Das Projekt „Global Bible“ (GloBil) zielt auf eine kritische Analyse des britischen und deutschen Beitrags bei der Schaffung einer globalen Bibel, d. h. dem Versuch, die christlichen Schriften in alle Sprachen der Welt zu übersetzen. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts waren Teile der Bibel in etwa 1.000 Sprachen übersetzt worden, darunter auch in viele Sprachen, die zuvor keine Schriftsprache kannten. Ein Großteil des heutigen Wissens über die Sprachen der Global Majority beruht auf der beschwerlichen, oftmals jahrzehntelangen Arbeit indigener Übersetzer und missionarischer Sprachwissenschaftler aus der Kolonialzeit. Jedoch ist dieses wichtige Wissen bis heute weitgehend in religiösen Archiven verborgen geblieben. GloBil wird die Archive deutscher und britischer Bibelgesellschaften erschließen und so die Geschichte der globalen Bibelbewegung und ihrer Entdeckung der globalen Sprachen freilegen.

Dazu wird GloBil Bibelübersetzungen in drei geografisch unterschiedlichen Regionen untersuchen; in der Arktis, in Ozeanien und Australien sowie in Westafrika. Diese Regionen sind insofern bedeutsam, als dass sie die unterschiedlichen Grenzregionen, in die britische und deutsche Kolonisatoren vordrangen, und die Vielfalt der Begegnungen mit unterschiedlichsten Sprachen und Völkern veranschaulichen. GloBil zeichnet die globale Bibelbewegung in diesen drei Regionen nach und versucht, den Beitrag der indigenen Übersetzer:innen und Evangelist:innen sowie den bedeutenden Beitrag der britischen und deutschen Bibelgesellschaften aufzudecken.

GloBil ist ein Kooperationsprojekt von Professorin Hilary Carey (Bristol) und PD Dr. Felicity Jensz (Münster). Professor Hilary Carey von der Universität Bristol ist die Hauptforscherin (Principle Investigator, PI) des britischen Teams. Sie wird von einer administrativen Leiterin (Mei Mei Cheung) und einem Postdoktoranden (Dr. Floris Solleveld) unterstützt.

PD Dr. Felicity Jensz ist die PI des deutschen Teams, zu dem ein Postdoctoral Research Associate (Dr. Michael Wandusim), ein Research Software Engineer (Dr. Benjamin Weber) und zwei studentische Hilfskräfte (Louis Knölker und Sven Heidenreich) gehören.

Dieses Projekt wird durch die vierte Runde der deutsch-britischen Förderinitiative in den Geisteswissenschaften finanziert. In Großbritannien wird das Projekt durch den Arts and Humanities Research Council (AHRC) ein Teil von UK Research and Innovation (UKRI) finanziert.

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