26. Frühjahrsschule (FJS) der Fachsektion Didaktik der Biologie (FDdB) im VBIO an der Humboldt-Universität zu Berlin
Vom 4. bis zum 7. März 2025 fand an der Humboldt-Universität zu Berlin die 26. Frühjahrsschule (FJS) der Fachsektion Didaktik der Biologie (FDdB) im VBIO statt. Das Zentrum für Didaktik der Biologie (ZDB) wurde in diesem Jahr von der Doktorandin Marie Neumann vertreten, die ihr Promotionsvorhaben in Form eines Posters präsentierte. Unter dem Titel „Vom RCM zu stated und enacted beliefs: Stellenwert und Rolle technologiebezogener Überzeugungen für das Lehrkräftehandeln“ gab sie erste Einblicke in ihre explorative Fallstudie. Darin untersucht sie mithilfe von Artefakten des plan-teach-reflect-Zyklus des Refined Consensus Models, wie der Durchführung und Analyse von Unterrichtsvideos und stimulated recalls, sowohl implizite als auch zentrale technologiebezogene Überzeugungen angehender Lehrkräfte.
Neben anregenden Diskussionen an den Postern und nach den Vorträgen der Promovierenden erweiterten Workshops zu wissenschaftlichen Methoden und Tools das Programm. Einen weiteren Höhepunkt bildete die Keynote von Prof. Dr. Martin Lercher (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) zum Thema „Night Science“, die den Austausch und die Vernetzung unter den Teilnehmenden zusätzlich förderte.
Simon Blauza präsentierte gemeinsam mit Prof. Dr. Kerstin Kremer (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Prof. Dr. Benedikt Heuckmann den Beitrag Umgang mit Unsicherheit und Ungewissheit als Teil von Erkenntnisgewinnung: Untersuchungen zu Kompetenzniveaus in der Teilkompetenz „Unsicherheit und Ungewissheit verstehen“. Die Studie im BMBF-Projekt siMINT untersuchte, wie Schüler:innen und Studierende Unsicherheiten und Ungewissheiten in naturwissenschaftlichen Computersimulationen wahrnehmen und verstehen. Darüber hinaus wurden Ansätze zur Modellierung der Kompetenz Unsicherheit und Ungewissheit verstehen vorgestellt.
Im Rahmen des Roundtables Nature of Science und Ungewissheit im Kontext von Erkenntnisgewinnungskompetenz diskutierten die Teilnehmenden unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Krüger (Freie Universität Berlin) aktuelle Forschungsergebnisse sowie praxisnahe Ansätze für den naturwissenschaftlichen Unterricht.
Die Tagung bot eine wertvolle Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis und unterstrich die Bedeutung der Thematisierung von Unsicherheit und Ungewissheit im naturwissenschaftlichen Unterricht.
Vom 03.02.2025 bis zum 05.02.2025 ist bereits zum zweiten Mal erfolgreich ein MINT-EC Camp am Zentrum für Didaktik der Biologie durchgeführt worden. In Kooperation mit Frau Dr. Reinhart und haben unter der Leitung von Sarah Wilken, Marie Neumann und Benedikt Heuckmann 20 Schülerinnen und Schüler aus dem Münsterland die Universität besucht- In den drei Tagen haben sie digital aufbereitete Inhalte zum kardiovaskulären und respiratorischen System erarbeitet, einen digital gestützten Erste-Hilfe-Kurs gemacht und in einer Laborführung Einblicke in naturwissenschaftliche Forschung bekommen. An der Durchführung sind die Studierenden des FGM „Lehr-Lern-Labor: Humanbiologie digital unterrichten“ beteiligt gewesen, die im Laufe des Semesters Lehr-Lern-Einheiten mit Apps wie dem Atas der Humananatomie aus dem Projekt KoLeHu oder digitalen Messgeräten aus dem Projekt EER-LLL vorbereitet haben.
