NOCH NICHT GENUG GEQUIZZT?

Hier findet ihr alle Fragen zur Geschichte der Freiheit. Viel Spaß beim Raten!

© Bayerische Staatsbibliothek, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00034024-1, CC BY-NC-SA 4.0 Deed
  • Zum Hintergrund

    Freiheit im Wandel  – Interaktives Wissensquiz auf der MS Wissenschaft und dem Q.UNI-Camp

    Wie hat sich die Vorstellung von Freiheit im Laufe der Zeit verändert?

    Freiheit ist kein festgelegter Begriff, sondern eine Idee, die sich stetig verändert. Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit waren „Freiheiten“ Privilegien, die eng mit dem sozialen Status verbunden waren. Höher gestellte Personen hatten mehr Freiheiten als andere. Das jeweils geltende Recht bestimmte, wer in welchem Maß von Freiheit profitieren durfte. Erst im 18. Jahrhundert entstand die Idee einer Freiheit, die für alle Bürger gilt – Bürgerinnen mussten noch deutlich länger warten.

    Mit diesem Quiz kannst du dein Wissen über historische Freiheitskonzepte testen. Du erfährst, was im deutschsprachigen Raum vom Mittelalter bis in die jüngere Vergangenheit als Freiheit verstanden wurde und in welchen Epochen Freiheitskämpfe eine besonders große Rolle spielten.

    Das Quiz wurde von Direktorium, Wissenschaftskommunikation und wissenschaftlichen Mitarbeitenden des Käte Hamburger Kollegs „Einheit und Vielfalt im Recht“ entwickelt. Es tourt ab Mai 2024 mit der MS Wissenschaft durch Deutschland. Das „schwimmende Science Center“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung legt vom 18. bis 22. Juli auch im Münsteraner Stadthafen an. Außerdem könnt ihr das Quiz vom 26. Juni bis 21. Juli auf dem Q.UNI-Camp der Universität Münster spielen.

„Stadtluft macht frei!“ Damit ist gemeint, …?

A. … ein Unfreier im Mittelalter nach einer bestimmten Zeit in der Stadt frei wurde.

B. … dass das freie Wahlrecht im frühen 19. Jahrhundert nur in Städten galt.

C. … dass sich Bewohner mittelalterlicher Städte keinem Recht unterordnen mussten.

D. … dass man in der Stadt dem ‚Muff‘ des Dorflebens entfliehen kann.

  • Auflösung:

    Antwort A. ist richtig!

    Ein Jahr und einen Tag. Wer es als Unfreier geschafft hatte, so lange in der Stadt zu leben, erlangte die persönliche Freiheit.

    „Stadtluft macht frei nach Jahr und Tag“ – wie es vollständig heißt – ist ein Rechtsgrundsatz des Mittelalters. Gemeint war damit, dass ein vom Land in die Stadt geflohener Unfreier nach einem Jahr nicht mehr von seinem Dienstherrn zurückgefordert werden konnte und somit ein „Insasse“, also ein Stadtbewohner, wurde.

    Ganz sicher konnte er sich aber dennoch nicht sein: Wenn sein ehemaliger Herr mit sieben Zeugen beweisen konnte, dass er aus seinen Diensten entlaufen war, musste er zu ihm zurückkehren.

    Im 13. Jahrhundert verbot der Kaiser den Städten, entflohene Leibeigene aufzunehmen. Doch auch das änderte nichts an der Abwanderungsbewegung der Landbevölkerung in die Städte.

Was verstand man früher unter dem Begriff „Vogelfreiheit“?

A. Die Möglichkeit, grenzüberschreitend zu reisen

B. Das Recht, einen Geächteten straffrei zu töten

C. Den Rechtsstatus entlassener Sklaven

D. Unsittliche Ausschweifungen in Gasthäusern

  • Auflösung

    Antwort B ist richtig.

    Frei wie ein Vogel? Klingt gut, hatte bis ins 18. Jahrhundert aber eine negative Bedeutung. Als vogelfrei wurden Geächtete ohne Rechte bezeichnet.

