Willkommen

bei der AG Biodiversität und Ökosystemforschung

Die AG Biodiversität und Ökosystemforschung gehört zum Institut für Landschaftsökologie (ILÖK) der Universität Münster. Zur Analyse der Struktur, Funktion und Veränderung terrestrischer Ökosysteme nutzen wir Pflanzen, Vegetation und Boden als integrative landschaftsökologische Merkmale. In der Lehre engagieren wir uns in den Bereichen Vegetations- und Standortkunde und der physischen Geographie im Bachelor- und Masterstudiengang Landschaftsökologie sowie in weiteren Studiengängen der Geowissenschaften. Neuigkeiten zu Projekten und Publikationen gibt es auch auf X.

Abschlusstagung GiBBS – Biodiversität in der Baustoffindustrie

Fotos

Die Teilnehmenden bei der Exkursion in den Quarzsandtagebau
Die Teilnehmenden bei der Exkursion in den Quarzsandtagebau
© GIBBS
  • Bei der abschließenden Paneldiskussion wurde erörtert wie die Förderung der Biodiversität in der Baustoffindustrie in Zukunft verstetigt werden kann. (V.l.n.r. Prof. Dr. Michael Rademacher (TH Bingen), Prof. Dr. Dr. Norbert Hölzel (Uni Münster), Yvonne Arenz (MIRO), Dr. Rainer Kurlemann (Moderation), Carolin Röken (Regierungspräsidium Kassel), Sascha Wagener (Geschäftsführer AHE), Dr. Joachim Eberhardt (NABU NRW))
    © GIBBS

„Wie kann die Biodiversität in Abbaustätten der Baustoffindustrie ganzheitlich gemanaged werden?“ Zu diesem Thema fand Anfang Oktober die Abschlusstagung des GiBBS-Projektes mit Akteur*innen aus Baustoffindustrie, Forschung, Naturschutz und Behörden im Forschungsmuseum Koenig in Bonn statt. Am Vortag der Veranstaltung konnten sich die Teilnehmenden bei einer Exkursion in die Abbaustätte der Quarzwerke in Frechen bereits einen Eindruck von den Lebensräumen und Potenzialen für die Biodiversitätsförderung im aktiven Abbau verschaffen. Mit der Vorstellung der Projektergebnisse und einem intensiven fachlichen Austausch bildete die Tagung den erfolgreichen Abschluss des dreijährigen Forschungsprojekts.

Ein kurzer Bericht über die Veranstaltung ist hier zu lesen.

Funktionale Pflanzenmerkmale in Trockengebieten – Globale Studie in Nature

© nature

Ein neues Paper aus dem BIODESERT-Konsortium hat es auf den Titel der aktuellen Ausgabe von NATURE geschafft. Norbert Hölzel und Frederike Velbert haben zu dieser Studie umfangreiche Daten und vegetationsökologische Expertise von neun Untersuchungsflächen in den Steppen- und Halbwüsten Zentral-Kasachstans beigesteuert. Im Artikel wird anhand eines globalen Datensatzes erstmals gezeigt, dass Pflanzen in Trockengebieten sich jenseits eines kritischen Grenzwerts der Aridität durch eine unerwartet große Diversität funktionaler Merkmale auszeichnen.

Link zum Artikel: Gross, N., Maestre, F.T., Liancourt, P. et al. Unforeseen plant phenotypic diversity in a dry and grazed world. Nature 632, 808–814 (2024). https://doi.org/10.1038/s41586-024-07731-3

Link zum Podcast: https://www.nature.com/articles/d41586-024-02578-0

Studie zu interdisziplinärer Zusammenarbeit

© Jamille Viray

Interdisziplinäre Wissenschaftszusammenarbeit ist wichtig für erfolgreiche Forschung und die Etablierung von jungen Wissenschaftler*innen. Doch manchmal hakt es - woran liegt es?

Mit diesem Thema beschäftigen sich Erica Mc Gale (Uni Lausanne) und Lena Neuenkamp aus unserer Arbeitsgruppe in diesem Artikel. Sie stellen fest, dass es noch mehr Informationen zu den Hürden der Zusammenarbeit braucht. Dazu haben sie einen kurzen Fragebogen erstellt und bitten herzlich um Ihre Teilnahme.  

