Dissertationsprojekt:
Grammatikalisierung des deutschen Pronomens man
/Germanistik/Lehrende/sprachwissenschaft/laura_duve/index.html
Dissertationsprojekt:
Grammatikalisierung des deutschen Pronomens man
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Beruflicher Werdegang
WiSe 2023/24 | Lehrbeauftragte am Germanistischen Institut, Universität Münster |
seit Jan. 2023 |
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Referenzielle Praxis im Wandel: Das Pronomen man in der Diachronie des Deutschen“ |
2020-2022 |
SHB am Lehrstuhl von Prof. Dr. Antje Dammel, Tutorin für die Seminare “Einführung in die älteren Sprachstufen des Deutschen” |
2017-2019 |
Tutorin für die Schreibwerkstatt des Philosophischen Seminars Münster (Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten) |
2017-2018 | Tutorin für die VL “Einführung in die germanistische Sprachwissenschaft” |
Akademischer Werdegang
Okt. 2023 | Aufnahme in das Promotionskolleg Empirische und Angewandte Sprachwissenschaft, Universität Münster |
März 2023 |
Beginn der Promotion „deutsche Philologie“ |
WiSe 2021/22 | Auslandssemester an der Sorbonne Université, Paris, Frankreich |
2019-2022 | Master of Education Deutsch/Philosophie, Universität Münster |
2014-2019 | Zweifachbachelor of Arts Deutsch/Philosophie, Universität Münster |
Grammatikalisierung des deutschen Pronomens man
Die moderne Grammatikalisierungsforschung beschäftigt sich mit der Frage, wie grammatische Zeichen (aus lexikalischen Quellen) entstehen (vgl. Heine 2003). Besonders zentral ist hier die Identifikation und Beschreibung von Kontexttypen, die diese Entwicklung ermöglichen und begünstigen, und wie diese im Laufe der Grammatikalisierung aufeinander folgen (vgl. Hopper, Traugott 2009, 2). Dabei wird vermehrt der Ansatz verfolgt sprachübergreifende typologisch orientierte Analysen, die mit kleinen Sprachsamples arbeiten, mit einzelsprachlichen Fallanalysen zu ergänzen, um die Ergebnisse wiederum an die Theorie zurückzuspielen und die Beschreibung von Kontexttypen zu verfeinern (vgl. Diewald 2004, 138). Generische Pronomen wie das deutsche man sind auf beiden Ebenen „clearly underresearched in works on grammaticalization“ (Heine, Song 2011, 587), da sie meist aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften und geringen Verbreitung aus universal-typologisch ausgerichteten Arbeiten zu Personalpronomen und Indefinitpronomen ausgeschlossen werden.
Das Dissertationsprojekt verfolgt vor diesem Hintergrund das Ziel, die Grammatikalisierung des Pronomens man aus Nominalphrasen mit man ‘Mensch’/ ‘Mann’ vom Althochdeutschen bis zum frühen Mittelhochdeutschen (8.-12. Jahrhundert) nachzuvollziehen. Dabei ist die zentrale Forschungsfrage, welche Kontexte die Grammatikalisierung von man vorantreiben und wie diese auf formaler und semantischer Ebene beschrieben werden können. Zudem soll nachverfolgt werden, in welchen Kontexten die im heutigen Deutschen beobachtbaren Verwendungen von man (z. B. generisch, partikulär, sprecherreferenziell) sich herausbilden. Als Datenbasis dienen die Referenzkorpora Altdeutsch und Mittelhochdeutsch. Belege mit man werden händisch annotiert und im Anschluss mit Hilfe multipler Korrespondenzanalyse wiederkehrende Muster herausgearbeitet. Diese werden in Bezug zu Referenzleistung und Gebrauchskontexten gesetzt und so relevante Kontexttypen ermittelt.