Ausnahme und Vielfalt im römischen Recht

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Conference

Thursday, 7 July 2022, to Saturday, 9 July 2022

Juridicum
Karl-Bender-Saal (JUR 322)
Universitätsstraße 14-16
48143 Münster
(Thursday)

Heereman'scher Hof
Gerichtssaal
Königsstraße 47
48143 Münster
(Friday and Saturday)

Registration:

Online via Indico

Organisation:

Dr. Gregor Albers (Münster/Bonn)
Prof. Dr. Sebastian Lohsse (Münster)

Concept:

„Das“ römische Recht kommt nicht als Einheit daher. Erst im Laufe der Zeit fließen seine verschiedenen Schichten wenigstens teilweise zusammen, sei es, weil Erscheinungen des ius gentium allmählich als ius civile wahrgenommen werden, sei es infolge der Constitutio Antoniniana oder schließlich durch das Gesetzgebungswerk Justinians.

Die geplante Tagung soll solche Übergänge von Vielfalt zu Einheit aus der Perspektive von Ausnahme und Regel in den Blick nehmen: Inwieweit sind gerade Ausnahmen die Ursache der Vielfalt, in der römisches Recht uns entgegentritt? Und inwieweit wird Vielfalt deshalb zu Einheit, weil die Ausnahme im Laufe der Zeit als Regel begriffen wird? Besonderes Gewicht soll auf den jeweiligen Gründen liegen: Worin liegen bei unterschiedlichen Akteuren die Motive dafür, dass man Ausnahmen eingeführt und die damit verbundene Vielfalt hingenommen hat? Und was sind Ursachen dafür, dass sich Ausnahmen als Regel etablieren konnten? Hängt die „erfolgreiche“ Verrechtlichung der Ausnahme als Regel mit den Gründen zusammen, aus denen die Ausnahme ursprünglich eingeführt wurde? Sind etwa Ausnahmen aus Gründen der aequitas insoweit „erfolgreicher“ gewesen als Ausnahmen, die auf eher politischen Erwägungen beruhten?

Die Tagung bildet den Auftakt zu einer Reihe von drei Tagungen über Ausnahme und Vielfalt im Recht. Die zweite Tagung wird Mittelalter und früher Neuzeit gewidmet sein, die dritte Tagung dem 19. Jahrhundert.

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Programme:

Thursday, 7 July 2022
Karl-Bender-Saal (JUR 322), Juridicum

6.30 pm
Peter Oestmann, Gregor Albers und Sebastian Lohsse (Münster)
Welcome and Introduction

Discussion

Friday, 8 July 2022
Gerichtssaal, Heereman’scher Hof

Section 1: Rechtsetzung
Moderation: Boudewijn Sirks (Oxford)

9.00 am
Gregor Albers (Bonn/Münster) | Die leges – Gesetze als Regeln und Ausnahmen

9.45 am
Mario Varvaro (Palermo) | Das ius honorarium und sein Verhältnis zum ius civile

10.30 am | Coffee break

11.00 am
Pierangelo Buongiorno (Macerata) | Senatsbeschlüsse

11.45 am
Peter Riedlberger (Bamberg) | Generalitas – die spätantike Scheidelinie zwischen Regel und Ausnahme

12.30 am | Lunch break

Section 2: Recht außerhalb Roms
Moderation: Patrick Sänger (Münster)

2.30 pm
Arnaud Besson (Genf) | Teilhabe und Vielfalt: Vom commercium und conubium der Latiner zur Constitutio Antoniniana

3.15 pm | Coffee break

3.45 pm
Éva Jakab (Szeged) | Gesetztes und gelebtes Recht: Römische Bürger in der Provinz

4.30 pm
José Luis Alonso (Zürich) | Peregrinisches Recht nach der Constitutio Antoniniana

Saturday, 9 July 2022
Gerichtssaal, Heereman’scher Hof

Moderation: Ingo Reichard (Bielefeld)

Section 3: Sonderrecht

9.00 am
Salvatore Marino (Neapel) | privilegium

9.45 am
Sebastian Lohsse (Münster) | ius singulare

10.30 am | Kaffeepause

Section 4: Juristenrecht

11.00 am
Martin Avenarius (Köln) | Der Umgang der römischen Juristen mit Ausnahmerecht

11.45 am
Thomas Rüfner (Trier) | Grenzfall oder Ausnahme – zur Methodik der römischen Juristen