So können sie in einer Folgestudie den Hürden der Zusammenarbeit detaillierter auf den Grund gehen. Es wird nicht mehr als 10 Minuten dauern und geschieht anonymisiert.

Hier ist der Link zum Fragebogen.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

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© Michale Elmer

Tagung im Projekt BiCO2

Vom 24. - 26.11.2023 findet eine Tagung unter dem Titel "Wälder im Spannungsfeld von Bewirtschaftung, Biodiversität und Kohlenstoff-Speicherung" am Ilök statt.

Themen der Veranstaltung:
– Auswirkungen der Waldbewirtschaftung auf die waldtypische Biodiversität
– Auswirkungen der Waldbewirtschaftung auf die Kohlenstoffspeicherung in Wäldern und ihren Böden
– Transfer der Erkenntnisse in die Forstpraxis

 Ausrichtende sind die NABU Naturschutzstation Münsterland, die Universität Münster und der Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Mehr Infos und die Anmeldung gibt es hier.

52. Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie in Leipzig

Die AG Biodiversität und Ökosystemforschung  war vollständig auf der Jahrestagung der GfÖ vom 12. bis 16. September unter dem Titel "The Future of Biodiversity – overcoming barriers of taxa, realms and scales"  in Leipzig vertreten. Es war eine ereignisreiche Woche im Dienste der Wissenschaft voller spannender Vorträge, fachlichem Austausch und Networking. Jede:r aus der Gruppe hat dabei auch selber seine aktuelle Forschung in Form eines Vortrags oder Posters präsentiert. Mit dabei waren auch unsere Kolleg:innen von der NABU Naturschutzstation Münsterland, mit denen wir im Projekt BiCO2 eng zusammenarbeiten.

 

Von links nach rechts: Denise Rupprecht, Lena Neuenkamp, Katharina Schwesig, Frederike Velbert, Jens Schaper (NABU), Lea Santora (NABU), Theresa Klein-Raufhake, Norbert Hölzel, Jens Wöllecke (NABU), Britta Linnemann (NABU) und Michael Meyer
© AG BAERG

Eindrücke von der Exkursion Werdenfelser Land

Für 12 Tage ging es Mitte August für die 21 Teilnehmenden und die Leitung bestehend aus Prof. Norbert Hölzel, Dr. Michael Meyer und Dr. Denise Rupprecht nach Bayern ins Werdenfelser Land. Die Reise führte von Rothenburg ob der Tauber über das Donaumoos bis hin zum Walchensee, von wo aus zahlreiche Tagesausflüge an die nördlichen Kalkalpen und ins Alpenvorland führten. Wir konnten artenreiche und großteils vorbildlich erhaltene Ökosysteme bestaunen, die in Norddeutschland ihresgleichen suchen. Darunter waren zum Beispiel Mittelwälder im Steigerwald, Kalkmagerrasen im Jura, Hoch- und Niedermoore am Alpenrand (u.a. Murnauer Moos und Pfrühlmoos), Pfeifengraswiesen, Buckelwiesen, Wildflussauen, Bergmischwälder, beweidete Trockenkiefernwälder, subalpine und alpine Vegetation und vieles mehr. An den besuchten Standorten gab es neben spannenden Tier- und Pflanzenarten auch viel über Renaturierung und Landnutzungsaspekte zu lernen. Um viele Erfahrungen reicher und verletzungsfrei kam die Exkursion wieder am Ilök an.

