Grundlagenorientierte Forschung mit Kindern und Jugendlichen

Den zentralen Konstrukten, wie Interozeption, Laientheorien und Stress von Kindern und Jugendlichen, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen beitragen können, widmen wir uns in den folgenden Projekten:

Interozeption bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen und chronischen (primären) Schmerzen (INTERO)

Ziel des Projektes ist es, die Defensivreaktion multimodal (u.a. durch Erfassung des Startlereflexes) bei chronisch schmerzkranken Kindern und Jugendlichen und Gesunden nach Provokation und Imagination von körpereigenen Empfindungen am Hauptschmerzort zu erfassen. Es wird erwartet, dass chronisch schmerzkranke Kinder stärkere Defensivreaktionen (stärkere Startlepotenzierung) als Gesunde zeigen werden, insbesondere dann, wenn Empfindungen proximal zum Hauptschmerzort provoziert bzw. imaginiert werden (DFG-Projekt: HE 5942/4-1; SCHN 415/5-1).

Publikationen

Flack, F., Pané-Farré, C. A., Zernikow, B., Schaan, L. & Hechler, T. (2017). Do interoceptive sensations provoke fearful responses in adolescents with chronic headache or chronic abdominal pain? a preliminary experimental study. Journal of Pediatric Psychology, 42(6), 667–678. https://doi.org/10.1093/jpepsy/jsw108

Gruszka, P., Schaan, L., Adolph, D., Pané-Farré, C. A., Benke, C., Schneider, S. & Hechler, T. (2018). Defence Response mobilization in response to provocation or imagery of interoceptive sensations in adolescents with chronic pain: a study protocol. Pain reports, 3(7), e680. https://doi.org/10.1097/pr9.0000000000000680

Opdensteinen, K. D., Rach, H., Gruszka, P., Schaan, L., Adolph, D., Pané-Farré, C. A., Benke, C., Dierolf, A. M., Schneider, S. & Hechler, T. (2023). “The mere imagination scares me”—Evidence for fear responses during mental imagery of pain-associated interoceptive sensations in adolescents with chronic pain. Pain. https://doi.org/10.1097/j.pain.0000000000003041

 

Pain Concepts and Treatment (PAINCONTREAT)

Das biopsychosoziale Modell ist Grundlage für das Verständnis und die Behandlung chronischer (primärer) Schmerzen. Ob Betroffene ein biopsychosoziales Verständnis zeigen, ist wenig erforscht. Ziel ist es daher, biopsychosoziale Schmerzkonzepte, d.h. das Verständnis einer Person davon, was Schmerz ist, welche Funktion Schmerz hat und welche biologischen, psychologischen und sozialen Prozesse zu dessen Entstehung und Aufrechterhaltung beitragen, von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu erforschen. Dazu wurde ein neues Assessment-Tool, die Biopsychosozialen Schmerz-Matrix (BiPS-Matrix), entwickelt und evaluiert, welches es ermöglicht, biopsychosoziale Schmerzkonzepte in gesunden und klinischen Stichproben zu untersuchen.

Publikationen

Wickering, L., Lautwein, C., Nitsche, H., Schneider, M. & Hechler, T. (2023). Know pain, no pain? Preliminary testing and application of a new tool to assess biopsychosocial pain concepts in children. Children (Basel), 10(5), 814. https://doi.org/10.3390/children10050814

Wickering, L., Lautwein, C., Fiegler, A., Allerdißen, L., Kloos, T., Schneider, M., & Hechler, T. (2024). Ein Instrument zur Erfassung biopsychosozialer Schmerzkonzepte von Erwachsenen: Entwicklung und Evaluation durch Expert*innen [An instrument to assess biopsychosocial pain concepts in adults: Development and evaluation by experts]. Schmerz. https://doi.org/10.1007/s00482-024-00793-2