Mit dem neuen Sachunterrichtslehrplan in NRW werden in der technischen Perspektive auch Kompetenzen adressiert, die informatischer Bildung zuzuordnen sind. Dabei geht es nicht um die Bedienung von Geräten, sondern um das Erkennen und Anwenden grundlegender Prinzipien der Informatik. Um solche Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern zu fördern, sind kompetente Lehrkräfte notwendig sowie fundiertes Unterrichtsmaterial wünschenswert. Hier knüpft das vom MKW NRW geförderte Kooperationsprojekt zwischen Informatik- und Sachunterrichtsdidaktikern*innen am Standort Münster an.

Masterstudierende und kooperierende Lehrkräfte arbeiteten in zwei Forschungsseminaren an der WWU Münster zum fachinhaltlichen Kompetenzbereich „Sprachen und Automaten“ zusammen. Hierbei wurden Erfahrungen und Phänomene aus der Alltagswelt der Grundschulkinder aufgegriffen, bei denen die Kinder der Informatik direkt oder indirekt begegnen. Im ersten Forschungsseminar wurden Voraussetzungen von Schülerinnen und Schülern zum Kompetenzbereich untersucht. Dazu gehörten beispielsweise Schülervorstellungen zum Zustandsübergangsdiagramm. Auf dieser Grundlage entwickelten die Studierenden und Lehrkräfte im zweiten Forschungsseminar Unterrichtsmaterial, das die Studierenden hinsichtlich einer eigenen Fragestellung untersuchten, indem Sie eine Datenerhebung und Datenauswertung planten, durchführten und die eigene Fragestellung beantworteten. Somit erwarben die Teilnehmenden im Seminar nicht nur notwendiges Fachwissen, sondern auch Fähigkeiten zur Erarbeitung und Anwendung von Standards wissenschaftlichen Arbeitens, was mit einer Förderung ihrer forschenden Grundhaltung verbunden war. Parallel entstand neues Unterrichtsmaterial, das in Zukunft in der Schulpraxis und für Lehrerfortbildungen adaptiert werden wird.

Das Projekt „Informatische Bildung im Sachunterricht an universitären Standorten in NRW (InformSU)“ ist Teil des Gesamtprojekts „Informatische Bildung als Perspektive des Sachunterrichts im Praxissemester (IBSU)“. Die Gesamtprojektleitung liegt bei Prof. Dr. Miriam Kuckuck und Prof. Dr. Ludger Humbert von der Bergischen Universität Wuppertal. Weiterer Projektstandort ist die Universität Duisburg-Essen. Die Ergebnisse des Gesamtprojekts werden über folgende Webseite dargestellt: https://uni-w.de/r28z7