Brücke zwischen Forschung und Klinik

Prof. Dr. Georg Lenz forscht an Behandlungsansätzen für Lymphdrüsenkrebs

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CiM-Professor Georg Lenz forscht mit seiner Arbeitsgruppe an neuen Behandlungsansätzen für Lymphdrüsenkrebs. Mehr als die Hälfte seiner Arbeitszeit ist für die Forschung vorgesehen, daneben ist er behandelnder Arzt am Universitätsklinikum Münster.
CiM-Professor Georg Lenz forscht mit seiner Arbeitsgruppe an neuen Behandlungsansätzen für Lymphdrüsenkrebs. Mehr als die Hälfte seiner Arbeitszeit ist für die Forschung vorgesehen, daneben ist er behandelnder Arzt am Universitätsklinikum Münster.
© CiM - Peter Grewer
  • Doktorandin Beiying Dai bereitet Kulturen mit Tumorzellen vor. Die Arbeitsgruppe arbeitet daran, Moleküle und Signalwege, die für die Entstehung von Lymphdrüsenkrebs verantwortlich sind, zu identifizieren und gezielt auszuschalten.
    © CiM - Peter Grewer
  • Die Tumorzellen werden genetisch verändert und unter kontrollierten Bedingungen in einer Nährlösung kultiviert.
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  • Am Durchflusszytometer analysiert Doktorandin Tabea Erdmann, wie sich Tumorzellen mit der Zeit verändern und ob sie durch eine genetische Veränderung absterben.
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Prof. Dr. Georg Lenz ist Onkologe und Hämatologe und kümmert sich im Universitätsklinikum Münster (UKM) vor allem um Patienten mit aggressivem Lymphdrüsenkrebs. Man trifft ihn aber nicht nur in der Klinik an. Denn Lenz steht einen großen Teil seiner Arbeitszeit im Labor: Dort forscht er an neuen Behandlungsansätzen auf molekularer Ebene, um die Heilungschancen von Lymphdrüsenkrebs zu erhöhen. Lenz' Stelle besteht bewusst aus diesen zwei Aufgabenbereichen. Er ist CiM-Professor für translationale Onkologie. Dahinter steckt folgendes Konzept: Der Mediziner und Wissenschaftler soll seine Erkenntnisse aus der Forschung auf möglichst direktem Weg in der Klinik anwenden und Impulse aus der Klinik in die Forschung bringen.

Drei Fragen an CiM-Professor Georg Lenz

Sie arbeiten seit Oktober 2014 in der Medizinischen Klinik A (Onkologie) im UKM. Was haben Sie zuvor gemacht?
Ich habe in München als Arzt begonnen und war dann mehrere Jahre in den USA. In den vergangenen fünf Jahren war ich an der Charité in Berlin zuletzt als leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie tätig. In den vergangenen 15 Jahren habe ich außerdem im Labor die Entstehungsmechanismen von malignen Lymphomen, also Lymphdrüsenkrebs erforscht.

Ist Ihnen der Wegzug aus Berlin nach Münster schwer gefallen?
Nein. Meine Frau, meine beiden Kinder und ich haben uns darauf gefreut, nach Münster zu ziehen. Uns hat Berlin zwar gut gefallen, Münster hat als Stadt allerdings auch sehr viel zu bieten.

Mit welcher wissenschaftlichen Frage beschäftigen Sie sich?
Mein Forschungsteam und ich arbeiten an einer molekularen Charakterisierung von Lymphomen, um betroffene Patienten gezielt behandeln zu können. Dafür identifizieren wir Moleküle und Signalwege, die für die Entstehung von Lymphomen verantwortlich sind, und versuchen diese gezielt auszuschalten. Leider ist das nicht so einfach wie es klingt. Wir haben aber bereits mehrere Signalwege identifiziert, die für das Überleben von Lymphomzellen essentiell sind. Am UKM werden wir diese Erkenntnisse bald im Rahmen einer klinischen Studie prüfen und somit versuchen, einer gezielten und damit individualisierten Therapie von Patienten mit Lymphomen näher zu kommen.

Hintergrund: CiM-Professuren für klinische Translation

Prof. Dr. Georg Lenz ist Teil des Exzellenzclusters "Cells in Motion" (CiM) und leitet eine der mehr als 80 Forschergruppen aus Lebens- und Naturwissenschaften, die das komplexe Verhalten von Zellen mithilfe der Entwicklung und Anwendung bildgebender Verfahren untersuchen. Bei den Forschungsthemen sind stets der wissenschaftliche Austausch und die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen wichtig. Gemeinsam bringen die CiM-Forscher nicht nur die biomedizinische Grundlagenforschung, sondern auch die Überführung von Ergebnissen in die klinische Anwendung voran. „Georg Lenz setzt mit seiner CiM-Professur den translationalen Aspekt des Exzellenzclusters optimal um“, sagt Prof. Dr. Lydia Sorokin, Sprecherin von CiM.

Nur wenige Ärzte können parallel zum klinischen Alltag forschen. Dabei profitieren sowohl Ärzte als auch Patienten von der Nähe zwischen Forschung und Klinik. „So geht zwischen der Grundlagenforschung und der Anwendung in der Klinik kein Wissen verloren“, sagt Prof. Dr. Michael Schäfers, Co-Koordinator von CiM und Leiter der Klinik für Nuklearmedizin im UKM.

Der Exzellenzcluster finanziert die Professorenstelle von Lenz für drei Jahre. Eine weitere translationale CiM-Professur mit dem Schwerpunkt "Regenerative Medizin" befindet sich aktuell im Berufungsverfahren.