Anthologien
Ibn Nubāta verfasste nicht nur eigene Gedichte und Briefe, sondern stellte Anthologien zusammen, die ihn auch als Literaturkenner auszeichnen. Außerdem stellte er einige Auszüge aus dem Werk verschiedener Dichter wie auch Prosaschriftsteller zusammen.
In einer Zeit, in der alle Gelehrten Gedichte verfassten, konnte sich Ibn Nubāta durch diese Art der Tätigkeit als professioneller Literat hervortun, der in der Lage ist, das Beste auszuwählen und damit die Bildung des literarischen Kanon beeinflusst. Selbstverständlich integriert Ibn Nubāta seine eigenen Kunstwerke in diesen Kanon, wie etwa in seinen zentralen Werken "Beginn der Wohltaten und Sammlung der einzigartigen Edelsteine" und "Das Gurren der Türkentaube / Die Reimprosa des Günstlings". Interessant ist auch seine Kommentaranthologie zu einem Essay (risāla) des Ibn Zaydūn (gest. 463/1071).
Allgemein zu Anthologien in dieser Zeit, siehe: Bauer, Thomas: "Literarische Anthologien der Mamlukenzeit”, in: S. Conermann und A. Pistor-Hatam (Hgs.): Die Mamluken. Studien zu ihrer Geschichte und Kultur. Zum Gedenken an Ulrich Haarmann (1942-1999), Hamburg: EB-Verlag, 2003 (Asien und Afrika, Bd. 7), 71-122.
- 718: Beginn der Wohltaten und Sammlung der einzigartigen Edelsteine (Maṭlaʿ al-fawāʾid wa-majmaʿ al-farāʾid)
- 719: Das Gurren der Türkentaube / Die Reimprosa des Günstlings (Saǧʿ al-muṭawwaq)
- 719-730: Eine Augenweide. Kommentar der „Risāla“ des Ibn Zaydūn (Šarḥ al-ʿuyūn fī šarḥ Risālat Ibn Zaydūn)
- 719-730: Der überfließende Reichtum an Kanzleitexten für al-Fāḍil (al-Fāḍil min inšā’ al-Fāḍil)
- vor 742?: Das Verhalten der Wechselfälle der Könige/Die Ketten der Dynastien der Könige (Sulūk duwal al-mulūk)
- vor 730: Auswahl der Gedichte von Ibn ar-Rūmī (al-Muḫtār min Šiʿr Ibn ar-Rūmī)
- ca. 730: Riten des gottesfürchtigen Hauses/Gefährten des Taqī ad-Dīn ? (Šaʿāʾir al-bayt at-taqawī)
- 754: Auswahl des Diwans von aṣ-Ṣāḥib Šaraf ad-Dīn al-Anṣārī (Muḫtār Dīwān aṣ-Ṣāḥib Šaraf ad-Dīn al-Anṣārī)
- Auswahl der Gedichte von Ibn Qalāqis (al-Muḫtār min Šiʿr Ibn Qalāqis)
- Die raffinierte Mischung der Gedichte des Ibn al-Ḥaǧǧāǧ/ Die Ausbalancierung der Säfte durch die Gedichte des Ibn al-Ḥaǧǧāǧ (Talṭīf al-mizāǧ min šiʿr Ibn Ḥaǧǧāǧ)
- Auswahl der Gedichte von Ibn Sanāʾ al-Mulk (al-Muḫtār min Shiʿr Ibn Sanāʾ al-Mulk)
- Das Gerstenbrot / Das Brot des Weggefährten (Ḫubz aš-šaʿīr)