Medialisierung von Organisationen:

Ein Vergleich der Intensität und Qualität von Anpassungen an die Logik öffentlicher Aufmerksamkeitsgenerierung.

Zeitraum Oktober 2016 bis November 2019
Leitung
Finanzierung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
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Schlagwörter Medialisierung, Anpassungen an Medienlogik, komparative Studie, qualitative Interviews, Dokumentenanalyse


Abstract

Die mediale Dauerbeobachtung führt dazu, dass sich Akteure aus unterschiedlichen gesellschaftliche Bereichen an die Funktionslogik der Massenmedien anpassen. Im besten Fall erleichtern es diese Anpassungen, eigene Ziele durchzusetzen, im schlechtesten Fall aber führt Medialisierung zu Autonomieverlusten, Machtverlagerungen und Funktionsverlusten – mit gesellschaftsweit potenziell negative Folgen. Das Projekt vergleicht die Medialisierung von Organisationen aus den sozialen Systemen Gesundheit, Politik, Recht und Wissenschaft. Ziel ist es, Unterschiede bezogen auf die Intensität und die Qualität der Medialisierung von Organisationen herauszuarbeiten und diese zu erklären. So kann auf Faktoren geschlossen werden, die Medialisierungsprozesse beeinflussen, und es geraten Chancen und Gefahren, funktionale und dysfunktionale Aspekte von Medialisierung in den Blick.

Methoden

Auf empirischer Ebene werden Dokumente erschlossen (z. B. Webseiten, Sitzungsprotokolle, Mission Statements, Organigramme, Archivmaterial) und 120 leitfadengestützter Experteninterviews ausgewertet. Befragt werden Entscheider aus relevanten Organisationen und externe Beobachter (Journalisten, die für die Ressorts Politik, Gesundheit, Wissenschaft und Recht schreiben). Entscheider sind Experten für ihre jeweilige Organisation und genaue Beobachter systeminterner Strukturen und Veränderungen. Journalisten liefern einen informierten Blick von außen auf das jeweilige System und seine Akteure und können den Stellenwert medialer Beobachtung in den jeweiligen Konstellationen sowie Medialisierungstendenzen beschreiben. Die qualitative Analyse der Dokumente und Interviews basiert auf Forschungskategorien, die aus dem theoretischen und empirischen Forschungsstand abgeleitet wurden und im Projektverlauf induktiv angepasst werden.