




Die Arbeitsgruppe Angewandte Landschaftsökologie/Ökologische Planung (AG Buttschardt) erforscht die menschlichen Lebens- und Nutzungsweisen und deren Verknüpfungen zum Natur- und Landschaftshaushalt. Wir fragen uns wie wir angesichts der großen Krisen des Anthropozäns leben und handeln können, um eine regenerative und zukunftsfähige Entwicklung von Landschaften zu erreichen. Welche konkrete Instrumente und Maßnahmen sind hierzu notwendig? Wir gehen dabei davon aus, dass Landschaften die räumliche Repräsentation sozio-ökologischer Systeme darstellen, die sich nur in einem interdisziplinären Ansatz und unter Einschluss der Geisteswissenschaften vollständig verstehen lassen. Um dem angewandten Aspekt der Ökologischen Planung Rechnung zu tragen, richten wir unsere Forschung transdiziplinär aus und schließen dabei explizit die Noosphäre mit ein. Wir engagieren uns im Transfer und kooperieren daher mit interdisziplinären Zentren (z.B. dem ZIN oder ) anderen Hochschulen (z.B. der Fachhochschule Münster) sowie der Praxis (z.B. im Stadtlabor Münster. Zudem haben wir einen starken internationalen Fokus (u.a. ULYSSEUS oder Braszilienzentrum). Unsere Arbeitsschwerpunkte liegen in der Agroökologie, der Limnologie/Gewässerentwicklung sowie dem Integrierten Natur-Ressourcen-Management.
Deutsch-Argentinische Kooperation
Wir freuen uns, Prof. Dr. Damián Vega als Gastwissenschaftler in der AG Ökoplan zu begrüßen. Er hat von der Universität Münster ein Vor-Ort-Stipendium als Fellow vom 01.05.2025 bis 31.07.2025 aus den Mitteln des Internationalisierungsfonds des Rektorates bewilligt bekommen. Prof. Vega kommt von der Universidad de Buenos Aires (Argentinien) und wurde von Dr'in Cornelia Steinhäuser eingeladen. Zusammen wollen sie die Frage beantworten, wie Landwirte die Gesundheit in realen Agrarökosystemen ohne den Einsatz von Pestiziden fördern, wobei der Schwerpunkt auf Gesundheit des Kontinuums Menschen – Pflanzen - Umwelt liegt. Weizen wurde aufgrund seiner Bedeutung für die weltweite Ernährungssicherheit als Modellkultur ausgewählt. Die Gesundheit von Nutzpflanzen hängt mit der Gestaltung und dem Management von Agrarökosystemen, dem Aufbau von lokalem Wissen und sozialen Kooperationsnetzen zusammen. Das macht den Einsatz qualitativer Erhebungs- und Analysemethoden erforderlich. Dabei werden Modellhöfe im deutschen Münsterland und in der argentinischen Pampa untersucht und verglichen. Der Gastaufenthalt dient auch dazu, die Internationalisierung der AG Ökoplan und des ILÖK zur stärken und eine Kooperation mit der UBA aufzubauen.
Neue Publikation von Mitgliedern verschiedener AGs am ILÖK erschienen:
In dieser Studie wurde anhand von Kotproben von Vögeln, die beringt wurden, untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der gefressenen Menge an Mikroplastik und dem körperlichen Zustand der Vögel gibt. Dazu wurden an münsterschen Gewässern zum einen das Gewicht und die Flügellänge der Vögel vermessen, und zum anderen der Kot auf Mikroplastik untersucht. In fast allen (98%) der Kotproben wurde Mikroplastik, vor allem in Form von Fasern, gefunden. Der Zustand der Vögel war davon jedoch unbeeinflusst. Da es sich bei den untersuchten Vögeln meist um Zugvögel handelte, können die Plastikfasern somit in weit abgelegene Gebiete transportiert werden. Der Artikel erschien in der Zeitschrift Science of the Total Environment. https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2025.179306
Erste Publikation in 2025 erschienen:
Im Artikel, der von Margarete Dytkowicz zusammen mit William M. Megill (Hochschule Kleve) und Tillmann Buttschardt verfasst wurde, geht es darum, ob Biber, die in der Landschaft des Niederrheins ausgewildert wurden oder sich spontan angesiedelt haben in ihrer Umgebung ausreichend Nahrung vorfinden und welche Präferenzen sie bezüglich ihrer Nahrung haben. Es wurden umfangreiche Kartierarbeiten durchgeführt, die u.a. von Freiwilligen der Earthwatch Organisation unterstützt wurden. Die Forschung zeigt, dass ausreichend Nahrungsressourcen in den Untersuchungsgebieten am Niederrein vorhanden sind und so die Rufe nach einem Bejagen von Bibern nicht in jedem Fall angebracht sind. Konflikte entstehen vielmehr durch die immer noch anhaltende Expansion der menschlichen Nutzungsansprüche. Der Artikel erschien bei Academia Environmental Sciences and Sustainability. Wer die Zusammenfassung als KI-unterstützen Podcast hören möchte, findet diesen hier.
Hier kommen Sie zum Archiv älterer Meldungen.