Renaturierungsökologie
In fast allen Teilen der Welt, so auch in Deutschland und im Münsterland, sind viele ursprüngliche Lebensräume verloren. Im Nordwesten Deutschlands sind es insbesondere Moore und Feuchtbiotope, die durch anthropogene Nutzung zerstört oder stark degradiert sind. In Renaturierungsprojekten sollen daher die ursprünglichen Ökosysteme der Natur- und Kulturlandschaft wiederhergestellt werden.
Dazu benötigt werden Expertise in der Bodenkunde zur Standortoptimierung, in der Hydrologie für den Wasserhaushalt und in der Pflanzen- und Tierökologie, etwa für Wiederansiedlungsprozesse. Historische Daten helfen, ursprüngliche Artenzusammensetzungen und Umweltbedingungen nachzuvollziehen. Weiterhin gilt es die Bevölkerung und andere Anspruchsgruppen mit sozio-ökologischen Aktivtäten einzubinden, um die Akzeptanz der Veränderungen zu steigern. Nur mit dem interdisziplinären Austausch und der Unterstützung aller lassen sich Renaturierungsprojekte planen, umsetzen und der Erfolg der Maßnahmen in Zeiten des Klimawandels und der Energiekrise gewährleisten.
Aktuelle Projekte
Klima- und Biodiversitätsgebiet Ammeloe
Innerhalb des Klima- und Biodiversitätsgebiet Ammeloe soll ein 75 ha großes Modellgebiet in einem Teilgebiet des Forstgutes namens Lüntener Wald wiedervernässt werden. Das Projekt wird durch das LWL-Museum für Naturkunde und den LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb geplant und durch letzteren in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden von Kreis und Bezirksregierung sowie Wald und Holz NRW durchgeführt. Hier wird von verschiedensten Experten der Arbeitsgruppen innerhalb des Instituts für Landschaftsökologie und dem LWL-Museum für Naturkunde die Veränderung der Biodiversität und die Kohlenstoffspeicherung aus diversen Blickwinkeln heraus erforscht.