    Der Begriff „vogelfrei“ setzte sich in der frühneuzeitlichen Sprache durch und bezeichnet den Status eines Geächteten. In zahlreichen älteren Rechten war es möglich, bei schweren Straftaten oder bei Ungehorsam gegenüber einem Gericht einen Täter „in die Acht“ zu erklären. Er verlor seine Rechtsfähigkeit, wurde damit recht- und friedlos (englisch: outlaw) und durfte von jedermann erschlagen werden. Die Acht trat meistens nicht von allein ein, sondern musste ausdrücklich verhängt werden.

    Aus dem 14. Jahrhundert sind noch Fälle bekannt, in denen Ächter erschlagen wurden. Nach 1500 nahmen solche Fälle ab, doch gab es vereinzelte Achterklärungen bis ins 18. Jahrhundert.

Vor genau 500 Jahren erhoben sich die Bauern, um für mehr Freiheit und bessere Lebensbedingungen zu kämpfen. Was zählte zu ihren Forderungen?

A. ein höherer Milchpreis

B. gleiche Rechte wie Stadtbürger

C. die Aufhebung der Leibeigenschaft

D. kürzere Arbeitszeiten

  • Auflösung

    Antwort C ist richtig.

    Das wir frey seyen vnd wöllen sein“ – so formulierten die Bauern im Jahr 1525 ihre Forderung nach einer Aufhebung der Leibeigenschaft.

    Der sogenannte Bauernkrieg in Thüringen, Schwaben und anderen Regionen gilt als äußerst brutale kriegerische Auseinandersetzung zwischen aufständischen Bauern und den Heeren der Fürsten. Allerdings setzten die Bauern neben Gewalt auch auf das Recht zur Durchsetzung ihrer Forderungen.

    1525 bündelten sie diese in „Zwölf Artikeln“. Neben einer Entlastung bei steuerlichen Abgaben forderten sie etwa das Recht, in freier Wildbahn zu jagen und zu fischen, oder den eigenen Gemeindepfarrer zu wählen.

    Die Aufhebung der Leibeigenschaft war eine besonders einschneidende Forderung (wobei die Bauern betonten, dass sie nicht Herrschaft an sich ablehnten). Am Ende hatte ihr Aufstand aber keinen Erfolg und wurde von den Fürstenheeren in mehreren Schlachten blutig niedergeschlagen.

In welcher Hinsicht waren Freibeuter frei?

A. frei wie freigelassene Sklaven

B. frei wie die Freiheit, eine bestimmte Religion zu wählen

C. frei wie die Freiheit, bestimmte Schiffe zu kapern

D. frei wie die Befreiung von herrschaftlichen Abgaben

  • Auflösung

    Antwort C ist richtig.

    Freibeuter waren gefürchtet, weil sie andere Schiffe überfielen. Im Gegensatz zu einfachen Piraten hatten sie dafür aber eine Erlaubnis (Kaperbrief).

    Die Freibeuterei war eng mit der europäischen Expansion in der Frühen Neuzeit (1500–1800) verknüpft, ihre Wurzeln liegen aber schon im Mittelalter. Freibeuter handelten in obrigkeitlichem Auftrag und waren in der Regel mit einem Kaperbrief ausgestattet. In diesem waren all jene Mächte aufgeführt, gegen deren Schiffe im Namen des Ausstellers Kaperfahrten durchgeführt werden durften.

    Das ‚Frei‘ in Freibeuterei bezieht sich dabei auf die im Kaperbrief rechtlich festgeschriebene Freiheit oder Erlaubnis, bestimmte gegnerische Schiffe zu überfallen, auszuplündern und im Zweifel auch zu versenken. Allerdings waren die Grenzen zwischen Freibeuterei und der rechtswidrigen Piraterie fließend.

Was ist mit der ‚Freiheit der Meere‘ gemeint?

A. Die Idee, dass das Meer niemandem gehört.

B. Die Idee, dass man auf dem Meer alles machen kann.

C. Die Idee, dass das Meer als juristische Person zu gelten hat.

D. Die Idee, dass auf dem Meer Freihandel zugelassen ist.

  • Auflösung

    Antwort A ist richtig.

    Im modernen Völkerrecht ist die Hochsee frei von staatlicher Herrschaft. Sie gehört niemandem und steht allen offen.

