Baubeginn für das Multiscale Imaging Centre
Am Montag, den 16. Januar 2017, beginnen im naturwissenschaftlichen Zentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) an der Röntgenstraße die Bauarbeiten für das neue Forschungsgebäude „Multiscale Imaging Centre“ (MIC). Hier vereinen WWU-Forscherinnen und -Forscher in Zukunft ein breites Spektrum biomedizinischer Bildgebungsverfahren und untersuchen damit das Verhalten von Zellen in Organismen. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) realisiert das rund 63 Millionen Euro teure Bauprojekt für die WWU. Das technisch hochmoderne Gebäude soll bis Mitte des Jahres 2019 fertiggestellt sein.
Bereits heute nehmen Forscher des WWU-Exzellenzclusters „Cells in Motion“ mit Mikroskopen und Tomographen täglich Bilder auf, die ein besseres Verständnis von Zellvorgängen im gesunden und erkrankten Organismus ermöglichen – von der einzelnen Zelle und ihren Bausteinen bis zu Geweben und ganzen Organen. Diese Methode, Bilder von Strukturen verschiedener Größenordnungen zu erzeugen – auf Englisch „multiscale imaging“ – gibt dem MIC seinen Namen. „Mit unserem eigenen Gebäude haben wir die strukturelle Grundlage dafür gelegt, das Forschungskonzept des Exzellenzclusters langfristig an der WWU zu etablieren“, sagt Prof. Michael Schäfers, Sprecher des MIC. Im Forschungsneubau rücken Experten verschiedener Fakultäten noch näher zusammen.
Das Forschungszentrum entsteht an der Röntgenstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zum Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin und dem Center for NanoTechnology (CeNTech). „Der Neubau rund um die bildgebenden Geräte erfordert besondere bauliche Vorkehrungen“, erklärt Markus Vieth, Leiter der Niederlassung Münster des BLB NRW, „beispielsweise für ein schwingungsempfindliches Mikroskop.“ Darüber hinaus müssen Präzisionskälte und Dampferzeuger untergebracht werden, auch bedarf es besonderer Abschirmungsmaßnahmen für einen Teilchenbeschleuniger.
Der Entwurf für das Gebäude stammt aus dem Dortmunder Büro „Gerber Architekten“. Auf einer Hauptnutzfläche von rund 5700 m² sollen etwa 260 Mitarbeiter unter einem Dach gemeinsam forschen. Der Architektenentwurf sieht ein rechteckiges, drei- bis fünfgeschossiges Gebäude mit Laboren, Büros und Seminarräumen vor. Die unterschiedliche Stockwerkszahl ergibt sich aus der abfallenden Topographie und nimmt Bezug auf die angrenzende Bebauung. Der äußere Eindruck des kompakten, abgestuften Baukörpers wird durch einen hervorkragenden Eingangsbereich, breite Fensterbänder und eine regionaltypische Klinkerfassade geprägt sein.
Die Baukosten übernehmen der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die WWU Münster. Im Juni 2014 hatten sich Bund und Länder nach einer entsprechenden Empfehlung des Wissenschaftsrats auf den Bau des Forschungsgebäudes geeinigt.