren auf Performanz prozessbezogener Kompetenzen adressiert.
Im Projekt SysDeSU (Systemisches Denken im Sachunterricht) wird als Beispiel für eine prozessbezogene Kompetenz das systemische Denken ausgewählt, weil es sowohl in den Perspektiven des Sachunterrichts als auch im perspektivenvernetzenden Themenbereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ relevant ist. Im Rahmen des Projektes soll eine explizite Instruktion zum systemischen Denken in einem Kontext innerhalb einer Perspektive entwickelt und im Zuge einer Interventionsstudie evaluiert werden. Außerdem soll überprüft werden, ob die Schüler*innen einer vierten Klasse, die erworbene Kompetenz auf weitere Kontexte innerhalb der gleichen Perspektive sowie auf weitere Kontexte in zwei weiteren Perspektiven anwenden können.