




Die Arbeitsgruppe Angewandte Landschaftsökologie/Ökologische Planung (AG Buttschardt) erforscht die menschlichen Lebens- und Nutzungsweisen und deren Verknüpfungen zum Natur- und Landschaftshaushalt. Wir fragen uns wie wir angesichts der großen Krisen des Anthropozäns leben und handeln können, um eine regenerative und zukunftsfähige Entwicklung von Landschaften zu erreichen. Welche konkrete Instrumente und Maßnahmen sind hierzu notwendig? Wir gehen dabei davon aus, dass Landschaften die räumliche Repräsentation sozio-ökologischer Systeme darstellen, die sich nur in einem interdisziplinären Ansatz und unter Einschluss der Geisteswissenschaften vollständig verstehen lassen. Um dem angewandten Aspekt der Ökologischen Planung Rechnung zu tragen, richten wir unsere Forschung transdiziplinär aus und schließen dabei explizit die Noosphäre mit ein. Wir engagieren uns im Transfer und kooperieren daher mit interdisziplinären Zentren (z.B. dem ZIN oder ) anderen Hochschulen (z.B. der Fachhochschule Münster) sowie der Praxis (z.B. im Stadtlabor Münster. Zudem haben wir einen starken internationalen Fokus (u.a. ULYSSEUS oder Braszilienzentrum). Unsere Arbeitsschwerpunkte liegen in der Agroökologie, der Limnologie/Gewässerentwicklung sowie dem Integrierten Natur-Ressourcen-Management.
Im Rahmen der Reihe "Geos unterwegs" berichtet Prof. Dr. Tillmann Buttschardt am 11.02.2024 um 19 Uhr von den zahlreichen Reisen der Arbeitsgruppe nach Zentralbrasilien. Eine Anmeldung ist erwünscht und hier möglich.
Der Name des Bundesstaates Minas Gerais lässt sich übersetzen in Allgemeine Minen und deutet an, welche Menge an Bodenschätzen hier in Zentralbrasilien lagern. Sie bilden das Rückgrat für die brasilianische Industrie und Exportwirtschaft. Der Eisenabbau in Minas Gerais erfolgt im Tagebau und verändert massiv die Landschaften. Ganze Bergketten verschwinden und mit ihnen wertvolle biodiverse, alte Ökosysteme. Für die ökologische Planung stellt sich die Frage, wie einerseits der Eisenerzabbau umweltverträglicher und andererseits die notwendigen Renaturierungen gestaltet werden können. Die Reise beginnt mit den Karsthöhlen des Peter Lund und ihren reichhaltigen archäologischen Funden. Von dort geht es in die Caraça Reserve mit unberührten, aber von Brandrodung gefährdeten Gebirgsökosystemen. Genauer beleuchtet werden die Umweltauswirkungen des Bergbaus und welche Herangehensweisen der Minderung diskutiert werden. Weiter geht es über die Barockstadt Ouro Preto und endet in einer renaturierten Grube mit enormer Ausstrahlung INHOTIM: Botanischer Garten, Kunstmuseum und Forschungsstandort.
Erste Publikation in 2025 erschienen:
Im Artikel, der von Margarete Dytkowicz zusammen mit William M. Megill (Hochschule Kleve) und Tillmann Buttschardt verfasst wurde, gethes darum, ob Biber, die in der Landschaft des Niederrheins ausgewildert wurden oder sich spontan angesiedelt haben in ihrer Umgebung ausreichend Nahrung vorfinden und welche Präferenzen sie bszüglich ihrer Nahrung haben. Es wurden umfangreiche Kartierarbeiten durchgeführt, die u.a. von Freiwilligen der Earthwatch Organisation unterstützt wurden. Die Forshcung zeigt, dass ausreichend Nahrungsressourcen in den Untersuchungsgebieten am Niederrein vorhanden sind und so die Rufe nach einem Bejagen von Bibern nicht in jedem Fall angebracht sind. Konflikte entstehen vielmehr durch die immer noch anhaltende Expansion der menschlichen Nutzungsansprüche. Der Artikel erschien bei Academia Environmental Sciences and Sustainability. Wer die Zusammenfassung als KI-unterstützen Podcast hören möchte, findet diesen hier.
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