One Health Teaching Clinic - Studierende nehmen an Konferenz in Wien teil
Im WiSe 24/25 startete am Zentrum für Didaktik der Biologie (ZDB) erstmals das Fortgeschrittenenmodul One Health Teaching Clinic (OHTC). Das Konzept „One Health“ beruht auf der Erkenntnis, dass die Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt untrennbar miteinander verbunden ist. In der OHTC arbeiten Master-Studierende mit führenden One Health Forschern zusammen, die aktiv an One Health Fragestellungen auf der ganzen Welt forschen. „Wir wollen durch eine enge Verzahnung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik exemplarische Ansätze von aktueller One Health Forschung authentisch in die Schulpraxis bringen“, sagt Prof. Dr. Benedikt Heuckmann, der das Fortgeschrittenenmodul gemeinsam mit Dr. Ulrich Hobusch (HAUP Wien) leitet. Nachdem die Studierenden sich ein Semester lang gemeinsam mit Fachexpert:innen über aktuelle Fragestellungen der One Health Forschung ausgetauscht haben, wurden zum Ende des Semesters in einer hybriden Abschlusskonferenz die Ergebnisse der Praxisforschung dargestellt. Neben den Studierenden des Fortgeschrittenenmoduls nahmen auch weitere Lehrende des ZDB, die beteiligten Fachwissenschaftler:innen sowie Fachexperten der One Health Platform Münster an der Abschlusskonferenz teil. Die Studierenden präsentierten ihre Lehr-Lern-Konzepte und Befunde der empirischen Begleitforschung, z. B. zur Risikowahrnehmung von Schüler:innen zur Shigatoxin-bildende Escherichia (E.) coli (STEC) in Mehlprodukten.
Eine Besonderheit im WiSe 24/25: Eine Gruppe von Studierenden der OHTC konnte ihre Forschungsarbeiten aus der OHTC im Rahmen der internationalen CARN D.A.CH Tagung an der Universität Wien, Österreich vorstellen. Die Studierenden erhielten dabei Einblicke in fachdidaktische Aktionsforschung und diskutierten ausgehend von ihren Erfahrungen der OHTC, welche Forschungskompetenz Praxisforscher*innen benötigen und wie sie diese für eine nachhaltige professionelle Entwicklung erwerben.
Die OHTC wird im Rahmen des Lehrangebots auch im SoSe 2025 angeboten. Interessierte Studierende können das Fortgeschrittenenmodul im Master of Education anwählen.
Im Verlauf des Semesters setzten sich die Studierenden intensiv mit biologischen Phänomenen auseinander, entwickelten eigene Computersimulationen und lernten, komplexe biologische Prozesse mithilfe der blockbasierten Programmierumgebung Scratch darzustellen. Ein Workshop zum blockbasierten Programmieren mit Scratch mit Kevin Kärcher (PH Schwäbisch Gmünd) vermittelte hierzu grundlegende Kompetenzen.
Ein weiterer Höhepunkt war der Einblick in aktuelle fachwissenschaftliche Forschung durch Dr. Pete Czuppon und Dr. Bharat Ravi vom Institut für Evolution und Biodiversität, der den Studierenden praxisorientierte Perspektiven auf Computersimulationen eröffnete.
Regelmäßige Checkpoints und Peer-Feedback unterstützten den Entwicklungsprozess der Simulationen. Die entwickelten Simulationen, welche sich mit dem enzymatischen Abbauprozess von PET, der Wirkung von Koffein an der Synapse und dem Zusammenspiel von Laktoseintoleranz und Enzymaktivität auseinandersetzten, wurden in einer abschließenden Präsentation vorgestellt und gemeinsam evaluiert.
Das Fortgeschrittenenmodul wird im Rahmen des Lehrangebots auch im SoSe 2025 angeboten. Interessierte Studierende können das Fortgeschrittenenmodul im Master of Education anwählen.
ZDB an interdisziplinärer Ringvorlesung beteiligt: Das Bildungsideal der Universität
Im Wintersemester 2024/2025 beteiligte sich das ZDB durch Prof. Dr. Benedikt Heuckmann an der interdisziplinären Ringvorlesung: „Das Bildungsideal der Universität – Die Perspektiven der verschiedenen Disziplinen“, die von Prof. Dr. Ulrike Weyland (Prorektorin für Studium und Lehre) und Prof. Dr. Jürgen Overhoff (Arbeitsbereich Historische Bildungsforschung) gemeinsam organisiert wird.
Universitäten und Hochschulen müssen sich von Zeit zu Zeit darüber Rechenschaft geben, welche Ziele sie mit ihrer Forschung und Lehre eigentlich verfolgen. Jubiläen sind ein geeigneter Anlass für diese Art der akademischen Selbstvergewisserung. Die Universität Münster begeht nun im Jahr 2030 den 250. Jahrestag ihrer feierlichen Eröffnung. Die Ringvorlesung soll daher auf dem Weg zu diesem besonderen Ereignis zum Nachdenken darüber einladen, welches Bildungsideal an unserer Universität eigentlich konstitutiv ist. In der Ringvorlesung kamen verschiedene Fächer und Disziplinen in den Fachbereichen zu Wort. Ihre Perspektiven sollen in einer großen Ban-breite vorgestellt werden, von der Rechtswissenschaft zur Medizin, von der Theologie zur Philosophie, von der Sportwissenschaft über die Naturwissenschaften zur Erziehungswissenschaft.
