Journalismus und Twitter (Expertise)
Zeitraum | März 2010 bis Juli 2010 |
Leitung | Prof. Dr. Christoph Neuberger |
Bearbeitung | Hanna Jo vom Hofe M. A., Christian Nuernbergk M. A., Jennifer Brummund, Nicole Stecha, Andreas Thieme |
Institution | Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) |
Publikation | Neuberger, Christoph/vom Hofe, Hanna Jo/Nuernbergk, Christian (2010): Twitter und Journalismus. Der Einfluss des "Social Web" auf die Nachrichten. Düsseldorf: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) (=LfM-Dokumentation Nr. 38). |
Abstract
Schwerpunkt der im Auftrag der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) durchgeführten Studie „Journalismus und Twitter. Der Einfluss des 'Social Web' auf die Nachrichten“ war die wachsende Bedeutung des Microblogging-Dienstes Twitter und sein Verhältnis zum professionellen Journalismus. Neben Twitter wurden – allerdings nur nachrangig – auch andere partizipative Angebote und Angebotsformate berücksichtigt. Die Beziehung zwischen Twitter und dem professionellen Journalismus im Internet wurde in drei Bereichen untersucht: Analysiert wurden die Nutzung von Twitter, die Verwendung von Twitter im professionellen Journalismus und die Themenstruktur von Twitter. Dabei wurde jeweils der Fokus auf die Bedeutung von Twitter für den Journalismus gesetzt.
1. Nutzung von Twitter: Wie hat sich die Reichweite von Twitter entwickelt? Wie stark wird Twitter aktiv (als Kommunikator, der Tweets verbreitet) und passiv (als Tweet-Leser) genutzt? Was motiviert zur Nutzung von Twitter? Welche Merkmale haben Twitter-Nutzer? Wie groß ist ihr Interesse an Nachrichten? Für die Beantwortung dieser Fragen wurde keine eigene empirische Erhebung durchgeführt, sondern es wurden vorliegende Studien aus der akademischen Forschung und der Marktforschung sekundäranalytisch ausgewertet.
2. Bedeutung von Twitter für den professionellen Journalismus: Die Bedeutung von Twitter für den professionellen Journalismus wurde auf der Grundlage der Ergebnisse einer Befragung der Leiter von Internetredaktionen ermittelt. Darin wurde zunächst allgemein die Nutzung von Twitter in den Redaktionen und die Bewertung des Dienstes erfragt. Darüber hinaus wurden spezielle Fragen zu einzelnen Verwendungsweisen von Twitter gestellt:
- Orientierung über das eigene redaktionelle Angebot
- Mobile Echtzeit-Berichterstattung
- Interaktion mit den Nutzern
- Recherchequelle
- Berichterstattung über Twitter
Die Befragung beschränkte sich nicht auf Twitter. Es wurde auch die Nutzung und Bedeutung anderer „Social Web“-Anwendungen für die befragten Redaktionen sowie für den Journalismus insgesamt untersucht.
3. Themenstruktur von Twitter: In zwei quantitativen Inhaltsanalysen wurde schließlich die Themenstruktur von Twitter untersucht. Twitter erfasst in einer „Toptweets“-Liste jene Tweets, die besonders häufig weitergeleitet wurden. In einer Inhaltsanalyse wurde untersucht, was diese besonders beliebten Themen kennzeichnet. In einer zweiten Analyse wurde der externe Twitter-Suchdienst backtweets.com eingesetzt, um zu ermitteln, wie häufig in Tweets mit Hilfe von Links auf journalistische Websites verwiesen wird und welche Themen diese empfohlenen Beiträge behandeln.
Die Ergebnisse der LfM-Studie wurden am 20. November 2010 auf dem Journalistentag des DJV-NRW in Recklinghausen erstmalig präsentiert [Slideshare-Präsentation].
Eine schriftliche Zusammenfassung kann bei der LfM als PDF abgerufen werden.
Methode
Befragung von Internetredaktionen, Quantitative Inhaltsanalyse