Professionalisierung von Multiplikatoren für die Implementierung von Spiralcurricula im naturwissenschaftlichen Unterricht vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe

Schwimmen und Sinken
Foto von Teilnehmern einer Fortbildungsveranstaltung
Foto von Teilnehmern einer Fortbildungsveranstaltung
© Uni MS
Projektstatus
unbekannter Status
Mittelgeber
Deutsche Telekom Stiftung
  • Beschreibung

    Aufgrund mangelnder Abstimmung der Bildungsinhalte zwischen den Bildungsstufen kommt es für die Lernenden immer wieder zu Brüchen oder schlichten Wiederholungen naturwissenschaftlicher Lerninhalte. Um ein aufeinander aufbauendes, abgestimmtes Lernen und eine kontinuierliche Kompetenzentwicklung über Bildungsstufen hinweg zu ermöglichen, wurde ein sogenanntes Spiralcurriculum zum Thema "Schwimmen und Sinken" entwickelt. Allerdings sind derartige Curricula in der stark gestuften und partialisierten deutschen Bildungslandschaft noch nicht verankert. Zudem ist die Zusammenarbeit der Bildungsstufen weitgehend defizitär. Die Implementation eines solchen Spiralcurriculums stellt daher ein Forschungsdesiderat dar.
    Das Projekt MINTeinander Schwimmen und Sinken verfolgt zwei zentrale Ziele: 1) die Verbreitung des innovativen Spiralcurriculums in den am Projekt beteiligten Bildungsstufen (Elementar-, Primar- und Sekundarstufe) und 2) die Förderung der stufenübergreifenden Zusammenarbeit mit dem Ziel der Realisierung durchgehender, aufeinander aufbauender Lernprozesse. So lässt es sich einordnen in den Forschungsbereich der Wirksamkeit von Fortbildungen, der derzeit äußerst virulent ist und vom Institut für Didaktik des Sachunterrichts seit längerem bearbeitet wird.
    Es handelt sich bei dem Projekt um ein Folgeprojekt zur Entwicklung und Implementation eines Spiralcurriculums zum Thema "Magnetismus". Deshalb setzt die Implementation des von einer Forschergruppe unter der Leitung von K. Möller entwickelten neuen Spiralcurriculums zum Thema "Schwimmen und Sinken" an den Forschungsergebnissen zur Implementation des Spiralcurriculums Magnetismus an.
    Zum Zweck der Implementation wird eine vom Institut für Didaktik des Sachunterrichts organisierte und inhaltlich gestaltete Schulung von Multiplikator*innen aus allen drei Bildungsstufen durchgeführt. Dabei bilden immer mindestens eine Einrichtung aus dem Elementar-, eine aus dem Primar- und eine aus dem Sekundarbereich einen sogenannten Bildungsverbund. Diese Verbünde wurden von der Deutsche Telekom Stiftung, die das Projekt unterstützt, ausgewählt. Sie werden nach der Schulung in einem Zeitraum von zwei Jahren begleitet, um den Erfolg der Implementation zu erfassen.
    In der Schulung werden die Multiplikator*innen a) fachlich, fachdidaktisch und methodisch in das jeweilige stufenspezifische Curriculum zum Thema "Schwimmen und Sinken" eingeführt und b) bzgl. der inhaltlichen und organisatorischen Durchführung von Fortbildungen geschult. Um die Multiplikator*innen bestmöglich vorzubereiten, erhalten sie neben der Schulung Unterrichtsmaterialien für ihre Stufe (Materialkisten plus Handbuch; in der Primarstufe zusätzlich ein Ergänzungshandbuch). Zusätzlich erhalten sie detaillierte und invididuell anpassbare Unterlagen für die Durchführung eigener Fortbildungen in ihrer Bildungsregion. Darüber hinaus berät eine Kontaktperson über zwei Jahre die vorhandenen Bildungsverbünde und evaluiert das Projekt. Sie steht als Ansprechpartner*in zur Verfügung, um bei auftretenden Problemen im Prozess der Implementation zu unterstützen.
    Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden auf entsprechenden Tagungen und in Fachzeitschriften veröffentlicht. Sie tragen zur Optimierung der beschriebenen Professionalisierungsansätze für den breiten Bereich der Fortbildung von Sachunterrichtslehrkräften und der Implementierung innovativer und bisher noch unzureichend realisierter Spiralcurricula bei.