Engagement in der Lehre in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters

Das Engagement in der Lehre im polyvalenten Bachelorstudiengang Psychologie und insbesondere im neuen Masterstudiengang Psychologie: Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie (MSc KliPPt) ist uns ein besonderes Anliegen.

Zentrale Schlagwörter, die unser Lehr/Lernkonzept charakterisieren, sind Folgende:

  • Wissenschaftliches Selbstverständnis
  • Science-practitioner Ansatz
  • Individualisiertes Lernen in simulierten und realen Behandlungssituationen

Ein Alleinstellungsmerkmal des MSc KliPPt am Institut für Psychologie der Universität Münster ist dabei neben dem wissenschaftlichen Selbstverständnis die Umsetzung eines lebensspannen-übergreifenden Konzeptes in der Lehre. D.h., sämtliche Lehr-/Lerninhalte zur Ätiologie, Diagnostik und Behandlung von psychischen Störungen und psychischer Aspekte bei körperlichen Erkrankungen werden im Studiengang über die gesamte Lebensspanne (Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter) hinweg vermittelt.

Dabei vertritt die AE Hechler die Lehre im Fachgebiet Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters und setzt sich für die Vermittlung einer modernen, evidenzbasierten und kompetenzorientierten Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters ein.

Unser Ziel ist es, bei unseren Studierenden den Grundstein für die zukünftige psychotherapeutische Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen zu legen. Darunter verstehen wir (1) die Fähigkeit, Forschungserkenntnisse in höchster Aktualität, moderne (auch digitale) psychotherapeutische Methoden und evidenzbasierte Leitlinien in die eigene psychotherapeutische Tätigkeit zu integrieren, (2) die Kompetenz, evidenzbasierte psychotherapeutische Methoden, die in simulierten und realen Behandlungssituationen erprobt wurden, auszuwählen und fallbasiert anzuwenden sowie (3) die Wahrnehmung und Reflektion von eigenen psychotherapeutischen (sozialen) Kompetenzen für die weitere berufliche Tätigkeit.

 

 Zentrale Merkmale des MScKliPPt an der Universität Münster

„Gute“ Lehre und Ausbildung bedeutet für uns, Studierende auf der Basis von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum selbstständigen und eigenverantwortlich psychotherapeutischen Handeln anzuleiten. Darüber hinaus wirken die Studierenden in unseren Forschungsprojekten im Rahmen von Abschlussarbeiten aktiv an der Weiterentwicklung von psychotherapeutischen Verfahren und Methoden für die Prävention und klinische Versorgung im Kindes- und Jugendalter mit.  

 

Besondere didaktische Konzepte und moderne Lehrformate

Unser Ziel ist es, den Grundstein für die zukünftige psychotherapeutische Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen zu legen. Hierfür wenden wir primär die folgenden besonderen didaktischen Konzepte und modernen Lehrformate an:

  • Individualisiertes Lernen in simulierten und realen Behandlungssituationen,
  • digitale, evidenzbasierte Lehrformate,
  • kompetenzorientiertes Lehren und Lernen,
  • forschendes Lehren und Lernen.

 

Individualisiertes Lernen in simulierten und realen Behandlungssituationen

„Gute“ Ausbildung im Bereich der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen der berufsqualifizierenden Tätigkeit III (ambulant) kann nach unserem Verständnis nur individualisiert erfolgen. Daher werden die Studierenden des MScKliPPt im 1:1:1-Setting (1 Kind/Jugendlicher : 1 Studierender : 1 Psychotherapeut*in) in der Psychotherapieambulanz für Kinder und Jugendliche (PTA KiJu) durch approbierte Psychotherapeut*innen angeleitet, eigenständig ausgewählte psychotherapeutische Interventionen in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen durchzuführen. Ein fundiertes, individualisiertes und verhaltensbasiertes Feedback (u.a. auch mithilfe von Videoaufzeichnungen) zu den gezeigten Kompetenzen in den realen und simulierten Behandlungssituationen ist dabei für uns selbstverständlich.

 

Digitale, evidenzbasierte Lehrformate

In unsere Lehre integrieren wir neue digitale Lehrformate wie z.B. das US-amerikanische Programm „Practice Wise“ mit dem System „Managing and Adapting Practise“ (MAP). MAP ist ein therapieschulen-übergreifendes System, das die gesamte Evidenzbasis zur Wirksamkeit psychotherapeutischer Interventionen und deren praktische Umsetzung mit Kindern und Jugendlichen konsolidiert und koordiniert.