    Die Freiheit der Meere ist eine im 18. Jahrhundert formulierte völkerrechtliche Idee, nach der die ‚hohe See‘ (im Unterschied zu Küstengewässern) niemandem als Eigentum zustehe – auch keinem Staat. Das bedeutet, auf hoher See kann kein Staat Souveränität geltend machen oder Rechtsgewalt über fremde Schiffe ausüben. Umgekehrt hat aber auch jeder Staat das Recht und die Freiheit, das Meer zu nutzen, z.B. als Transportweg oder zum Fischen.

    Heute ist dieses Prinzip in Artikel 87 des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 verankert, nach dem die hohe See allen Staaten offensteht. Sogar solchen, die gar keine eigene Küste haben.

„Die Menschen sind und bleiben von Geburt frei und gleich an Rechten.“ – Wann wurde dieser Grundsatz beschlossen?

A. 437 v. Chr. im Stadtstaat Athen unter Perikles

B. 1789 von der Französischen Nationalversammlung

C. 1848 von der Frankfurter Nationalversammlung (Paulskirchenverfassung)

D. 1948 von den Vereinten Nationen bei der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

  • Auflösung

    Antwort B ist richtig.

    Revolution! Vor über 200 Jahren rebellierten die Franzosen gegen die Herrschaft des Adels und beschlossen, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben sollen.

    Nach den Umbrüchen der Französischen Revolution trat im Juli 1789 die französische Nationalversammlung zusammen, um eine Verfassung für Frankreich zu erarbeiten. Großen Einfluss auf die Verhandlungen hatten die Werte und Ideale der Aufklärung. Deshalb bildeten Freiheit und Gleichheit aller Menschen wichtige Grundlagen für die neue politische Ordnung.

    Am 26. August 1789 wurde die „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ verabschiedet, deren erster Artikel mit dem Satz beginnt: „Die Menschen sind und bleiben von Geburt frei und gleich an Rechten.“

Das Lied „Die Gedanken sind frei“ wurde im 19. Jahrhundert als Protestsong berühmt. Wogegen richtete es sich?

A. gegen Bismarcks Kulturkampf gegen die Katholiken

B. gegen die Einführung des Urheberrechts

C. gegen staatliche Unterdrückung und Zensur

D. gegen das Gendern

  • Auflösung

    Antwort C ist richtig.

    Die Gedanken sind frei – auch der Staat kann sie nicht unterdrücken oder gar bestrafen. Das brachten die Protestierenden mit dem Lied zum Ausdruck.

    Die Französische Revolution stand den Regierenden auch 1819 noch als Schreckgespenst vor Augen. Deshalb beschlossen die deutschen Staaten aus Angst vor aufkeimenden Revolutionen in den eigenen Gebieten mit den sogenannten Karlsbader Beschlüssen ein Bündel repressiver Maßnahmen. Unter anderem wurde fortan die Presse zensiert und die öffentliche schriftliche Meinungsäußerung eingeschränkt.

    In diesem Klima der Unfreiheit regte sich jedoch Protest, zunächst vor allem von Studenten. Auf dem Hambacher Fest von 1832 forderten sie unter anderem ein Ende der Zensur und sangen „Die Gedanken sind frei“.

    Die zugrundeliegende Idee ist allerdings wesentlich älter. Schon das römische Recht der Antike kennt den Grundsatz, dass man für das, was man denkt, nicht bestraft werden kann.

„Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht!“ Aus welchem Anlass sprach der SPD-Politiker Otto Wels diese Worte vor dem Reichstag?

A. 1878, als sozialdemokratische Aktivitäten per Gesetz verboten wurden

B. 1914, als die SPD der Bewilligung von Kriegskrediten zustimmte

C. 1929, als die Weltwirtschaftskrise die Arbeitslosigkeit in Deutschland befeuerte

D. 1933, als die NSDAP davorstand, das Parlament zu entmachten

  • Auflösung

    Antwort D ist richtig.

    Mit der Zustimmung zum „Ermächtigungsgesetz“ der Nationalsozialisten stimmten die Parlamentarier ihrer eigenen Entmachtung zu. Widerstand kam nur von wenigen, etwa von Otto Wels.