Fotos

Mittagspause auf dem Kranzberg
Mittagspause auf dem Kranzberg
© D. Rupprecht
  • Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe) mit Eiern eines Lungenenzian-Ameisenbläulings (Phengaris alcon)
    © D. Rupprecht
  • Großer Augentrost (Euphrasia officinalis agg.)
    © D. Rupprecht
  • Kaisermantel (Argynnis paphia)
    © D. Rupprecht
  • Alpine Vegetation auf über 2000m Höhe
    © D. Rupprecht
  • Die Tour zur Westlichen Karwendelspitze auf 2300m war ein Highlight der Exkursion.
    © D. Rupprecht
  • Der Alpenbock (Rosalia alpina) ist ein eindrucksvoller Käfer mit hohem europäischen Schutzstatus.
    © D. Rupprecht
  • Mittagspause in artenreichen Schneeheide-Kiefernwäldern, die traditionell mit Rindern beweidet werden.
    © D. Rupprecht
  • Eine der letzten Wildflusslandschaften in Deutschland, dennoch nicht unbeeinflusst vom Menschen, findet sich im Oberlauf der Isar bei Lenggries.
    © D. Rupprecht
  • Auch die Gefleckte Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata) profitiert von sehr trockenen Habitaten. Sie fällt durch ihren laut schnarrenden Flug auf.
    © D. Rupprecht
  • Der Dünen-Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) benötigt Rohböden, wie er sie zum Beispiel hier in den Isarauen findet.
    © D. Rupprecht
  • Das Pfrühlmoos als eines der letzten sehr gut erhaltenen und noch lebenden Moore in Deutschland war besonders eindrucksvoll.
    © D. Rupprecht
  • Artenreiche Streuwiesen
    © D. Rupprecht

Neues Synthesepaper aus den Biodiversitäts-Exploratorien

Unter Federführung unserer Arbeitsgruppe ist ein Synthese-Paper zu den Ergebnissen des Seed Addition and Disturbance Experiments (SADE) im Rahmen der DFG Bioidversitäts-Exploratorien als Open Access Publikation im renommierten Journal of Ecology erschienen.

Mit Hilfe eines großangelegten Feldexperiments wurden in dieser Studie auf 73 Plots durch Störung und Ansaat Gradienten der pflanzlichen Diversität im Grünland erzeugt und parallel hierzu 12 Ökosystemfunktionen über 4 Jahre hinweg gemessen. Bei einer Zusammenschau der sehr umfangreichen Daten konnte nun gezeigt werden, dass eine Artenanreicherung nur bei wenigen Ökosystemfunktionen zu einer signifikanten Verbesserung führt, etwa einen etwas stärker geschlossenen Stickstoffkreislauf.

Eine Studie wie diese war nur im Rahmen eines großen kollaborativen und längerfristigen Forschungsverbunds wie den DFG Biodiversitäts-Exploratorien möglich und belegt den Mehrwert, der durch solche Verbünde generiert werden kann. Wir bedanken uns ganz herzlich bei zahlreichen Kolleg*innen, die Daten, Fachexpertise und Logistik zur Studie beigesteuert haben und freuen uns auf die weiter Zusammenarbeit in den Biodiversitäts-Exploratorien.

Den Link zum Paper gibt es hier.

© Freitag et al. 2022

Neues Forschungspaper aus dem ILÖK in PNAS

Experimenteller Aufbau auf dem Dach des Instituts für Landschaftsökologie
© M. Conrady

Wildpflanzen können sich bei landwirtschaftlicher Vermehrung verändern:
Eine neue Studie untersucht die schnelle Domestizierung von Wildpflanzen, die für Renaturierungszwecke landwirtschaftlich vermehrt werden.


Link zur Pressemitteilung der WWU

Originalpublikation

Dissertationspreis für Ramona Heim

© Heim

Am vergangenen Freitag wurde unsere ehemalige Mitarbeiterin Ramona Heim durch den Rektor der WWU, Prof Dr. Johannes Wessels, für ihre Dissertation zum Thema „Fire ecology in Eurasian wetland and tundra ecosystems“ der Dissertationspreis der WWU verliehen. Die ausgezeichnete Dissertation besteht aus fünf internationalen peer-review-Artikeln, von denen die beiden letzten in diesem Jahr in den sehr renommierten Zeitschriften Global Change Biology und Biogeosiences veröffentlicht wurden. Wir gratulieren zur Preisverleihung und wünschen Ramona viel Erfolg an neuer Wirkungsstätte als Postdoc in der Arbeitsgruppe Spatial Ecology & Remote Sensing (Prof. Dr. Gabriela Schaepman-Strub) am Department of Evolutionary Biology and Environmental Studies der Universität Zürich in der Schweiz.