Für die Didaktik der Biologie griff Benedikt Heuckmann im Dezember 2024 das Thema „Von Artenschutz bis Zukunftstechnologien: Perspektiven auf eine biologische (Lehrkräfte-)Bildung im Wandel“ auf. Ausgehend von historischen Perspektiven auf den Bildungsbegriff in der Biologie wurden aktuellen Diskussionen rund um KI-gestützte Tier- und Pflanzenbestimmungen sowie neuere Herausforderungen durch die digitale Transformation der Gesellschaft aufgegriffen.
Mitarbeitende des ZDB erfolgreich auf der ERIDOB 2024 in Lyon vertreten
Vom 1. bis 5. Juli 2024 fand die 14. Konferenz der European Researchers in Didactics of Biology (ERIDOB) in Lyon statt. Zahlreiche Mitarbeitende des Zentrums für Didaktik der Biologie (ZDB) nahmen an der Tagung teil und präsentierten ihre aktuellen Forschungsergebnisse. Marcus Hammann (Vorsitzender des akademischen Komitees der ERIDOB) leitete die Tagung zusammen mit dem örtlichen Verantwortlichen Olivier Morin (Claude Bernard University Lyon 1).
Benedikt Heuckmann, Britta Lübke (Universität Hamburg) und Marcus Hammann organisierten das Symposium „Making sense of uncertainty in biology education: Issues of trust, tentativeness and complexity“. In diesem Rahmen präsentierten Isa Marie Korfmacher, Christiane Konnemann und Marcus Hammann eine systematische Übersichtsarbeit mit dem Titel „Dealing with uncertainty in science education – A systematic review on types of uncertainty and ways of dealing with uncertainty“. Simon Blauza, Kerstin Kremer (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Benedikt Heuckmann trugen mit ihrem Vortrag „Delphi study on the nature of uncertainty in science education and competencies to navigate uncertainty“ zur Diskussion bei. Diese Beiträge beleuchteten verschiedene Aspekte des Umgangs mit Unsicherheiten in der MINT-Bildung und betonten die Bedeutung von Kompetenzen, um erfolgreich mit Unsicherheiten umgehen zu können.
Das BinQ-Bio-Projektteam, dem u. a. Marie Neumann, Sarah Wilken und Benedikt Heuckmann angehören, präsentierte das Poster „Equal educational opportunities and inclusion as cross-cutting themes in biology teacher education“. Diese Arbeit hob die Bedeutung von Chancengleichheit und Inklusion in der Lehrkräfteausbildung hervor und zeigte Wege auf, diese Themen in den Unterricht zu integrieren.
Benedikt Heuckmann, Simon Blauza und Roman Asshoff zeigten in ihrem Vortrag „Technology enhanced teaching: Dissecting the use of 3D anatomy apps for animal specimen examination“ zur Nutzung von 3D-Anatomie-Apps bei der Präparation auf, wie technologische Hilfsmittel den Unterricht bereichern und das Verständnis für anatomische Strukturen vertiefen können.
Sarah Wilken und Benedikt Heuckmann hielten einen Vortrag zum Thema „Domain-specific and generic beliefs about technology usage in biology teaching: Combining a qualitative and quantitative approach“. Ihre Forschung kombinierte qualitative und quantitative Ansätze, um die Einstellungen von Lehrkräften zur Nutzung von Technologie im Biologieunterricht zu erfassen und zu analysieren. Diese Arbeit unterstrich die Bedeutung von technologiebezogenen Überzeugungen für die Unterrichtsgestaltung und den Lernerfolg.
Marcus Hammann sprach in seinem Vortrag „Plant awareness disparity in secondary school students' nature experiences“ über die Unterschiede im Pflanzenbewusstsein bei Schüler:innen und die Auswirkungen dieser Unterschiede auf deren Naturerfahrungen. Seine Forschung verdeutlichte die Notwendigkeit, das Pflanzenbewusstsein in der Bildung stärker zu fördern, um ein umfassenderes Naturverständnis zu entwickeln.
Jens Steinwachs und Helge Martens (Universität Kassel) stellten in ihrem Vortrag „Teacher noticing practices of preservice and in-service biology teachers regarding teaching and learning focusing on student conceptions in evolution classes“ vor, wie angehende und erfahrene Lehrkräfte die Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler im Evolutionsunterricht wahrnehmen und darauf reagieren. Ihre Ergebnisse zeigten, wie wichtig es ist, dass Lehrkräfte die Schülervorstellungen aktiv einbeziehen, um einen effektiven Unterricht zu gewährleisten.