    Mutig stellte sich der Vorsitzende der SPD am 23. März 1933 vor das Parlament und bekräftigte mit diesen Worten die Ablehnung des „Ermächtigungsgesetzes“ durch seine Fraktion. Währenddessen waren vor dem und im Gebäude bereits SS- und SA-Männer postiert, um die Parlamentarier einzuschüchtern.

    Otto Wels’ Worte gelten als letztes Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaat, bevor der Reichstag die Diktatur der Nationalsozialisten durch Zustimmung zum Gesetz ratifizierte. Schon am nächsten Tag trat es in Kraft und verlieh der Regierung unter Adolf Hitler umfassende Vollmachten. Zugleich beseitigte es die Gewaltenteilung und den Vorrang der Verfassung vor der Politik.

Wo fand sich der Satz „Arbeit macht frei“?

A. an den Eingangstoren zu Konzentrationslagern des Nationalsozialismus

B. an der Fassade des Arbeitsministeriums des Deutschen Kaiserreichs

C. in den Schlafsälen einiger Zuchthäuser des 19. Jahrhunderts

D. im Gemeinschaftsraum der Parteizentrale der SED in der DDR

  • Auflösung

    Antwort A ist richtig.

    Der Ausspruch stand am Eingangstor von Auschwitz, Dachau und anderen nationalsozialistischen Konzentrationslagern, um die Inhaftierten zu verhöhnen. Denn Freiheit erlangte hier niemand.

    In der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) wurden Millionen Menschen aufgrund ihrer Ethnizität, Religion, politischen Gesinnung oder sexuellen Orientierung in Konzentrationslagern eingesperrt. Der Ausspruch „Arbeit macht frei“ stand an den Eingangstoren einiger dieser Lager, unter anderem in Auschwitz und Dachau. Er bezog sich auf die Zwangsarbeit, die die Gefangenen unter schlimmsten Bedingungen leisten mussten.

    Der Freiheitsbegriff wurde hier in zynischer Absicht verwendet, denn niemand der Inhaftierten konnte durch die schwere Arbeit die Freiheit erlangen. Stattdessen starben sehr viele Menschen an Erschöpfung, Krankheit, den Misshandlungen durch das Lagerpersonal oder wurden ermordet.

Im Mai 1949 wurde die Bundesrepublik gegründet und das Grundgesetz trat in Kraft. Wie oft kommen die Wörter „Freiheit“ bzw. „freiheitlich“ im Gesetzestext vor?

A. gar nicht

B. dreimal

C. 14-mal

D. 36-mal

  • Auflösung

    Antwort D ist richtig.

    Freiheit ist ein Schlüsselbegriff im deutschen Grundgesetz und kommt entsprechend häufig vor. Zu den Grundrechten gehören etwa Meinungs- und Pressefreiheit.

    Ganze 36-mal stehen die Wörter „Freiheit“ bzw. „freiheitlich“ im deutschen Grundgesetz und markieren damit die zugrundeliegende Idee: Nach den schrecklichen Erfahrungen des Nationalsozialismus sollte die neue Verfassung wirksam Freiheit und Demokratie sichern. Im Zuge der Wiedervereinigung wurde sie auch von den ostdeutschen Bundesländern angenommen.

    Das Grundgesetz garantiert allen Bürgerinnen und Bürgern bestimmte Grundrechte, darunter die Freiheit der Person, die Freiheit der Religion, Meinungs- und Pressefreiheit sowie Versammlungsfreiheit, also das Recht, in der Öffentlichkeit in Gruppen zusammenzukommen und frei eine politische Meinung zu äußern.

1958 trat in der Bundesrepublik das Gleichberechtigungsgesetz in Kraft. Es legte fest, dass Ehefrauen frei darüber entscheiden können, …

A. … ob sie einen Beruf ausüben.

B. … welchen Nachnamen sie in der Ehe führen.

C. … was dem Wohl ihres Kindes dient.

D. Nichts von alledem.

  • Auflösung

    Antwort D ist richtig.

    Das Gesetz war ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung von Mann und Frau. Viele der uns heute selbstverständlich erscheinenden Rechte erlangten Frauen jedoch erst später.

