Studienprogramm

Das Curriculum ist in die drei Ebenen Konzept, Projekt und Praxis gegliedert.

Die Konzeptebene bildet dabei die fokussierte Einführung in das Leitthema des Graduiertenkollegs und des Sonderforschungsbereichs ab und trägt dem Umstand Rechnung, dass Nachwuchswissenschaftler*innen in aller Regel nicht über eine systematische Ausbildung im Bereich "Recht und Literatur" verfügen. Sie fungiert als durchgehender Bezugsrahmen während der gesamten Zeit der Arbeit an der Dissertation und wird durch Lehrveranstaltungen im Rahmen des Pflichtpensums sowie durch die verpflichtende Teilnahme an Sitzungen des SFB im Rahmen der drei großen Projektbereiche Materialität, Komparativität und Konstitutivität abgedeckt.

Die Projektebene stellt den Begegnungsraum der individuellen Forschungsvorhaben dar und ist mithin stärker fokussiert. Veranstaltungen auf dieser Ebene finden typischerweise im Rahmen der Heimat-Teilprojekte, in den Kolloquien der Dissertationsbetreuer*innen und in den dynamischen Clustern des SFB statt, die für die Promovierenden stets geöffnet sind.

Die Praxisebene bietet schließlich neben der Entwicklung und Anwendung wissenschaftlicher Kompetenzen, namentlich bei der Arbeit an der Dissertation und kleineren Publikationsprojekten, die Möglichkeit berufsorientierter Erfahrung und Weiterbildung im Rahmen wissenschaftlicher Tagungen (die nicht nur besucht, sondern ggf. auch mit organisiert werden) und Workshops zu Schlüsselqualifikationen. Alle drei Ebenen des Curriculums werden sowohl im obligatorischen wie im optionalen Studien- und Qualifizierungsprogramm des Graduiertenkollegs adressiert.

Konzept Projekt Praxis

Projektbereiche

Vorlesung

Dynamische Cluster

Teilprojekt-Sitzungen

Dissertation

Tagungen

Workshops

Doktorandenkolloquien
  • Pflichtpensum

    Das Pflichtpensum beschränkt sich auf zwei Kolloquien, eine Vorlesung sowie die Teilnahme an einer Tagung des Sonderforschungsbereichs. Die beiden Kolloquien finden vierzehntägig statt und sind im ersten und vierten Semester zu belegen. Sie werden gemeinsam von zwei Lehrenden geleitet, die die Bereiche Recht und Literatur vertreten, und folgen damit der prinzipiellen Interdisziplinarität des gesamten Forschungsprogramms im Verbund. Inhaltlich dienen die Kolloquien vor allem der Diskussion der Forschungsprojekte, bieten darüber hinaus aber auch ein Forum für eigene Impulse der Promovierenden. Neben der Gewährleistung regelmäßiger teilprojektübergreifender Feedbacks sowie der Begutachtung durch die Betreuer*innen und andere Promovierende eröffnen sie einen Reflexionsraum auch der Inhalte der Konzept- und Praxisebene. Zusätzlich zur regelmäßigen Diskussion des aktuellen Projektstands begleiten die Kolloquien beratend jeden Aspekt der individuellen Forschung. Exposés, Aufsätze und andere Publikationen werden hier ebenso besprochen wie in der Praxisebene oder in anderweitiger begleitender Tätigkeit erworbene Erfahrungen. Die Vorlesung kartographiert in gebündelter Form das aktuelle Forschungsfeld Recht und Literatur, expliziert seine theoretischen Prämissen, diskutiert virulente Problemkonstellationen und entwickelt ausgehend von grundlegenden Desideraten mögliche Perspektiven zukünftiger Forschungsentwicklung.

    Um die zügige Fertigstellung der Dissertationen nicht zu behindern, wird das dritte Jahr als Abschlussphase von Pflichtveranstaltungen im Studienprogramm des MGK freigehalten. Allerdings können auf Wunsch der Promovierenden freiwillige, bedarfsorientierte Zusatzangebote zur Unterstützung des Schreibprozesses wahrgenommen werden.

      Semester 1 Semester 2
    Jahr 1 Doktorandenkolloquium 1 Vorlesung
    Jahr 2 Tagung (Termin frei wählbar) Doktorandenkolloquium II
    Jahr 3+   Abgabe der Dissertation und Disputation/Kolloquium

     

  • Wahlpflicht

    Das Wahlpflichtprogramm des MGK bietet den Promovierenden ein breit gefächertes Angebot zur individuellen und zielorientierten Ausgestaltung des eigenen Studien- und Qualifizierungsprogramms. In diesen Bereich fällt die disziplinäre Weiterqualifizierung im Promotionsfach. Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang der Besuch von disziplinären Forschungskolloquien sowie die Teilnahme an Tagungen und Workshops. In einzelnen Fällen kann auch der Besuch regulärer fachspezifischer Lehrveranstaltungen sinnvoll sein.

  • Internationalisierung

    Zum optionalen Bereich gehört auch eine starke Komponente der Internationalisierung im Graduiertenkolleg-Programm. So werden die Mitglieder des Graduiertenkollegs ermutigt, mindestens ein Semester ihres Promotionsprogramms bei den zahlreichen Partnern des international gut vernetzten SFB zu verbringen, um ihr internationales Profil zu schärfen und zusätzliche Erfahrungen und Anregungen aufzunehmen. Hierzu werden klare Betreuungskooperationen mit den Partnern ausgehandelt. Der Auslandsaufenthalt findet typischerweise im zweiten Jahr statt. In der ersten Förderphase konnten trotz der Corona-Pandemie fünf Promovierende des MGK von diesem Angebot Gebrauch machen und Studienanteile in Edinburgh, Graz, London, Oxford, Toronto und Kairo erbringen. Im Bereich von "Internationalisation at Home" wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ausländische Promovierende, die zu einschlägigen Themen arbeiten, für eine begrenzte Zeit (in der Regel ein Semester) einen Gaststatus am Graduiertenkolleg erwerben können. Sie sind in dieser Zeit in das Programm des Graduiertenkollegs vollständig eingebunden.

  • Gewichtung der Programmkomponenten

    • Dissertation: 120 ECTS
    • Vorlesung: 3 ETCS
    • Disputatio/Kolloquium: 15 ETCS
    • Tagungsteilnahme: 3 ETCS
    • Doktorandenkolloquien: 8 ECTS (2x4)
    • Wahlpflichtbereich: 31 ETCS