Die vielfältigen Beiträge der ZDB-Mitarbeitenden auf der ERIDOB 2024 regten nicht nur zu fachlichen Diskussionen an, sondern boten auch wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Biologieunterrichtes.
Die nächste ERIDOB wird im Jahr 2026 in Ljubljana, Slowenien stattfinden.
Artenvielfalt: Digital gestützer Lehrpfad im Wienburgpark
Dr. Harald Kullmann ist an der Installation eines neuen digital gestützten Lehrpfads im Wienburgpark beteiligt. Siehe hierzu die Pressemitteilung der Stadt Münster.
Im April reisten Mitarbeitende und Studierende vom Zentrum für Didaktik der Biologie im Rahmen des Projekts EDUROL für zwei Wochen nach Malawi. Das Projekt EDUROL widmet sich gemeinsam mit medizinischen Partnern aus Dresden und Weimar sowie den lokalen Partnern der University of Malawi sektorenübergreifend der Erforschung und dem Kampf gegen Blasenkrebs, eine Folge der in Malawi weit verbreiteten parasitären Krankheit Schistosomiasis (Bilharziose). Die Erkrankung wird hauptsächlich durch Zerkarien übertragen (Larven der Saugwürmer Schistosoma haematobium), die verbreitet in Süßgewässern in Malawi vorkommen. Aufgrund der großen Bedeutung der Süßwasservorkommen für das tägliche Leben (z. B. zur Fischerei), gehört Malawi zu den Ländern mit den höchsten Expositionsraten von Schistosomiasis. Infolge anhaltender Infektionen mit S. haematobium können chronische Entzündungen des Urogenitalsystems auftreten, die aufgrund der eingeschränkten medizinischen Versorgung in Malawi häufig zu Blasenkrebs führen.
Ziel der fachdidaktischen Arbeiten im Projekt EDUROL ist die Entwicklung von Angeboten der Gesundheitsförderung des medizinischen Personals (Train-the-Trainer) sowie der allgemeinen Bevölkerung (inklusive der schulischen Bildung). Die Arbeiten des ZDB-Teams komplementieren damit die Bestrebungen der medizinischen Kooperationspartners und der International Agency for Research on Cancer (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO, die im Projekt die Eignung eines neuen urinbasierten TERTpm Tests zur Früherkennung und Prävention von Schistosomiasis-bedingten Blasenkarzinomen untersucht.
Die Malawi-Reise der Münsteraner Gruppe begann Mitte April, als die Gruppe, begleitet von Dr. Henning Mothes vom Klinikum Weimar, sich auf die über 20-stündige Reise von Frankfurt in die Region Zomba, im südlichen Teil Malawis, begab. Dort angekommen, nutzte die Gruppe die Gelegenheit, verschiedene Krankenhäuser in Zomba und der umliegenden Region zu besichtigen und sie führten Workshops mit Ärzten, Krankenschwestern und Clinical Officers durch. Diese Interaktionen ermöglichten tiefere Einblicke in die medizinischen und sozialen Bedingungen vor Ort sowie in die spezifischen Bedürfnisse der Patienten und des medizinischen Personals. Darüber hinaus konnte die Gruppe Kooperationen mit medizinischen Fachkräften aufbauen, um eine langfristige Zusammenarbeit zwischen den Institutionen zu fördern.
Ein besonderes Highlight war zudem die Durchführung von Aufklärungsunterricht zum Thema Schistosomiasis an einer örtlichen Sekundarschule und das Kennenlernen von Studierenden der University of Malawi. Die Wochenenden boten Gelegenheiten, das Land weiter zu erkunden, einschließlich Safaris, bei denen sie Elefanten, Nilpferde und Affen in ihrer natürlichen Umgebung beobachten konnten, sowie einen Besuch des Malawisees.
Nach zwei erkenntnisreichen Wochen kehrten die Teilnehmer bereichert durch neue Perspektiven und wertvolle neue Kontakte nach Deutschland zurück. Diese Erfahrungen haben nicht nur das Bewusstsein für die gesundheitlichen Herausforderungen in Malawi geschärft, sondern auch die Grundlagen für zukünftige Forschungsinitiativen und Partnerschaften im Kampf gegen Schistosomiasis sowie Blasenkrebs gestärkt.
In October 2023, Simon Blauza was welcomed into the Didaktik:digital group by the Joachim Herz Foundation. For his BIOSIMPLEX project, which centers on programming computer simulations to elucidate intricate scientific content for instruction, he will be funded for 24 months. Beyond project support, membership in the Didaktik:digital group offers opportunities to participate in workshops, training sessions, and networking events orchestrated by the Joachim Herz Foundation.