    Zwar stärkte das Gleichberechtigungsgesetz die Rechte der Frauen, indem etwa das Letztentscheidungsrecht des Ehemanns in allen Eheangelegenheiten wegfiel. Zugleich hielt es aber am Leitbild der traditionellen Hausfrauenehe fest.

    Über das Wohl des Kindes entschied im Zweifel zunächst weiterhin allein der Vater, bis dies 1959 für verfassungswidrig erklärt wurde. Bis 1976 mussten Ehefrauen den Namen ihres Mannes annehmen und konnten ihn allenfalls durch ihren Mädchennamen ergänzen. Noch bis 1977 durften sie laut Bürgerlichem Gesetzbuch nur erwerbstätig sein, „soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist.“

Wofür steht „Freie Fahrt für freie Bürger“?

A. Abschaffung der Grenzkontrollen im Gebiet des Deutschen Zollvereins

B. Kostenfreie Schiffsreisen der NS-Organisation „Kraft durch Freude“

C. Abschaffung von Geschwindigkeitsbegrenzungen im Straßenverkehr

D. Zollfreier Transitverkehr von LKW in der Europäischen Union

  • Auflösung

    Antwort C ist richtig.

    Was bezeichnet die Freiheit von Bürgerinnen oder Bürger? Für den ADAC war es in den 1970er Jahren unbeschränkte Geschwindigkeit auf Autobahnen.

    Im Zuge der Ölkrise 1973 führte der Staat für eine Probephase von vier Monaten eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h auf deutschen Autobahnen ein. Hiergegen richtete sich die Protestaktion des ADAC mit dem Motto „Freie Fahrt für freie Bürger“. Das Wortspiel spitzt in radikaler Weise den liberalen Freiheitsbegriff zu. Danach ist Freiheit die Abwesenheit von Zwang.

    Die ADAC-Aktion hatte übrigens Erfolg. Der Staat führte 1974 lediglich eine unverbindliche Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen ein. Damit ist Deutschland eines der ganz wenigen Länder, die kein generelles Tempolimit kennen.

Aus welchem Anlass wurde Schillers berühmte Ode an die Freude in „Freiheit, schöner Götterfunken“ umgedichtet?

A. zur Gründung der Bundesrepublik 1949

B. zum Fall der Berliner Mauer 1989

C. zur Osterweiterung der Europäischen Union 2004

D. zum Auslaufen der Corona-Schutzmaßnahmen 2022

  • Auflösung

    Antwort B ist richtig.

    November 1989 – in Berlin fällt die Mauer, die Einschränkung der Reisefreiheit für Bürgerinnen und Bürger der DDR wird aufgehoben. Gefeiert wird unter anderem mit einem Freiheitskonzert.

    Zur Feier des Falls der Berliner Mauer fanden Weihnachten 1989 zwei Konzerte unter der Leitung von Leonard Bernstein statt – eins in Ostberlin und eins in Westberlin. Auf dem Programm stand Beethovens 9. Symphonie mit ihrer berühmten Ode an die Freude. Aus Begeisterung über die wiedergewonnene Freiheit der Ostdeutschen dichtete Bernstein Schillers Originaltext kurzerhand um: Statt „Freude, schöner Götterfunken“ ließ er „Freiheit, schöner Götterfunken“ singen.

Wie viele Strophen hat die deutsche Nationalhymne?

A. 1

B. 2

C. 3

D. 4

  • Auflösung

    Antwort A ist richtig.

    Die offizielle Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland hat lediglich eine Strophe. Sie beginnt mit dem berühmten „Einigkeit und Recht und Freiheit“.

    Im Jahr 1991 legten der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl in einem Briefwechsel fest, dass lediglich die dritte Strophe des „Liedes der Deutschen“ von Hoffmann von Fallersleben die Nationalhymne des wiedervereinten Deutschlands sei. Durch Veröffentlichung dieser Korrespondenz im Bundesgesetzblatt erhielt die Festlegung Gesetzeskraft.

    Damit waren die ersten beiden Strophen des Liedes gestrichen, die seit den 1950er Jahren ohnehin nicht mehr bei offiziellen Anlässen gesungen worden waren. „Einigkeit und Recht und Freiheit“ – allein diese rechtsstaatlichen Werte sollten fortan beschworen werden.