Glückwunsch und Dank

© Heim

Die Verleihung des Dissertationspreises an Ramona Heim nehmen wir zum Anlass uns bei ihr und Wieland für die seit 2017 in unserer AG geleistete Arbeit zu bedanken. Darunter fallen so bemerkenswerte Aktivitäten wie das Amur-Bird-Project zur Zugvogelforschung in der Ostpaläarktis in dessen alljährliche Geländekampagnen zahlreiche Studierende der Landschaftsökologie durch Forschungsprojekte und Abschlussarbeiten involviert waren oder auch die beiden Expeditionen mit russischen und deutschen Studierenden in die Westsibirische Waldtundra, die zu drei international stark beachteten Papern führten. Unvergesslich bleiben sicher auch die seit 2017 alljährlichen vorweihnachtlichen Treffen des Amur-Bird-Projekts am ILÖK in Münster mit zuletzt über 80 Teilnehmern sowie der von Ramona und Wieland forcierte Austausch mit russischen Nachwuchswissenschaftler:innen. All diese Aktivitäten wurden in diesem Jahr gekrönt durch weitere bemerkenswerte wissenschaftliche Publikationen etwa zum Einfluss des Feuers auf die Nischendifferenzierung von fünf sympatrischen Ammernarten am Amur oder zum Einfluss von Brandereignissen auf die Biodiversität und den Kohlenstoffhaushalt in der westsibirischen Waldtundra. Wir wünschen Ramona und Wieland alles Gute und viel Erfolg an ihren neuen Wirkungsstätten in der Schweiz und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

 

Themen für Abschlussarbeiten in den Exploratorien 2023!

© AG Hölzel

Wir benötigen effiziente Renaturierungsmaßnahmen, um die fortschreitende Verschlechterung der biologischen Vielfalt, der Funktionen und der Dienstleistungen des europäischen Grünlandes durch Nutzungsintensivierung aufzuhalten.

Nutzungsextensivierung könnte die einfachste Technik zur Grünlandrenaturierung sein, beruhend auf der Idee, dass die Rückkehr zur Nutzungsintensität eines Referenz-Grünlandsystems zur Wiederherstellung artenreicher Pflanzengemeinschaften ausreicht.

Das RecovFun-Projekt testet einen neuen ganzheitlichen Ansatz, um die Effizienz und Mechanismen von Grünlandextensivierung als Renaturierungsmaßnahme zu bestimmen.

Das RecovFUN-Projekt untersucht dafür die Mechanismen der Extensivierung in den neuartigen, standortübergreifenden Experimenten (REX, LUX) des DFG Rahmenprojektes Biodiversity Exploratories (BE).

Themen für Abschlussarbeiten finden Sie hier.

Beweidung und Ökosystemfunktionen in Trockengebieten

Globale Studie in Science veröffentlicht
Das Team um Prof. Dr. Norbert Hölzel führte für mehrere Wochen in der Hungersteppe in Zentralkasachstan eine umfangreiche Feldstudie zum Einfluss der Beweidung auf Ökosystemleistungen durch.
© AG Hölzel

Im Frühsommer 2017 organisierte die AG Biodiversität und Ökosystemforschung eine Expedition in die Hungersteppe (Betpak Dala) Zentralkasachstans, um entlang eines steilen klimatischen Gradienten über 350 km von der nördlichen Wüste bis in die Trockensteppe Daten zum Einfluss der Beweidung auf Biodiversität und 'Ecosystem Services' in Trockengebieten zu gewinnen. Die Untersuchungen sind Teil der BIODESERT Studie, koordiniert von Fernando T. Maestre vom Dryland Ecology and Global Change Lab an der Universität Alicante in Spanien. Neben Norbert Hölzel und Frederike Velbert aus unserer Arbitsgruppe waren Salza Palpurina und Viktoria Wagner von der Masaryk University, Brno, Tschechien, sowie Tatyana Siderova (Botanikerin) und Asel Esengalyeva (Bachelorstudentin) von unserer Partnerorganisation ACBK (Association for the Protection of Biodiversity of Kazakhstan) an den Untersuchungen beteiligt.
Die Daten aus Kasachstan sind in eine globale Studie eingeflossen, die in der Zeitschrift Science publiziert wurde. Wesentliche Ergebnisse wurden in einem Kurz-Video zusammengefasst.

