Dritter Jahrestag des Überfalls Russlands auf die Ukraine

Rolle der Kirchen in der Ukraine und in Russland weiterhin im Fokus des Lehrstuhls für Ostkirchenkunde und Ökumenik
Ein ausgebrannter russischer Panzer vor dem Michaelskloster in Kyjiw
Ein ausgebrannter russischer Panzer vor dem Michaelskloster in Kyjiw
© Pixabay | Oleg Mityukhin

Drei Jahre nach Beginn des großangelegten russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 befindet sich die Ukraine weiterhin in einem Verteidigungskampf gegen den russischen Aggressor, welcher auf militärischem Weg – aber auch in hybrider Form – eine Vernichtung der souveränen Ukraine, ihrer nationalen Identität, Sprache und Kultur anstrebt. Gerade die jüngsten internationalen Entwicklungen lassen wenig Hoffnung auf einen baldigen gerechten und dauerhaften Frieden für die Ukraine aufkommen: Wer eine Täter-Opfer-Umkehr betreibt und anstrebt, eine "Friedenslösung" über die Köpfe der Ukrainer hinweg zu erreichen, schadet der Ukraine. Damit bleibt die Situation der Ukraine auf mehreren Ebenen äußerst prekär. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten bemühen sich die Mitarbeiter:innen des Lehrstuhls für Ostkirchenkunde und Ökumenik um eine wissenschaftlich-kritische und zugleich solidarische Analyse und Begleitung der aktuellen kirchlichen und friedensethischen Entwicklungen. Unseren akademischen und ökumenischen Partnern wollen wir eine verlässliche Unterstützung sein.

Prof. Dr. Regina Elsner, Professorin für Ostkirchenkunde und Ökumenik
Prof. Dr. Regina Elsner, Professorin für Ostkirchenkunde und Ökumenik
© KTF | Peter Leßmann
Expertise und Engagement für ein besseres Verständnis der Ukraine

Am Ökumenischen Institut sind die Mitarbeiter:innen des Lehrstuhls für Ostkirchenkunde und Ökumenik seit vielen Jahren der Ukraine sowohl wissenschaftlich als auch persönlich eng verbunden. Verschiedene Forschungsschwerpunkte des Lehrstuhls leisten einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der kirchlichen Landschaft der Ukraine, den historischen und gegenwärtigen kirchlichen Beziehungen zwischen der Ukraine und Russland, den religiösen Begründungen des russischen Angriffskriegs, Fragen der kirchlichen Diplomatie sowie friedensethischer Perspektiven auf den Krieg und einer perspektivischen Konflikttransformation. Auch im vergangenen Jahr waren Prof. Dr. Regina Elsner und ihr Vorgänger Prof. i.R. Dr. Thomas Bremer gefragte Experten für die kirchliche Situation in der Ukraine und in Russland, was sich in zahlreichen Medienbeiträgen und wissenschaftlichen Publikationen niederschlägt, die in Auswahl auf einer eigenen Unterseite unserer Sonderseite zum Schwerpunkt Ukraine aufgeführt sind. Der Lehrstuhl für Ostkirchenkunde und Ökumenik unterstützt außerdem weiterhin die Sichtbarkeit der Ukraine-bezogenen Aktivitäten an der Universität Münster und in der Stadt Münster im Netzwerk "Ukrainian Studies in Münster" (USiM).

Podiumsdiskussion am 25. Februar in Berlin

Am Dienstag, den 25. Februar 2025 findet aus Anlass des dritten Jahrestags des Überfall Russlands auf die Ukraine eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion in der Katholischen Akademie Berlin statt: Unter der Moderation von Prof. Dr. Regina Elsner werden der Vorsitzende des Zentralausschusses des Ökumenischen Rats der Kirchen, der Altbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, die evangelische Kirchenhistorikerin Prof. Dr. Katharina Kunter (Universität Helsinki), der Leiter des Staatlichen Dienstes der Ukraine für Ethnopolitik und Gewissensfreiheit Prof. Dr. Viktor Yelenskyi (Kyjiw) und Prof. i.R. Dr. Thomas Bremer die Frage "Gescheiterte Friedensmissionen? Ökumenische Blockaden als Brandbeschleuniger in Russlands Krieg gegen die Ukraine" diskutieren.


Ein ausführlicher Rückblick auf die Podiumsdiskussion findet sich mittlerweile hier.