MS Wissenschaft kommt nach Münster

Exzellenzcluster an Bord – Exponat zur „Religionsvielfalt“ – 2. Juni „Dialog an Deck“

Exponat „Wie denken wir über Menschen anderer Religionen?“

Exponat „Wie denken wir über Menschen anderer Religionen?“

Kommenden Freitag trifft das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft des Bundesforschungsministeriums in Münsters Hafen ein. An Bord ist ein interaktives Exponat des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ zur religiösen Vielfalt. Die MS Wissenschaft ankert vom 31. Mai bis 3. Juni am Stadthafen, Höhe „Pierhouse“. Sie befasst sich in diesem Jahr unter dem Titel „Alle Generationen in einem Boot“ mit dem Bevölkerungswandel, darunter mit der wachsenden Religionsvielfalt. Die schwimmende Ausstellung ermöglicht es Jugendlichen und Erwachsenen, aktuelle Wissenschaft auf unterhaltsame Weise zu erleben. Der Eintritt ist frei.

Am Sonntag, 2. Juni, um 11.00 Uhr sind Interessierte zum „Dialog an Deck“ eingeladen, um mit dem Religionssoziologen Nils Friedrichs vom Forschungsteam um Prof. Dr. Detlef Pollack vom Exzellenzcluster über die Frage „Wie denken wir über Menschen anderer Religionen?“ zu diskutieren.

Ausstellungsschiff MS Wissenschaft

Ausstellungsschiff MS Wissenschaft

Zu Beginn wird der Wissenschaftler Ergebnisse der größten Umfrage zur Religionsvielfalt in Europa präsentieren, die das Team in fünf Ländern durchgeführt hatte. Die Diskussion moderiert die Leiterin des Zentrums für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbundes, Viola van Melis. Sie erläutert: „Beim ‚Dialog an Deck‘ können Interessierte über die Ergebnisse der Emnid-Erhebung diskutieren und am Exponat erkunden, wie sie selbst zu Muslimen und Moscheebau, Juden und Buddhisten stehen und ob sie andere Religionen als Bereicherung erleben.“ Die Veranstaltung ist Teil des Hafenfestes in Münster.

Interaktive Umfrage zu Religionsvielfalt

Das interaktive Exponat des Exzellenzclusters in Aktion

Das interaktive Exponat des Exzellenzclusters in Aktion

Die interaktive Umfrage des Exzellenzclusters an Bord fragt nach der Haltung der Europäer zu anderen Religionen. Jugendliche und Erwachsene können am Touchscreen ausgewählte Fragen der Emnid-Umfrage zur Religionsvielfalt beantworten und ihre Haltung zu Andersgläubigen mit der Meinung anderer Europäer vergleichen. Ein weiterer Bildschirm informiert anschaulich über die Entwicklung der religiösen Vielfalt seit 1945 und zentrale Ergebnisse der Emnid-Erhebung. Die interaktive Umfrage erarbeitete das Zentrum für Wissenschaftskommunikation des Exzellenzclusters mit der Religionssoziologie und der Geoinformatik der Uni Münster.

Detlef-pollack-und-nils-friedrichs

Prof. Dr. Detlef Pollack, Nils Friedrichs (v.r.)

„Ein besonderer Blick gilt in der Kurzumfrage dem Islam“, erläuterte Prof. Pollack. Der Islam sei zur mitgliederstärksten nicht-christlichen Religion in Deutschland geworden und werde äußerst kontrovers diskutiert. „Die Erhebung ergab, dass die Deutschen religiöser Vielfalt zwiespältig gegenüber stehen.“ Eine große Mehrheit von 80 Prozent sei zwar generell überzeugt, dass andere Religionen zu respektieren seien. Doch nur etwa ein Drittel hätte positive Haltungen zu Muslimen gezeigt. Weitere Ergebnisse seien beim „Dialog an Deck“ in Münster zu hören und diskutieren.

„Die demografische Chance“

Die MS Wissenschaft präsentiert bis September in 40 deutschen und österreichischen Städten Exponate zum Wissenschaftsjahr 2013 mit dem Titel „Die demografische Chance“. Drei Handlungsfelder stehen im Mittelpunkt: „Wir leben länger, wir werden weniger, wir werden vielfältiger.“ Mit der Ausstellung fördert das Bundesforschungsministerium die Debatte über Herausforderungen und Chancen des Bevölkerungswandels. Auf dem Schiff bringen Wissenschaftler Vorschläge ein, wie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft den Wandel gestalten können. Das schwimmende Science Center ist ein umgebautes Binnenfrachtschiff mit einer Ausstellungsfläche von 600 Quadratmetern. Der Exzellenzcluster zeigt dort auch in einem Film, wie Soziologen eine quantitative Studie zu einem gesellschaftspolitisch sensiblen Thema wie der Haltung gegenüber Andersgläubigen entwickeln.

Die MS Wissenschaft wird im Auftrag des Bundesforschungsministeriums von „Wissenschaft im Dialog“ (WiD) konzipiert und umgesetzt. Die Exponate dafür haben zahlreiche Forschungseinrichtungen entwickelt, darunter DFG-geförderte Projekte wie der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ in Münster sowie Hochschulinstitute, Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft. (vvm/han)