Kolleg-Forschungsgruppe
„Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“

Der digitale Wandel hat Möglichkeiten und Bedingungen des Zugangs zu kulturellen Gütern – d. h. zu Werken der Kunst, aber auch zu den Beständen von Archiven, Sammlungen und Museen und zu solchen „Gegenständen“ wie den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung – grundlegend verändert und wird auch künftig neue Formen und Praxen der Produktion, Reproduktion und Rezeption solcher Güter bedingen.

Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Kolleg-Forschungsgruppe Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel (KFG 33) erforscht – insbesondere am Beispiel von Kunst – sowohl die neuartigen Formen des Zugangs zu kulturellen Gütern als auch die neuen Formen der Zugangsbeschränkung und Zugangskontrolle, die durch die Digitalisierung ermöglicht werden. Sie trägt dabei auch dem Umstand Rechnung, dass der digitale Wandel die Produktion und Rezeption vieler kultureller Güter an techno­logische Voraussetzungen bindet, die sich als Zugangsbedingungen zweiter Ordnung charakterisieren lassen.

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© Universität Münster | Stefan Klatt

Fellow-Lecture: „‚Page Not Found‘: Zur (Un-)Zugänglichkeit künstlerischer Publikations- und Ausstellungsprojekte im digitalen Zeitalter – eine Bestandsaufnahme“

Am Montag, den 20. Januar 2025, 16:15–18:30 Uhr (Raum 201, Philosophikum, Domplatz 23) hält Dr. Regine Ehleiter (Berlin) ihre Fellow-Lecture zum Thema „‚Page Not Found‘: Zur (Un-)Zugänglichkeit künstlerischer Publikations- und Ausstellungsprojekte im digitalen Zeitalter – eine Bestandsaufnahme“. In ihrem Vortrag rekonstruiert sie prägnante Beispiele des digitalen künstlerischen Publizierens aus den 2000er-Jahren und wirft die Frage auf, inwieweit sich das im Konzeptualismus aufkommende Ideal einer „Dematerialisierung“ der Kunst im digitalen Zeitalter bis hin zu deren Unauffindbarkeit verwirklicht hat. Der Vortrag regt an, im Rekurs auf Erkenntnisse benachbarter Disziplinen bei der Dokumentation und Konservierung digitaler Praktiken des Öffentlichwerdens von Kunst neue Wege zu beschreiten.

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© Marvin Zilm

„Die Ausstellung als Interface. Analoge und digitale Displays“

Am Montag, den 09. Dezember 2024, 16:15–18:30 Uhr spricht Prof. Dr. Sophia Prinz (Zürich) zum Thema „Die Ausstellung als Interface. Analoge und digitale Displays“. Am Beispiel der Ausstellung „Mobile Welten“ möchte der Vortrag aufzeigen, inwiefern digitale Ausstellungsformen Chancen bieten, die weit über die übliche, einseitige Digitalisierung des Analogen hinausgehen und somit auch die Möglichkeit bieten, die museologische Wissens- und Praxisordnung mitsamt der ihr immanenten Machtverhältnisse infrage zu stellen. Im Zentrum der Überlegungen steht das Display, das nicht mehr analog, sondern digital und damit interaktiv zu denken sei. Gelinge dies, könne es als zentraler Schritt hin zu einem post-digitalen „pluriversalen Museum“ verstanden werden.

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© Universität Münster | Stefan Klatt

Fellow-Lecture: „Kunst für alle? Kunstgeschichte, Kunstbegriff, Kanon – Zugänglichkeit und Wertungsfragen im digitalen Wandel“

Am Montag, den 25. November 2024, 19:30–21:00 Uhr (Hörsaal 102, Philosophikum, Domplatz 23) hält Prof. Dr. Hubert Locher (Marburg) seine Fellow-Lecture zum Thema „Kunst für alle? Kunstgeschichte, Kunstbegriff, Kanon – Zugänglichkeit und Wertungsfragen im digitalen Wandel“. Der Vortrag möchte aufzeigen, wie die „Digitalisierung“ die Praxis des Fachs Kunstgeschichte bereits verändert hat, um dann eine Annäherung an die Auswirkungen der Ubiquität des Digitalen auf den heute wirksamen Kunstbegriff zu versuchen. Insbesondere soll die Frage der „Zugänglichkeit“ in Bezug auf „Kunstwerke“ und generell im Blick auf kulturelle Güter im Zusammenhang mit Fragen der Selektion und Wertung fokussiert und aus wissenschafts- und medienhistorischer Perspektive problematisiert werden.

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© Universität Münster | Stefan Klatt

Vortrag: „Slow humanities and computerized sciolism“

Am Mittwoch, den 20. November 2024, hielt Prof. Dr. Ossi Naukkarinen (Helsinki) seinen Gastvortrag zum Thema „Slow humanities and computerized sciolism“ (Vortrag in englischer Sprache). Der Vortrag befasste sich mit der Frage, wie die unvermeidliche und positive Langsamkeit der Geisteswissenschaften im Zeitalter der digitalen Technologien bewahrt und sogar gestärkt werden kann und wie es gelingen kann, schnelle Werkzeuge langsam einzusetzen. Sowohl die akademische geisteswissenschaftliche Bildung und Forschung als auch Gedächtnisinstitutionen wie Museen und Archive spielen dabei eine entscheidende Rolle.