Simon Blauza's project, "Programming Computer Simulations for Accessing Complex Biosciences Content for Biology Education" (BIOSIMPLEX), endeavors to bridge the gap between contemporary bioscience research and teacher education using computer simulations. Leveraging the Cynefin framework, the project pinpoints pertinent research themes. Computer simulations pertaining to these themes are then delved into, modified, and adapted for pedagogical relevance. The seminar strategy not only emphasizes the discernment of suitable research themes but also the scrutiny and potential revision of pre-existing simulations. Through the seminar, conceived as a collaboration between bioscience research (Institute for Evolution and Biodiversity, Prof. Dr. Erich Bornberg Bauer) and biology subject-matter education, aspiring educators receive guidance on integrating these simulations into their teaching curriculum. The paramount objective remains to capacitate these future educators with skills in "simulation and modeling", as highlighted by the DiKoLAN framework (Becker et al., 2020).
ZDB in Action: Notes from Biology Education Conferences in Summer 2023
Expanding Digital Teaching and Learning in Higher Education
Even before the Corona pandemic, digital teaching formats were a part of everyday university life but have gained further importance for studies and teaching due to the restrictions imposed by the pandemic and because of technological developments. To promote digital teaching and learning, the Ministry of Culture and Science in North Rhine-Westphalia has created a funding line for freely accessible online materials (so-called Open Educational Resources, or OER) through "OERContent.nrw". Three projects involving the University of Münster have been selected for funding. In the Centre of Biology Education, the working group led by Prof. Dr. Benedikt Heuckmann is dedicating itself to one of these projects, developing accessible learning modules for biology teacher training. The focus is on the topics of inclusion and equity.
Project: BInQ-Bio - Inclusion and Equity as a Cross-sectional Tasks in Biology Teacher Training
Designing inclusive subject teaching has become a task for all teachers over the years. They face the challenge of addressing the increased heterogeneity in schools and particularly considering marginalized groups in lesson planning. In this regard, questions of educational justice and resource-oriented handling of heterogeneity in biology teaching are coming into focus. The goal of the "BInQ-Bio" project is to develop OER materials to anchor the topics cross-sectionally in biology teacher training. In BInQ-Bio, six accessible, digitally supported learning modules are being developed that can be used flexibly in the sense of a modular construction system at different locations. Through easy and broad accessibility, the teaching and learning offers should also serve teachers in service or lateral and career changers as training material. By having the learning modules feature online self-assessments (feedback), they are ideally suited to be used as self-study units in teacher training and further education.
The BInQ-Bio initiative is a joint project of the University of Cologne (consortium leadership Prof. Dr. Silvia Fränkel), the University of Bielefeld, and the University of Münster. In Münster, the working group led by Prof. Dr. Benedikt Heuckmann at the Center for Biology Education focuses on the main topics "Inclusion and specific topics of biology teaching" (e.g., addiction prevention, mental health, sexual education, nutrition, diseases) as well as "Digital media in the inclusive learning setting" (Diklusion). In this process, the biology educators identify inclusion-relevant characteristics and describe consequences for teaching these topics and explain the potential of subject-specific digital media for designing diversity-sensitive teaching-learning scenarios in biology teaching.
MINT-Bildung mit Simulationen: Erste Stakeholderkonferenz in Berlin
Wie kann das Verständnis komplexer MINT-Phänomene mit Computersimulationen gefördert werden? Welche Perspektiven ergeben sich für die schulische MINT-Bildung? Zu diesen Fragen trafen im Rahmen der ersten Stakeholderkonferenz des BMBF-geförderten Verbundprojekts „Komplexe MINT-Themen verstehen: Mit Simulationen Kompetenzen für das 21. Jahrhundert fördern“ (siMINT) am 17./18.03.2023 Forschende der MINT-Bildung und Multiplikator*innen der schulischen Bildung an der Freien Universität Berlin zusammen.
Der Auftakt zur Konferenz erfolgte durch einen Keynote-Vortrag von Prof. Dr. Dirk Brockmann (AG Komplexe Biologische Systeme am Institut für Theoretische Biologie der Humboldt Universität zu Berlin). Dabei gab Herr Brockmann Einblicke in seine Arbeit mit Computersimulationen und Komplexität, die er unter anderem in seiner Forschung zur epidemiologischen Modellierung von Infektionskrankheiten am Robert-Koch-Institut (RKI) in der Corona-Pandemie nutzte. Im Vortrag stellte Herr Brockmann mit den „Complexity Explorables“ dynamische Simulationen u. a. zu komplexen Naturphänomenen wie Schwarmverhalten bei Fischen und Vögeln dar. Es wurde auf eindrucksvolle Art und Weise aus Sicht der Komplexitätsforschung verdeutlicht, dass komplexe Phänomene fachunabhängig gemeinsamen Prinzipien folgen (z. B. mathematische Fraktale und Gestalt von Flechten).