Standbild aus dem Erklärvideo „Grazing and ecosystem service delivery in global drylands“.
© University of Alicante - Cirenia Sketches
Lena Neuenkamp
© Lena Neuenkamp

Neuzugang in der AG

Die AG Biodiversität und Ökosystemforschung heißt Dr. Lena Neuenkamp als neue Mitarbeiterin herzlich willkommen! Sie wird die AG als Akademische Rätin auf Zeit in der Forschung und Lehre unterstützen. Wir freuen uns über ihre Expertise in Sachen Mykorrhiza, Pflanze-Boden-Interaktionen, Grünland- und Rentaurierungsökologie, die unsere Forschung in der AG optimal ergänzen und bereichern.
 

Neues Paper zu Weideausschluss-Experiment

Die Ergebnisse eines 2011 in Kalkmagerrasen des Teutoburger Waldes etablierten Weideausschlussexperiments konnten wir nun im renommierten Journal of Applied Ecology veröffentlichen: Rupprecht D, Jedrzejek B, Hölzel N (2022) Fallow deer foraging alone does not preserve the vegetation of traditionally sheep‐grazed calcareous grasslands. Journal of Applied Ecology [doi: 10.1111/1365-2664.14253]

Die mit Unterstützung der IG Teuto durchgeführten 10-jährigen Untersuchungen bilden zugleich das letzte nunmehr erfolgreich publizierte Kapitel in der Dissertation von Denise Rupprecht und liefern wichtige Erkenntnisse zur aktuellen „Rewilding“-Debatte.

© Denise Rupprecht

GiBBS – Neues Forschungsprojekt zu Biodiversität in Abbaustätten der Baustoffindustrie

Fotos

© L. Seifert
  • Monitoringteam
    © C. Scherber
  • Ophrys apifera - Bienen-Ragwurz
    © C. Scherber
  • Offenbodenhabitate in Abbaustätten sind optimaler Lebensraum für die Blauflügelige Sandschrecke (Sphingonotus caerulans)
    © K. Schwesig
  • Für Zauneidechsen (Lacerta agilis) sind Abbaustätten wichtige Sekundärlebensräume
    © K. Schwesig
  • GiBBS-Kickoff in Berlin, September 2022
    © L. Seifert
  • © BMBF

Abbaustätten, wie Kalksteinbrüche oder Kiesgruben, können aufgrund ihrer besonderen Standortbedingungen bereits während des Betriebs sowie nach der Renaturierung wichtige Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten darstellen. Die Ansiedlung gefährdeter Arten kann jedoch zu Konflikten zwischen Naturschutz und Industrie führen.

Diesem Thema widmet sich das in diesem Jahr gestartete Forschungsprojekt GiBBS unter Leitung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels, dem Institut für Landschaftsökologie sowie dem NABU Deutschland und Praxispartnern der Baustoffindustrie. Übergeordnetes Ziel des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Vorhabens ist es, Biodiversität in Abbaustätten zu erhalten und zu fördern, sowie ein ganzheitliches Konzept zum Biodiversitätsmanagement in der Branche zu entwickeln.

Bei einem offiziellen Projekt-Kickoff im September 2022 in Berlin kamen alle Beteiligten zu einem gemeinsamen Workshop zusammen, um darüber zu diskutieren, wie ein solches praxistaugliches, branchenweites Biodiversitätsmanagement gestaltet werden kann. Von Seiten des Ilök arbeitet Katharina Schwesig seit März 2022 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im GiBBS-Projekt und ist dabei schwerpunktmäßig für die Konzeption und Durchführung der Monitoringmaßnahmen in den Abbaustätten der Baustoffindustrie zuständig

Weitere Informationen:

Projekt GiBBS

© BMBF

Exkursion Südostmitteleuropa

Unter der Leitung von Prof. Norbert Hölzel, Dr. Michael Meyer und Dr. Denise Rupprecht erhielten 22 Studierende der Landschaftsökologie vom 31.Juli bis 11. August spannende Einblicke in die Flora und Fauna von Südostmitteleuropa. Auf der 12-tägigen Exkursion quer durch Deutschland, Tschechien, die Slowakei und Ungarn ging es schwerpunktmäßig um Landschaft, Landnutzung, Renaturierung und Naturschutz. Typische Tier- und Pflanzenarten der nach Osten hin zunehmend kontinental geprägten Landschaft konnten bestaunt werden, darunter zum Teil viele in Deutschland seltene und vom Aussterben bedrohte Arten. Die Exkursion war sehr erlebnis- und erkenntnisreich. Um viele schöne Erfahrungen reicher kamen die Teilnehmenden bei guter Laune und bestem Wetter verletzungsfrei wieder in Münster an.

