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Neue Fellows im Herbst / Welcome Day

© KHK EViR

Das Käte Hamburger Kolleg startet ins Wintersemester und begrüßt eine neue Kohorte von Fellows. Sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Geschichte, der Rechtsgeschichte und der Islamwissenschaft werden zu Projekten aus dem Themenbereich von Rechtseinheit und -vielfalt forschen und das Kolleg mit ihren unterschiedlichen Perspektiven bereichern.

Am 16. Oktober besteht für alle Interessierten ab 15 Uhr die Gelegenheit, das Kolleg und seine Fellows näher kennenzulernen. Am Welcome Day stellen alle neuen Fellows ihre Forschungsprojekte in 15-minütigen Vorträgen vor. Dabei gibt es ausreichend Gelegenheit für Fachdiskussionen und lockere Pausengespräche. Wenn Sie teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte per E-Mail an: info.evir@uni-muenster.de.

Die neuen Fellows im Porträt:

Prof. Dr. Salvatore Marino war bereits im vergangenen Wintersemester Fellow des Kollegs. Er lehrt seit 2021 als Dozent am Department für Geisteswissenschaften der Universität Neapel Federico II Römisches Recht und romanistische Rechtstradition. 2009 wurde er an der Universität zu Köln zum Dr. iur. promoviert und habilitierte sich 2018 nach Tätigkeiten an den Universitäten Köln, Göttingen und Münster. In seinem derzeitigen Forschungsprojekt beschäftigt er sich mit der „Dialektik der Privilegien“. Daring geht er davon aus, dass das Privileg in der rechtspluralen Gesellschaft der römischen Antike als außerordentlicher Rechtsbegriff verstanden wurde, zum Mittelalter hin jedoch zu einem wesentlichen Ordnungsfaktor wurde.

Prof. Dr. Marco Cavarzere ist Historiker der Frühen Neuzeit und Professor an der Universität Ca´ Foscari of Venice. Er wurde an der Scuola Normale Superiore of Pisa promoviert, hatte 2014 ein Alexander-von-Humboldt-Fellowship an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne und arbeitete anschließend bis 2020 an der Universität Frankfurt. Cavarzere befasst sich in seinem Forschungsprojekt „Einheit und Vielfalt in den päpstlichen Gerichten der Frühen Neuzeit“ mit der Rechtsprechungsgewalt, die das Papsttum während der Frühen Neuzeit in mehreren europäischen Staaten und in ihren außereuropäischen Territorien durch die Tribunale der Apostolischen Nuntien ausübte.

PD Dr. Gundula Gahlen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Globalgeschichte an der Paris Lodron Universität Salzburg und arbeitet seit 2022 in einem Teilprojekt der DFG-Forschungsgruppe „Militärische Gewaltkulturen“. Gahlen wurde 2021 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit zu psychisch erkranken Offizieren in Deutschland habilitiert und dafür mit dem ersten Preis des Förderpreises 2021 für Militärgeschichte und Militärtechnikgeschichte ausgezeichnet. Derzeit forscht sie zum Gewalthandeln in der französischen und österreichischen Armee im Spannungsfeld von Militärstrafrecht, Kriegsrecht und Kriegsbrauch während der Revolutions- und Napoleonischen Kriege (1792-1815).

Dr. Cecilia Cristellon wurde 2005 am European University Institute promoviert und hat sich 2013 im Bereich der Frühneuzeitgeschichte habilitiert. Sie forschte unter anderem an den Universitäten Frankfurt am Main, Konstanz, Pisa und Münster sowie am Deutschen Historischen Institut in Rom. Im Sommersemester 2024 vertrat sie in Frankfurt die Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit. Sie ist Mitglied des POLY-Forschungsprojekts „Policentricity and Plurality of Premodern Christianities“. Ihr Forschungsfokus liegt auf kirchlichen Gerichten, Buchzensur, der sozialen Nutzung kirchlicher Räume sowie interreligiösen und interkonfessionellen Beziehungen im Kontext der römischen Kongregationen.

PD Dr. Matthias Bähr wurde 2011 an der Universität Münster im Fach Neuere Geschichte promoviert. Nach einem Postdoc am Institute for British-Irish Studies, University College Dublin, und am Institute of Historical Research in London war er von 2014 bis 2022 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Dresden tätig. Dort wirkte er an den Projekten „No Country for Old Men“ und „Totes Kapital“ mit. Im Jahr 2019 habilitierte er sich an der Technischen Universität Dresden und übernahm anschließend Lehrstuhlvertretungen an der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie der TU Dresden.

Prof. Dr. Norbert Oberauer ist Professor für Islamwissenschaft mit dem Schwerpunkt Islamisches Recht an der Universität Münster und in diesem Wintersemester als Münster-Fellow zu Gast am Kolleg. Er promovierte an der Universität Freiburg mit einer Arbeit über den Begriff der religiösen Verpflichtung (taklÐf) und seine theologischen, rechtlichen und sozialen Dimensionen. 2009 habilitierte er sich an der Universität Bayreuth mit einer Studie über islamische Religionsstiftungen (waqf) in Sansibar unter der Kolonialherrschaft. Seine Forschungsschwerpunkte sind islamisches Vertragsrecht, islamische Rechtshermeneutik, fromme Stiftungen und die Geschichte des islamischen Rechts.

Wir wünschen allen neuen Fellows einen erfolgreichen Aufenthalt in Münster und freuen uns auf gute Zusammenarbeit.