Im Rahmen von vier Workshops arbeiteten die Stakeholder*innen anschließend zusammen mit den siMINT-Projektbeteiligten zu Computersimulationen, Modellierkompetenz, Risikokompetenz und zum Umgang mit Unsicherheit. Neben grundlegenden Fragen zu theoretischen Unterscheidungen und Vorgehensweisen stand dabei auch die unterrichtspraktische Umsetzung im Vordergrund. Das Projekt siMINT verfolgt das Ziel, co-konstruktiv mit Multiplikator*innen der Schulbildung (z. B. Fachseminarleitungen der Referendar*innenausbildung) Formate zur interdisziplinären Förderung von Zukunftskompetenzen mit Computersimulationen zu entwickeln und in der MINT-Bildung zu implementieren.
Nach dem gelungenen Auftakttreffen in Berlin arbeiten die Forschenden nun gemeinsam mit den Multiplikator*innen an der Konzeption von Aufgaben zur Förderung von Modellierkompetenz, Risikokompetenz und vom Umgang mit Unsicherheit mit Simulationen.
24. Frühjahrsschule der Fachsektion Didaktik der Biologie im VBIO in Frankfurt am Main
Vom 20.03. bis zum 23.03.2023 fand die 24. Frühjahrsschule (FJS) der Fachsektion Didaktik der Biologie (FDdB) im VBIO in Frankfurt am Main statt. Diese bietet Promovierenden der Didaktik der Biologie jährlich die Möglichkeit, ihre Forschungsvorhaben auf einer mehrtägigen Tagung unter anderen Promovierenden zu präsentieren, gemeinsam zu diskutieren und sich gegenseitig Feedback zu geben. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmenden auch von der wissenschaftlichen Leitung wertvolle Rückmeldung.
Das ZDB wurde auf der FJS durch unsere Promovierenden Simon Blauza, Isa Marie Korfmacher und Sarah Wilken vertreten. Simon Blauza und Sarah Wilken präsentierten jeweils mit einem Poster und Isa Marie Korfmacher mit einem Vortrag den aktuellen Stand ihrer Promotionsvorhaben.
Im Rahmen des Posters mit dem Titel „Förderung von Kompetenzen im Umgang mit Unsicherheit mit Computersimulationen zu komplexen MINT-Themen“ präsentierte Simon Blauza neben einer kurzen Einführung in das Forschungsvorhaben und einem Überblick über die zugrundeliegenden Konstrukte auch eine in Vorbereitung befindliche Delphi-Studie im Rahmen des Forschungsprojektes „siMINT“. Diese dient der Begründung einer MINT-übergreifenden Begriffs- und Kompetenzdefinition zu Unsicherheit bzw. zum Umgang mit Unsicherheit. Perspektivisch zielt das Vorhaben u. a. darauf ab ko-konstruktiv mit Lehrer:innen aus der Schulpraxis Lehr-Lern-Szenarien, die eine Förderung des Umgangs mit Unsicherheit mit Simulationen ermöglichen, zu entwickeln und empirisch zu beforschen.
Sarah Wilken gab mit ihrem Poster mit dem Titel „Fachspezifische Überzeugungen angehender Biologielehrer:innen zur Integration digitaler Tools in den Humanbiologieunterricht“ Einblicke in ihre erste Teilstudie im Projekt „Humanbiologie EERleben“. In dieser sind in einem mehrteiligen Erhebungsverfahren Überzeugungen zur Integration digitaler Tools in den Humanbiologieunterricht identifiziert worden. Die Ergebnisse zeigen eine große Breite an fachlichen und überfachlichen Überzeugungen, die sowohl negative als auch positive Perspektiven berücksichtigen.
Isa Marie Korfmacher präsentierte in ihrem Vortrag mit dem Titel „Teach consensus, not controversy! Effekte von consensus messaging auf die Akzeptanz der Evolutionstheorie“ eine erste empirische Studie, in der sie eine Strategie aus der Wissenschaftskommunikation auf das fachdidaktische Thema „Evolution“ übertragen hat. Ihre Ergebnisse zeigen, dass diese Strategie nicht nur die Wahrnehmung des bestehenden wissenschaftlichen Konsenses bezüglich der Evolutionstheorie, sondern auch die Akzeptanz der Evolution positiv beeinflussen kann. In nächsten Schritten sollen weitere Strategien untersucht sowie Ansätze für eine explizite Reflexion über Nature of Science Aspekte im Kontext von Evolution erforscht werden.
