Rieke Siemon
Rieke Siemon
© Rieke Siemon

Dissertationsprojekt:

Konzeptualisierung von Motion Events im Deutschen und Französischen: Die Kodierung von Ähnlichkeiten und Kontrasten

  • Vita

    Universitäre/Berufliche Tätigkeiten
    seit 05/2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Germanistischen Institut der Universität Münster in der Abteilung Sprachwissenschaft am Lehrstuhl von Prof. Dr. Katerina Stathi
    06/2021 - 09/2021, 05/2022 - 09/2023 Koordinatorin der Graduate School Empirical and Applied Linguistics
    WiSe 2021/22 Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Münster
    WiSe 2020/21 Lehrbeauftragte am Germanistischen Institut der Universität Münster
    2019 - 2020 Lehrerin im Fach Deutsch an der BBS Marienhain Vechta
    04/2018 - 09/2019 Studentische Hilfskraft am Germanistischen Institut der Universität Münster in der Abteilung Sprachwissenschaft am Lehrstuhl von Prof. Dr. Christine Dimroth
    Seit 2015 Tätigkeit als Autorin
    Akademischer Werdegang
    10/2019 WiSe 2019/20 Aufnahme in das Promotionskolleg Empirische und Angewandte Sprachwissenschaft, Universität Münster
    10/2016 - 04/2019 Master of Arts (Angewandte Sprachwissenschaft), Universität Münster
    02/2015 - 12/2018 Stipendiatin Evangelisches Studienwerk Villigst
    10/2013 - 03/2016 Bachelor of Arts (Deutsche Sprache und Literatur), Philipps-Universität Marburg
  • Dissertationsprojekt

    Konzeptualisierung von Motion Events im Deutschen und Französischen: Die Kodierung von Ähnlichkeiten und Kontrasten

    Um außersprachliche Ereignisse sprachlich zu kodieren, müssen alle rezipierten Informationen gefiltert, ausgewählt und geordnet werden. Wonach wird entschieden, welche Parameter für die sprachliche Wiedergabe besonders wichtig sind? Die Auswahl der Informationseinheiten und der Argumentstruktur sind nicht universal, sondern unterscheiden sich beispielsweise bei Sprachen, die nach Talmy (1975, 1985) als Verb- bzw. Satellitensprachen eingeordnet werden. Bei der sprachlichen Kodierung der Situation werden die Informationen auf vorsprachlicher Ebene, der Konzeptualisierung, unterschiedlich gefiltert und kombiniert. Untersuchungen zu Motion Events zeigen, dass französische Sprecher*innen bei der Beschreibung von Bewegungsereignissen von der Figur, der sich bewegenden Entität, ausgehend konzeptualisieren, während deutsche Muttersprachler*innen ihre Aufmerksamkeit auf Rauminformationen, also Eigenschaften des Weges oder den Endpunkt von Bewegungen richten (vgl. v. Stutterheim et al. i.Dr./v. Stutterheim, Gerwien 2019). Dimroth et al. (2010) haben herausgefunden, dass französische Proband*innen für die Kodierung von Ähnlichkeiten und Kontrasten die Markierung von Entitäten präferieren, deutsche Sprecher*innen nutzen dafür hingegen bevorzugt die Polarität und Assertion (vgl. Dimroth et al. 2010). Im Dissertationsprojekt ist geplant, beide Ansätze miteinander zu verbinden und die Ergebnisse im Zusammenhang zu untersuchen. Dafür soll eine empirische Studie mit deutschen und französischen Muttersprachler*innen durchgeführt werden. Im Mittelpunkt soll dabei die Auswahl von Informationseinheiten stehen, anhand derer Ähnlichkeit bzw. Kontraste kodiert werden. Welche Parameter werden durch den unterschiedlichen Ausgangspunkt der Vergleichssprachen Deutsch und Französisch für diese Kodierung prominent genutzt und welche werden übersehen?