Forschungsschwerpunkte

Die im WS 22/23 neu an der Universität Münster eingerichtete Professur forscht im Fachbereich der “Klinischen Pharmazie” mit Schwerpunkt auf “Individualisierter Pharmakotherapie”. 

Hierzu befasst sich die Arbeitsgruppe mit der massenspektrometrischen Untersuchung zentraler, pathophysiologisch-relevanter Peptid-Kaskaden im Menschen.

Ein Fokus liegt hierbei auf dem Kallikrein-Kinin-System, welches eng mit dem Renin-Angiotensin-Aldosteron-System, dem Komplementsystem und Neurokininen (bspw. Substanz P) verknüpft ist, jedoch in seinem komplexen Zusammenspiel bisher unzureichend beschrieben ist. Das Kallikrein-Kinin-System spielt unter anderem bei großen Volkskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Krebs, seltenen Erkrankungen wie dem hereditären Angioödem und auch bei entzündlichen Erkrankungen wie der Sepsis, oder Malaria etc. eine bedeutsame Rolle. Die Arbeitsansätze der Gruppe tragen nicht nur zu einem besseren Grundlagenverständnis hinsichtlich der physiologischen und pathophysiologischen Regulation im Organismus bei, sondern bergen das Potential neue vielversprechende Wirkstofftargets für unterschiedliche Krankheiten zu identifizieren.

Hierauf aufbauend werden präklinische und klinische Studien in Kooperation durchgeführt, bei denen die Arbeitsgruppe neue Leitstrukturen für identifizierte Wirkstofftargets pharmakokinetisch, pharmakodynamisch und auch (pharmako)metabolomisch umfassend beleuchtet. Für diese bioanalytische Forschung fußen die massenspektrometrischen Analysen der Arbeitsgruppe auf biologischen Flüssigkeiten sowie Einblicken in Abläufe der Kaskaden in biologischem Gewebe. Die Ausrichtung der Arbeitsgruppe verfolgt dabei perspektivisch das Ziel eine individualisierte Pharmakotherapie voranzubringen.