Die Promovierenden blicken sehr positiv auf die FJS zurück. Neben dem kritisch-konstruktiven Austausch im Rahmen der Posterpräsentationen bzw. des Vortrags kann die Vernetzung mit Promovierenden anderer Universitäten dazu beitragen, die Qualität der Forschungsvorhaben weiter zu steigern.
Lehr-Lern-Labor am Zentrum für Didaktik der Biologie
Im Rahmen des Lehr-Lern-Labor (LLL) „Humanbiologie digital erleben“ sind in den vergangenen Wochen mehr als 80 Schüler:innen des Gymnasium Paulinum Münster, der Gesamtschule Münster Mitte und der Erich-Klausener Realschule am Aasee ans Zentrum für Didaktik der Biologie gekommen. Studierende des Studiengangs Master of Education haben im Rahmen eines Seminars in Kooperation mit dem „Institute of Integrative Cell Biology and Physiology - Department of Molecular Physiology“ (AG Prof. Dr. Liebau) Lernsequenzen vorbereitet und im LLL erfolgreich durchgeführt. Die Schüler:innen haben dabei unterstützt durch digitale Tools wie 3D-Simulationen und Laborsoftware unter anderem ein Herz und eine Lunge seziert, ein eigenes EKG geschrieben und ausgewertet oder mithilfe einer Spirometrie ihre Lungenfunktion miteinander verglichen.
Wir bedanken uns bei den Schulen, Lehrkräften und Schüler:innen für die vier tollen Lehr-Lern-Labor-Tage!
Für weitergehende Informationen zu dem Projekt besuchen Sie gerne unsere Projektseiten:
Mitte Januar fand im Hörsaal an der Badestraße die Antrittsvorlesung von Jun.-Prof. Dr. Benedikt Heuckmann statt. Seit knapp einem Jahr ist Benedikt Heuckmann nun in der Biologiedidaktik in Münster tätig. In seiner Antrittsvorlesung gab er den ca. 70 anwesenden Gästen Einblicke in seine biologiedidaktischen Forschungsprojekte zum Umgang mit Komplexität, Risiko und Unsicherheit. Ein besonderes Augenmerk legte er dabei auf neue Möglichkeiten und Potentiale, die digitale Technologien für die Forschung und Lehre bieten. Beim anschließenden Empfang im Foyer des Hörsaalgebäudes bot sich den Gästen dann die Gelegenheit, einige der im Vortrag vorgestellten digitalen Tools gleich selbst auszuprobieren und in vertiefende Diskussionen einzusteigen.
Das Zentrum für Didaktik der Biologie freut sich, zum Oktober 2022 gleich zwei neue Gesichter begrüßen zu dürfen: Dr. Carolin Christmann und Simon Blauza starten ihre Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeitende in der Arbeitsgruppe von Jun.-Prof. Dr. Benedikt Heuckmann. Tätig sind beide im Rahmen des BMBF-Forschungsprojekts „Komplexe MINT-Themen verstehen: Mit Simulationen Kompetenzen für das 21. Jahrhundert fördern“ (siMINT). Dabei übernimmt Dr. Carolin Christmann die Funktion der Projektkoordinatorin und organisiert das siMINT-Verbundprojekt zu den drei Schwerpunkten Modellierkompetenz, Risikokompetenz und Umgang mit Unsicherheit vom ZDB aus zwischen den beteiligten Standorten Münster, Berlin, Kassel, Gießen und München. Simon Blauza untersucht im Rahmen von siMINT in seinem Promotionsvorhaben, welche Kompetenzen im Umgang mit Unsicherheit mit Simulationen gefördert werden können. Dafür werden im Co-Design mit Lehrkräften Lehr-Lern-Szenarien theoriebasiert konzipiert und empirisch beforscht und für die Formulierung von Leitlinien und Standards herangezogen.
ZDB-Doktorandin ins Kolleg Didaktik:digital der Joachim Herz Stiftung aufgenommen
Eine Nachwuchswissenschaftlerin des Instituts für Didaktik der Biologie wurde zum September 2022 in das Kolleg Didaktik:digital der Joachim Herz Stiftung (JHS) aufgenommen. Sarah Wilken wird für 24 Monate für ihr Lehr- und Forschungsprojekte zum Einsatz digitaler Medien in der biologiedidaktischen Lehrkräftebildung gefördert. Neben der Projektförderung umfasst die Aufnahme in das Kolleg Didaktik:digital die Teilnahme an Workshops, Fortbildungen und Vernetzungstreffen der Joachim Herz Stiftung.
