„Diktatur des Relativismus?“
Prof. Dr. Schmidt-Leukel spricht über religiöse Pluralität
Die religiöse Vielfalt heutiger Gesellschaften steht im Mittelpunkt des nächsten Vortrags der Ringvorlesung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“. Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel spricht zum Thema „Theologische Normativität und Religiöser Pluralismus“. Er ist Vertreter der sogenannten pluralistischen Theologie der Religionen, nach der das Christentum nicht die einzige, allen anderen überlegene Religion darstellen darf, sondern eine „Vielfalt gleichwertiger Religionen“ anerkannt werden soll. Schmidt-Leukel wird sich dabei in seinem Vortrag kritisch mit dem Wort von der „Diktatur des Relativismus“ von Papst Benedikt XVI. auseinandersetzen.
Prof. Dr. Schmidt-Leukel ist am Dienstag um 18.15 Uhr im Hörsaal F 2 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22 zu hören. Der Wissenschaftler leitet das Seminar für Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der WWU. Im Exzellenzcluster verantwortet er das Projekt A15 "Pluralismusfähigkeit der Religionen/Interreligiöse Theologie".
Mit dem Vortrag zur religiösen Pluralität endet die Ringvorlesung „Gewohnheit, Gebot, Gesetz“, die sich im Sommersemester 2010 mit der Entstehung von Normen befasste. Im Wintersemester 2010/2011 lädt der Forschungsverbund zu einer Ringvorlesung über die "Integration religiöser Vielfalt von der Antike bis zur Gegenwart" ein. Den Auftakt macht Historikerin Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger am 26. Oktober. Sie spricht über das Thema „Nach dem Westfälischen Frieden. Wie gut vertrugen sich die Konfessionsgruppen im Römisch-deutschen Reich?“ (vvm)