Das Forschungsfeld Umweltmonitoring verbindet die Experimente und Erkenntnisse aus der integrativen Biodiversitätsforschung mit dem zweiten Kerngebiet des CIBRA, der angewandten Ökologie. Im Umweltmonitoring werden nicht nur Fauna und Flora erfasst, sondern auch andere relevante ökologische Parameter aufgenommen, etwa klimatische Bedingungen, Landnutzung, chemische und physikalische Eigenschaften des Bodens oder des Wassers sowie anthropogene Einflüsse wie Verkehr, Tourismus oder Lichtverschmutzung. Das Umweltmonitoring kann dabei von einzelnen Beobachtungen weniger Standorte bis hin zu automatisierten Langzeitmessungen über ganz Deutschland hinweg reichen.

Das CIBRA wendet dazu Methoden der integrativen Biodiversitätsforschung an. Dabei fokussieren wir uns insbesondere auf wiederholte oder erneute Messungen, sogenannte Re-surveys, bei denen Daten aus vergangenen Erhebungen, Herbarien und Fossilien mit aktuellen Daten der gleichen Untersuchungsstandorte verglichen werden. So gewinnen wir Erkenntnisse darüber, wie sich Arten angepasst und Ökosysteme im Laufe der Zeit verändert haben und aufgrund von Klimaerwärmung, Urbanisierung und anderen Phänomenen des globalen Wandels in Zukunft verändern werden. Das Umweltmonitorings ist somit entscheidend für das Verständnis der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der biologischen Vielfalt und für die Entwicklung evidenzbasierter Erhaltungsstrategien. Die Erkenntnisse aus dem Umweltmonitoring dienen dann dem anwendungsorientierten Management von Ökosystemen, umweltrelevanten Planungsaufgaben und zukunftsorientierte Praxislösungen im Naturschutz.