Sarah Wilkens Projekt „Humanbiologie EERleben – Erlernen, Einbinden und Reflektieren digitaler Tools zur Humanbiologie im Lehr-Lern-Labor“ integriert fachliche, fachdidaktische, technologiebezogene und unterrichtspraktische Perspektiven. Das Projekt widmet sich der professionellen Kompetenz angehender Biologielehrer:innen bei der Verwendung humanbiologiespezifischer digitaler Tools. Untersucht werden die Entwicklung des professionellen Wissens (TPaCK) und der Überzeugungen (hinsichtlich der Integration und konstruktivistische/transmissive Überzeugungen) beim Durchlaufen eines Seminars, welches ein Lehr-Lern-Labor beinhaltet. Die gewonnenen Daten sollen zur Verbesserung der Seminarkonzeption beitragen.
ZDB an nationalen und internationalen Tagungen beteiligt
Deutschland, Israel, Österreich und Zypern – auf Konferenzen in diesen Ländern präsentierten die Mitarbeitenden des Zentrums für Didaktik der Biologie ihre Forschungsergebnisse nach Ende der Vorlesungszeit.
Neben dem wissenschaftlichen Austausch gab es weitere Neuigkeiten: Prof. Dr. Marcus Hammann wurde in das Akademische Committee des European Researchers In Didactics of Biology (ERIDOB), dem europäischen Zusammenschluss der Biologiedidakter*innen, gewählt. Herzlichen Glückwunsch!
Konferenz „Biology Education for Well-Being. The role of 21st century skills for informed, responsible and active citizenship” an der Bar Ilan University, Israel, 18.07.-19.07.22
Vortrag von Marcus Hammann: Reasoning about gene-environment interplay as an important aspect of 21st century skills related to health
Konferenz der SIG Science|Environment|Health der European Science Education Research Association (ESERA) an der Universität Innsbruck, Österreich, 21.08.-23.08.22.
Round Table von Benedikt Heuckmann, Albert Zeyer, Olga Mayoral, & Nuria Álvaro “Inspirations for ESERA SIG4: Planetary Health, One Health, SDGs and the 2030 Agenda as part of the foundations of the S|E|H framework?”
Konferenz der European Researchers in Didactics of Biology (ERIDOB) an der University of Cyprus, Nicosia, Zypern, 29.08.-02.09.22.
Vortrag von Isa Korfmacher, Christiane Konnemann, Marcus Hammann: „Teach consensus, not controversy: Using science communication strategies to affect student’s acceptance of evolutionaty theory“
Vortrag von Marcus Hammann: „Personal relevance in high school students’ nature experiences: Findings from the draw-and-write method“
Konferenz der Gesellschaft für Fachdidaktik (GFD) und der Österreichischen Gesellschaft für Fachdidaktik (ÖGFD) an der Universität Wien, Österreich, 29.08.-31.08.22.
Vortrag von Benedikt Heuckmann & Alexander Büssing: „Das Konstrukt Psychologische Distanz als Forschungsansatz zur Untersuchung der persönlichen Betroffenheit – Beispiele aus Umwelt- und Gesundheitskontexten“
Round Table von Benedikt Heuckmann, Karin Binder, Andreas Eichler, Kerstin Kremer, Dirk Krüger & Ralf Romeike: „Förderung von MINT-Kompetenzen mit Simulationen – eine Standortbestimmung theoretischer Ansätze und Konzepte.“
QLB-Symposium: „Digitale Medien nutzen. Erfahrungen aus der Lehrkräftebildung für die Schule” an der WWU Münster, 06.09.22
Workshop von Sarah Wilken & Benedikt Heuckmann: Interaktive Digitale Lernangebote für heterogene Gruppen mit Genially gestalten
Konferenz „Biologiedidaktische Nature of Science-Forschung: Zukunftsweisende Praxis“ an der Freien Universität Berlin, 08.09-09.09.22
Keynote-Vortrag von Marcus Hammann: Das Wesen biologischer Erklärungen. Warum Metawissen für Lernende nützlich ist.
Round-Table Beitrag von Benedikt Heuckmann: Wahrnehmung von Unsicherheit (Uncertainty) bei Computersimulationen im Gesundheitskontext (Round Table: Nature of Science & Diagnose)