 

Kompetenzorientiertes Lehren und Lernen

Die Vermittlung von Handlungskompetenzen in simulierten und realen Therapiesituationen, die nach der Approbationsordnung für Psychotherapeut*innen (PsychThApprO) in der Ausbildung von zukünftigen Psychotherapeut*innen ein zentraler Bestandteil ist, ist ein weiterer Lehr- und Forschungsschwerpunkt der AE. Unser Ziel ist es, psychotherapeutische (soziale) Kompetenzen im Studium so nah wie möglich an der späteren Behandlungsrealität zu trainieren. In enger Zusammenarbeit mit dem Team des Lernzentrum für individualisiertes medizinisches Tätigkeitstraining und Entwicklung (Limette, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, UKM Münster (LINK)), konzipieren und standardisieren wir hierfür Simulationssituationen mit Schauspielpatient*innen für die Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen, die sowohl fachliche als auch soziale psychotherapeutische Kompetenzen erfordern. Den Erwerb und die Darbietung der Handlungskompetenzen mit den Studierenden zu erproben, zu feedbacken und zu evaluieren ist für uns ein zentrales Lehr- und Forschungsanliegen.

 

Forschendes Lehren und Lernen

Der Ansatz des Forschenden Lehrens und Lernens, i.S. der Verknüpfung von Forschung und Lehre, spielt in unseren Lehrangeboten im MSc KliPPt eine besondere Rolle. In unserem Projekt zu Psychotherapeutischen sozialen Kompetenzen (PsychsozKomp) in Kooperation mit der LIMETTE erforschen wir die verhaltensbasierte Erfassung von psychotherapeutischen sozialen Kompetenzen von zukünftigen Psychotherapeut*innen, entwickeln simulierte Behandlungssituationen für die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, und trainieren die Studierenden in diesen Kompetenzen. Hierfür binden wir aktuelle Forschungsfragen so ein, dass parallel relevanter Erkenntnisgewinn für die Studierenden (z.B. durch Feedback) und für das Forschungsprojekt entsteht.

 

Kooperationen in der Lehre

Für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Lehre und Forschung kooperieren die AE und die PTA KiJu mit nationalen und internationalen Expert*innen und Kolleg*innen aus Psychologie, Medizin und weiteren Fachgebieten. Im MSc KliPPt kooperiert das Institut für Psychologie außerdem mit diversen stationären und (teil-)stationären Behandlungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen, u.a. der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikum Münster oder der Klinik am Korso, Bad Oeynhausen.

Im Bereich des Forschenden Lehrens und Lernens bestehen enge Kooperationen mit Kolleg*innen des Instituts für Psychologie, dem Institut für Informatik sowie zum Lernzentrum für individualisiertes medizinisches Tätigkeitstraining und Entwicklung (Limette).
Zudem setzen wir in unserer forschenden Lehre und soweit datenschutzkonform möglich Open Science Praktiken wie Präregistrierung, Open Data, Open Material, uvm., auch im Rahmen der Abschlussarbeiten der Studierenden  um. Prof. Dr. Hechler ist Mitglied der Open Science Kommission des Instituts für Psychologie.

 

Partizipation in der Lehre

Die quantitative und qualitative Evaluation von Lehrveranstaltungen mit empirisch entwickelten und überprüften Erhebungsinstrumenten im Rahmen der offiziellen Lehrevaluation am Institut für Psychologie ist für uns selbstverständlich (hier geht es zur Website des PsyEval-Teams). Weiterhin finden halbjährlich zu Semesterende Lehr-Retreats mit allen Dozierenden der AE Hechler statt. Dort halten wir gemeinsam Rückschau auf das Semester, diskutieren die wichtigsten Erkenntnisse sowie (didaktischen) Erfahrungen und Rückmeldungen zu unseren Veranstaltungen.  
Die Studierenden sind aus unserer Sicht die Expert*innen dafür, was eine im wahrsten Sinne des Wortes lehrreiche Veranstaltung ausmacht. Daher erfragen wir Wünsche, Hinweise und Feedback zu unseren (bereits durchgeführten und geplanten) Veranstaltungen und bitten um ihre Einschätzung und Bewertung von didaktischen Ansätzen, inhaltlichen Ideen und Veranstaltungskonzeptionen.

Eine besondere Kooperation und Partizipation ist im Forschungskolloquium der AE etabliert: Jugendliche, die sich ehrenamtlich im Stadtrat Münster engagieren (Jugendrat), besuchen einmal pro Semester unser Forschungskolloquium. Die Studierenden präsentieren ihre Forschungsprojekte den Jugendlichen, und es findet ein inhaltlicher Austausch zu den Projekten im Sinne der Wissenschaftskommunikation statt. Diese Form des Austauschs ermöglicht es nicht nur den Jugendlichen, einen profunden Einblick in die Forschung der AE Hechler zu erhalten und von ihnen Expertenfeedback zu bekommen, sondern auch den Studierenden, sich darin zu üben, ihre wissenschaftlichen Projekte verständlich und klar an Jugendliche zu kommunizieren (hier geht es zu einem kleinen Video zum Thema).