Vom antiken Christentum bis zu Bob Dylan
Ringvorlesung des Exzellenzclusters über Konversionen seit der Antike bis heute
Die neue Ringvorlesung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ untersucht im Wintersemester Konversionen von der Spätantike bis in die Gegenwart. Die öffentliche Reihe, die am 20. Oktober beginnt, trägt den Titel „Konversion. Glaubens- und Lebenswenden“. Die Themen reichen von der Bekehrung zu einem asketischen Christentum im alten Rom über Konversionsträume im Mittelalter und frühneuzeitliche Reformatoren bis zur Taufe als Zugang für Juden des 19. Jahrhunderts zur europäischen Kultur. Auch Konversionen innerhalb des Islams in Indonesien, die Konversion zum evangelikalen Christentum des US-Musikers Bob Dylan und der Wandel von Geisterheilungen zur Psychiatrie in Indien werden unter die Lupe genommen. Die Vorträge sind dienstags von 18.15 bis 19.45 Uhr im Hörsaal F2 im Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, in Münster zu hören.
Die Ringvorlesung widmet sich der Konversion von einer Religion zur anderen, aber auch der Konversion vom Nicht-Glauben zum Glauben. Erörtert werden zudem andere Geltungsbereiche von Konversion, etwa die politische oder weltanschauliche Konversion sowie die literarische Bekehrung zur Minne. Zu Wort kommen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Disziplinen: der Geschichts- und der Rechtswissenschaft, der Ethnologie, Theologie, Arabistik, Germanistik, Indonesischen Philologie, der Judaistik und der Mittellateinischen Philologie.
„Die besondere Aufmerksamkeit der 14 Vorträge gilt den historischen, kulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen von Konversionskonstellationen, Medien der Konversion sowie den rhetorischen Strategien ihrer Darstellung und Begründung“, erläutert die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf. „Auch außereuropäische Kulturen kommen in den Blick. Grundsätzlich geht es darum, den Konversionsbegriff kritisch zu reflektieren.“ Die Germanistin leitet am Exzellenzcluster das Forschungsprojekt B2-18 „Conversio, oder: Du musst Dein Leben ändern. Figurationen – Szenen – Medien“ und organisiert die Ringvorlesung mit dem Mittelalter-Historiker Prof. Dr. Wolfram Drews und dem Germanisten Prof. Dr. Bruno Quast. (exc/ska/vvm)