Autonomie und Menschenwürde

Tagung über Origenes in der Philosophie der Neuzeit

News Tagung Origenes

Der christliche Gelehrte Origenes (185-253) steht im Mittelpunkt der Tagung „Autonomie und Menschenwürde“ am Exzellenzcluster.

Mit „Autonomie und Menschenwürde“ beschäftigt sich eine Tagung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ am 10. und 11. Februar. In einem Workshop und einem öffentlichen Abendvortrag geht es um „Origenes in der Philosophie der Neuzeit“.

Der christliche Gelehrte Origenes (185-253) gilt als einer der wichtigsten Theologen der Spätantike. „Der griechische Kirchenvater Origenes“, so schreiben die Veranstalter in ihrer Ankündigung der Tagung, „ist in der abendländischen Geistesgeschichte allgegenwärtig.“ Im humanistischen Italien des 15. Jahrhunderts wiederentdeckt, habe sein Freiheitsdenken maßgeblich zur Ausbildung des Gedankens einer menschlichen Würde beigetragen.

Das origeneische Freiheitsdenken

Das interdisziplinäre Symposion wendet sich an Philosophen und Theologen ebenso wie an klassische Philologen und Historiker. Die vorgestellten Pilotstudien beschäftigen sich mit dem Freiheitsdenken des Origenes sowie seiner neuzeitlichen Rezeption bis zum deutschen Idealismus. Acht Referenten stellen den aktuellen Stand der Origenes-Forschung vor. Ziel der Tagung ist es, den bedeutenden Einfluss des origeneischen Freiheitsdenkens zu würdigen. Die Teilnehmer untersuchen dessen verschiedene geschichtliche Neuformulierungen und die Rolle, die der christlichen Religion und einer systematischen Religionsphilosophie darin zukommen kann und soll.

Der Workshop findet am Donnerstag, 11. Februar, von 9 bis 18.30 Uhr im Gebäude der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Johannisstraße 8-10 statt. Am Abend vorher (Mittwoch, 10. Februar) spricht der katholische Theologe Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg über „Freiheit und die Würde des Menschen – Origenes und seine Bedeutung für die Philosophie der Neuzeit“. Der Referent ist Professor für Moraltheologie und stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrates. Sein Vortrag findet ebenfalls an der Johannisstraße 8-10 statt.

Organisiert wird die Tagung von der Forschungsstelle Origenes und dem Cluster-Projekt A6 Kantische und postkantische Normativität im interkulturellen Menschenrechtsdiskurs. (bhe)

Programm

Mittwoch, 10. Februar 2010

Öffentlicher Abendvortrag
18.00-20.00 Uhr
Eberhard Schockenhoff (Freiburg): „Freiheit und die Würde des Menschen -
Origenes und seine Bedeutung für die Philosophie der Neuzeit“

Donnerstag, 11. Februar 2010

9.00-10.00 Theo Kobusch (Bonn) Die origeneische Autonomie-Ethik und ihre systematische Relevanz
10.00-11.00 Peter Walter (Freiburg)
Erasmus´ Origenismus in der Auseinandersetzung mit Martin Luther
11.30-12.30 Rudolf Branko Hein (Münster)
Der Begriff des Gewissens bei John Colet
14.00-15.00 Douglas Hedley (Cambridge) Origen and the Cambridge Platonists
15.00-16.00 Sarah Hutton (Aberystwyth)
Anne Conway and the 17th Century Doctrines of the
Restitution of All Things
16.30-17.30 Margit Wasmeier (Münster)
Pflichtgedanke und Liebesbegriff - Origenes und der Frühidealismus
17.30-18.30 Klaus Müller (Münster)
Schellings Natur- und Freiheitsphilosophie und ihr Verhältnis
zu Origenes

Alle Veranstaltungen finden im Gebäude der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Johannisstraße 8-10 statt.