Studienprogramm der Graduiertenschule, Sommersemester 2015
Vertiefungsseminar für Doktorandinnen und Doktoranden der Graduiertenschule
dienstags, 16:15-17:45 Uhr, Beginn: 14. April 2015, Raum JO 102, Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters „Religion und Politik“, Johannisstraße 4
Seit mittlerweile mehreren Jahrzehnten regt das Werk des französischen Philosophen und Historikers Michel Foucault (1926-1984) Forschungsansätze und Debatten in den Sozial- und Kulturwissenschaften an. Im Mittelpunkt der Foucault-Rezeption standen dabei lange Zeit seine frühen Studien zur Ordnung von Diskursen, Wissensformen und Dispositiven. Erst seit kurzem rückt der späte Foucault stärker in den Mittelpunkt des Interesses. Insbesondere für die interdisziplinäre Erforschung des Zusammenhangs von Religion und Politik bilden Konzepte und Ansätze des späten Foucault, etwa Begriffe wie "Pastoralmacht" und "Gouvernementalität", vielversprechende Anregungen. In dem Vertiefungsseminar soll es darum gehen, sich anhand von Originaltexten Foucaults mit dieser Begrifflichkeit vertraut zu machen und gemeinsam zu prüfen, inwiefern sie sich in der konkreten kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschung umsetzen lässt.
Vertiefungsseminar: Lektürekurs "Religionssoziologie" von Wolfgang Eßbach (Band 1)
dienstags, 16:15-17:45 Uhr, Beginn: 7. April 2015, Raum JO 102, Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters „Religion und Politik“, Johannisstraße 4
In seinem religionssoziologischen Werk, dessen Lektüre im Zentrum des Vertiefungsseminares steht, geht Eßbach das Thema der „Wiederkehr der Religion“ historisch an. Dabei folgt er nicht dem bekannten Narrativ, dass die europäische Religionsentwicklung zwischen der Bipolarität „Christentum und Säkularismus“ stattgefunden hätte, sondern nimmt die „Mehrfaltigkeit“ der Entwicklung „zwischen christlichen Konfessionen und religiöser Indifferenz“ in den Blick. Er geht von der Annahme aus, dass Religionsdiskurse eine Reaktion auf vordringliche Zeiterfahrungen (wie die Glaubenskriege oder die Revolutionen) und die darin enthalten Probleme darstellen, in denen Religion jeweils neu – als Lösung oder Problem – verhandelt wird. Dabei entwirft er eine europäische Religionstypologie, die aus der Geschichte heraus die Wandlungen und Verschiebungen von Religionsdiskursen und ihren Begriffen beobachtet. So legt Eßbach dar, wie der Typus der Bekenntnisreligion im Zuge der Konfessionalisierung entstanden sei und die Rationalreligion als Folge der Glaubenskriege durch die Religionskritik der Aufklärung. Die Erfahrung der Revolutionsperiode zwischen 1789 bis 1848 habe zwei neue Typen von Religion erzeugt Nationalreligion und Kunstreligion, während die Religionskritik im 19. Jahrhundert eine Wissenschaftsreligion hervorgebracht habe.
Vertiefungsseminar: Ritualtheorien und die Religionen
dienstags, 16:15-17:45 Uhr, Beginn: 7. April 2015, Raum JO 113, Hauptgebäude des Exzellenzclusters „Religion und Politik“, Johannisstraße 1
Das Oberseminar richtet sich primär an die Doktorandinnen und Doktoranden in der Graduiertenschule des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ sowie an Studierende des AKOEM-Masterprogramms. Das Seminar bietet eine Einführung in die zentralen Problemkreise der Ritualtheorie (Opfer, Magie und Religion, Performanztheorie etc.) durch die gemeinsame Lektüre und Diskussion zentraler Texte und Forschungsansätze aus Religionswissenschaften und den mit der Antike befassten Einzeldisziplinen.
Koordinierte Projektgruppen (KP) und Arbeitsplattformen (AP)
Während der Vorlesungszeit treffen sich dienstags die Koordinierten Projektgruppen (KP) und Arbeitsplattformen (AP) des Exzellenzclusters. Alle Doktorand/innen sind eingeladen, sich an den Gruppen zu beteiligen. Die Termine aller Sitzungen sind jeweils zu Semesterbeginn im Veranstaltungskalender des Exzellenzclusters abrufbar.
Ringvorlesung „Transfer zwischen Religionen. Wenn religiöse Traditionen einander beeinflussen“
Die Ringvorlesung des Exzellenzclusters trägt im Wintersemester den Titel „Transfer zwischen Religionen. Wenn religiöse Traditionen einander beeinflussen“ und wird in Zusammenarbeit mit dem Centrum für religionsbezogene Studien (CRS) organisiert. Sie findet ab dem 14. April 2015 immer dienstags von 18.15 bis 19.45 Uhr im Hörsaal F2 im Fürstenberghaus am Domplatz 20-22 statt.