Schwerpunkt Ukraine

Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine und die Kirchen

Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste und erklären uns uneingeschränkt solidarisch mit dem ukrainischen Volk in seinem heroischen Abwehrkampf gegen den russischen Aggressor.

Russlands Krieg gegen die Ukraine dauert bereits seit Februar 2014 an, als Russland mit seinen Truppen die Krym besetzte und den Krieg in der Ostukraine begann. Wladimir Putin wollte die mit dem Euromajdan 2013/14 einhergehenden Veränderungen im Sinne einer Demokratisierung und Westorientierung der Ukraine nicht akzeptieren. Die großangelegte Invasion am 24. Februar 2022 ist eine Fortsetzung dieser imperialistischen Politik.

Der Krieg betrifft in mehrfacher Weise auch die Kirchen und viele unserer Kolleginnen und Kollegen. In der Ukraine befinden sich zwei orthodoxe Kirchen, die Orthodoxe Kirche der Ukraine und die Ukrainische Orthodoxe Kirche, in einem Konkurrenzverhältnis zueinander. Dabei steht vor dem Hintergrund des Angriffskriegs Russlands die Frage nach der Loyalität zur ukrainischen Nation und zum ukrainischen Staat im Vordergrund. Mit Blick auf die Ukrainische Orthodoxe Kirche dreht sich ein Großteil der Diskussion besonders um die Frage, inwiefern seit Mai 2022 tatsächlich eine Loslösung vom Moskauer Patriarchat, deren (autonome) Teilkirche sie zuvor war, stattgefunden hat. In Russland nutzt die Russische Orthodoxe Kirche Anti-Liberalismus und Kulturimperialismus als kriegstreibende Argumente, während sie gleichzeitig Kritik am Krieg unter Priestern und Theolog:innen verfolgt und bestraft. Die internationalen ökumenischen Beziehungen haben bisher keinen vermittelnden oder deeskalierenden Einfluss geltend machen können.

Am Lehrstuhl für Ostkirchenkunde und Ökumenik beschäftigen wir uns sowohl in ostkirchenkundlicher als auch in friedensethischer Perspektive mit den aktuellen (kirchlichen) Entwicklungen in und um die Ukraine. Neben den Entwicklungen in der Ukraine selbst, schauen wir auch auf die Entwicklungen in der Russischen Orthodoxen Kirche und der Gemeinschaft der orthodoxen Kirche weltweit, sowie das Agieren der westlichen Kirchen angesichts des russischen Angriffskriegs.

Auf dieser Seite wollen wir Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit geben und auf weitergehende Informations- und Unterstützungsmöglichkeiten verweisen.

© V. Meyer

Noch bis zum 15. Mai bewerben!

Sommerschule „Erinnerungskulturen am Beispiel der Bukowina“ vom 7. bis 16. September 2025

Die Sommerschule wird sich unter dem Oberthema „Erinnerungskulturen“ aus der Perspektive verschiedener beteiligter geistes- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen mit Umgangsweisen in Geschichte und Gegenwart mit der Erinnerung an diese Formen der Koexistenz befassen. Berücksichtigt werden dabei auch aktuelle Entwicklungen, Reaktionen auf und Folgen des russischen Angriffskrieges.

© KTF | David Kulke

Gescheiterte Friedensmissionen?

Kirchliche Diplomatie angesichts Russlands Kriegs gegen die Ukraine im Fokus einer Podiumsdiskussion in Berlin

Eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion in der Katholischen Akademie Berlin beleuchtete am 25. Februar 2025 Chancen und Grenzen kirchlicher Vermittlungsbemühungen. Besonders im Fokus stand die Frage, wie mit der Russischen Orthodoxen Kirche angesichts der offenen Unterstützung und religiösen Legitimierung des Angriffskriegs Russlands durch ihre Kirchenleitung umgegangen werden sollte. Die Diskussion unter der Moderation von Prof. Dr. Regina Elsner zeigte, wie unterschiedlich die Standpunkte in dieser Frage weiterhin sind.

© Pixabay | Oleg Mityukhin

Dritter Jahrestag des Überfalls Russlands auf die Ukraine

Rolle der Kirchen in der Ukraine und in Russland weiterhin im Fokus des Lehrstuhls für Ostkirchenkunde und Ökumenik

Drei Jahre nach dem Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine bleibt die kirchliche Dimension des Konflikts das zentrale Forschungsfeld des Lehrstuhls für Ostkirchenkunde und Ökumenik. Die wissenschaftliche Arbeit widmet sich den kirchlichen Verwerfungen in der Ukraine und Russland, den religiösen Begründungen des Krieges sowie friedensethischen Perspektiven. Mit fundierter Analyse und engagierter Begleitung trägt der Lehrstuhl zur öffentlichen Debatte und zum besseren Verständnis dieser Entwicklungen bei.

© UCU

Security in Europe: Religious Dimensions of War and Moral Responsibility for Peace

Prof. Dr. Regina Elsner am Begleitprogramm der Münchener Sicherheitskonferenz beteiligt

Am Rande der Münchener Sicherheitskonferenz wurde vom 12. bis 14. Februar 2025 in mehreren Podien über den Einfluss von Religion auf die Sicherheit Europas und die Rolle besonders der christlichen Kirchen in aktuellen Konflikten und Friedensinitiativen diskutiert. Das Symposium war eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Ludwigs-Maximilians-Universität München, der Ukrainischen Katholischen Universität (Lwiw) und der Universität Notre Dame (USA). Prof. Dr. Regina Elsner problematisierte in ihrem Vortrag ausgrenzenden Identitätsdiskurse in den Kirchen, die zur Verschärfung von Konflikten insturmentalisiert werden können.

© CEC/Łukasz Troc
© CEC/Łukasz Troc

European Consultation on Just Peace

Rund 80 Vertreter:innen europäischer Kirchen kamen in Warschau zusammen, um über die Herausforderungen eines gerechten Friedens zu beraten.

Wie kann Frieden in Zeiten des Krieges gelingen? Rund 80 Vertreter:innen europäischer Kirchen trafen sich vom 9. bis 11. Dezember 2024 in Warschau zur European Consultation on Just Peace, um über die Rolle religiöser Institutionen in politischen Konflikten zu diskutieren. Die Zusammenkunft wurde von der Konferenz Europäischer Kirchen organisiert. In ihrem Vortrag thematisierte Prof. Dr. Regina Elsner die Instrumentalisierung von Religion im Krieg.

Ältere Meldungen finden Sie hier.