Fotos

Iphiclides podalirius, Segelfalter auf Centaurea stoebe
Iphiclides podalirius, Segelfalter auf Centaurea stoebe
© Denise Rupprecht
  • Vulkankegel mit Steppenvegetation in Tschechien
    © Denise Rupprecht
  • Vulkankegel mit Steppenvegetation in Tschechien
    © Denise Rupprecht
  • Mantis religiosa, Europäische Gottesanbeterin: Sehr verbreitet an allen Exkursionsstandorten dank trocken-warmem Klima
    © Denise Rupprecht
  • Artenreiches Grünland in den Weißen Karpaten in Tschechien (Weltrekordflächen!)
    © Denise Rupprecht
  • Melampyrum nemorosum, Hain-Wachtelweizen als farblicher Hingucker in artenreichem Grünland
    © Denise Rupprecht
  • Fabriciana adippe, Feuriger Perlmuttfalter auf Centaurea stenolepis
    © Denise Rupprecht
  • Onosma tornensis, Tornaer Lotwurz, eine der seltensten Pflanzenarten Europas
    © Denise Rupprecht
  • Lacerta viridis, Smaragdeidechse
    © Denise Rupprecht
  • Nationalpark Slowakischer Karst
    © Denise Rupprecht
  • Asio otus, junge Waldohreulen im Hortobágy Nationalpark in Ungarn
    © Denise Rupprecht
  • March-Auen in der Slowakei mit Clematis integrifolia, Glanzblättrige Waldrebe
    © Denise Rupprecht

Gratulationen, Abschied und Willkommen

© Denise Rupprecht

Martin Freitag verteidigte am 17.12.2021 erfolgreich seine Doktorarbeit „Linking land use and plant community assembly to understand ecosystem processes in temperate grasslands”. Mit dem Abschluss seiner Promotion endet seine Zeit am Ilök. Wir gratulieren zur neuen Stelle am Bundesamt für Naturschutz und wünschen alles Gute.

Denise Rupprecht verteidigte am 12.11.2021 erfolgreich ihre Doktorarbeit „Contributions to the restoration of grasslands in Central Europe“. Mit Abschluss der Promotion tritt sie ihre neue Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Biodiversität und Ökosystemforschung an. Das letzte Paper der Dissertation wurde nun auch erfolgreich publiziert: Rupprecht D, Jedrzejek B, Hölzel N (2022) Fallow deer foraging alone does not preserve the vegetation of traditionally sheep‐grazed calcareous grasslands. Journal of Applied Ecology [doi: 10.1111/1365-2664.14253]

Michael Meyer tritt der AG Biodiversität und Ökosystemforschung nach erfolgreichem Abschluss seiner Promotion zum Thema „The impact of temporal crop diversification on soil constitution and arthropod community composition – patterns and processes in a long-term crop rotation experiment” bei. Seit Januar 2022 arbeitet er als Postdoc im Projekt BiCO2 und ist dort schwerpunktmäßig für tierökologische Aspekte und Synthese zuständig. Herzlich Willkommen!

Gratulation und Dank zum Abschied

© Anna Lampei-Bucharova/Christian Lampei

Wir gratulieren Anna Lampei Bucharova und Christian Lampei zu ihren neuen Arbeitsstellen im Fachbereich Biologie der Uni Marburg und bedanken uns für die sehr produktive gemeinsame Zeit in Münster. Anna hat in Marburg seit dem 01.06.2021 eine W2 Professur für Naturschutzbiologie inne und Christian ist am gleichen Fachbereich als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Noch aus ihrer Münsteraner Zeit stammen die Beträge zu einer globalen Studie zur Adaption des Weißklees in urbanen Räumen, die aktuell in Science erschienen ist. Im Artikel werden die von Anna und Christian in Münster gesammelten Daten sehr prominent hervorgehoben. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg! Wir wünsch euch alles Gute an der neuen Wirkungsstätte und freuen uns schon auf die weitere Zusammenarbeit.

Link zum Artikel in Science

Arbeitsgruppe von Anna Bucharova in Marburg

 

© Santangelo et al. (2022), Science, 375(6586), 1275-1281