Abschlussarbeiten für Bachelor- und Masterstudiengang Psychologie
Laufende Arbeiten
Die folgenden Bachelorarbeiten laufen gerade im Fach Psychologie:
- „Ich ärgere mich dann schon darüber, aber er versteht das eben noch nicht“ - Ethnotheorien deutscher und indonesischer ErzieherInnen über Emotionen in der Werteerziehung (Lara Gremke)
Die Verinnerlichung von Werten und Nomen ist ein großer Meilenstein der psychosozialen kindlichen Entwicklung. Dabei wurde in den letzten Jahren die Bedeutung von (moralischen) Emotionen besonders herausgestellt, die uns helfen, moralische Urteile zu fällen und unser Verhalten im Alltag zu steuern. Eine große Rolle dabei spielt die Sozialisation durch Bezugspersonen, die durch Erziehungsziele und -praktiken die Moralvorstellung von Kindern explizit beeinflussen (Keller, 2005). Der Fokus bisheriger Forschung lag dabei vor allem auf den Eltern als primäre Bezugspersonen. Dabei weitestgehend außer Acht gelassen wird, dass Erziehung und Entwicklungsförderung mittlerweile in vielen Kulturkreisen vermehrt nicht mehr nur innerhalb der Familie stattfindet: Stand 2019 werden in Deutschland 93% der Drei- bis Sechsjährigen in Kindertageseinrichtungen betreut (Destatis, 2019a), die Hälfte von ihnen (50,8%) für durchgängig sieben Stunden pro Tag und länger (Destatis, 2019b).
Die Rolle von ErzieherInnen und ihre Beziehung zu den Kindern ist bisher kaum erforscht, was wichtige Fragen über das Selbstverständnis und die Ethnotheorien von ErzieherInnen als Einflussfaktoren auf die kindliche (Moral-)Entwicklung offen lässt. Wie bisherige Forschung zeigen konnte, können sich Erziehungsziele und -praktiken zudem in Abhängigkeit des kulturellen Kontexts unterscheiden (Keller & Kärtner, 2013), weswegen der Einfluss des kulturellen Kontexts auf die Ethnotheorien von ErzieherInnen zu Emotionen ebenfalls miteinbezogen werden soll.
Daher beschäftigt sich diese Bachelorarbeit mit folgenden Fragen:
1. Welche Emotionen lösen kindliche Normverletzungen bei ErzieherInnen aus?
2. Welche Ethnotheorien haben ErzieherInnen über das Auftreten von Emotionen bei Kindern, die in moralisch relevanten Situationen handeln?
Mithilfe eines halbstrukturierten Leitfadeninterviews, das Vignetten zu fünf verschiedenen Normverletzungen umfasste, wurden 54 deutsche und 57 indonesische Fachkräfte aus Kindertagesstätten religiöser und nicht-religiöser Träger in den urbanen Milieus Münster/Bielefeld (Deutschland), bzw. Yogyakarta/Sleman (Indonesien), befragt. Die Kodierung und qualitative Inhaltsanalyse der erhobenen Daten erfolgte mit MAXQDA.
- Preschool Teachers’ Intuitive Understanding of the Moral Emotion Shame in Germany and Indonesia (Dara Dwipaxia)
Moral emotions are responses to perceived changes, threats, or opportunities in everyday life (Haidt, 2003). They help people to appraise moral features of a specific social context, motivate them to behave morally, and suppress amoral behavior (Eisenberg, 2000). Cultural models in different countries affect the specific ethno-theories about moral emotions. The way parents socialize moral emotions to their children plays a significant role in the development of children’s expression and experience of these emotions (Keller et al., 2011,2012) Besides the informal family context, preschool teachers in the formal early childhood education gain more and more relevance as important child-rearing agents.
This bachelor thesis is explicitly focused on the emotion shame and to finding out how preschool teachers of different cultural contexts understand shame, namely (1) Which distinct situations trigger shame? (2) Which appraisals of the situation lead to shame? (3) Which body expression will be shown? For this purpose, a specially developed semi-structured guideline interview was carried out with nine preschool teachers from seven preschools in Münster and Bielefeld, Germany and 13 preschool teachers from seven preschools in Yogyakarta and Sleman, Indonesia. The structured content analysis is carried out via the software MaxQDA.
Die folgenden Masterarbeiten laufen gerade im Fach Psychologie: