Chance zur Kommunikation mit den Hochschullehrern

Geowissenschaftler starten Testlauf für Online-Evaluation

[Evaluation]
Vorreiter bei der Evaluation von Lehrveranstaltungen sind die Geowissenschaftler gemeinsam mit den Medizinern, deren System "EVALuna" sie jetzt übernommen haben.
Foto: Reising   
Nach den Medizinern werden jetzt auch die Geowissenschaftler das System "EVALuna" zur Online-Evaluierung ihrer Lehrveranstaltungen nutzen. Ein erster Testlauf in der letzten Januarwoche soll zeigen, ob das neue System von den Studierenden der Geoinformatik, Geographie, Landschaftsökologie und der Didaktik der Geographie akzeptiert wird. "Falls alles gut läuft, werden wir EVALuna ab dem Sommersemester im ganzen Fachbereich einsetzen", erklärt Karsten Schacht, der für die Einführung verantwortlich ist.

Das von der Medizinischen Fakultät entwickelte Programm erlaubt auf komfortable Weise die Beurteilung aller Lehrveranstaltungen. Insgesamt neun Fragen müssen die Studierenden beantworten. Gefragt wird beispielsweise nach Aufbau und Gliederung des Stoffes, der Motivationsgabe des Dozenten und der Verständlichkeit. Die Auswertung erfolgt automatisch. "Das ist ein großer Vorteil gegenüber früher", erinnert sich Schacht. "Die Auswertung der Zettelevaluation verschlang enorme Kapazitäten und konnte deshalb nicht in dieser Breite durchgeführt werden." "Sehr einfach und unheimlich flexibel" sei das System, das es beispielsweise erlaubt, den Fragenkatalog unkompliziert anzupassen. Um das Ausfüllen des Fragebogens so bequem wie möglich zu machen, können notwendigerweise nur einzelne grobe Daten ermittelt werden. Einzelne Lehrveranstaltungen können durch einen Detailfragebogen aber auch genauer unter die Lupe genommen werden.

Jeder Hochschullehrer hat die Möglichkeit, sich die Ergebnisse für seine eigenen Veranstaltungen anzuschauen, die Institutsdirektoren haben wiederum Zugriff auf all jene Bewertungen, die ihr Institut betreffen. Nur der Dekan hat den Überblick und damit den Vergleich über alle Veranstaltungen. "Noch haben wir die Evaluation nicht an die Mittelvergabe gekoppelt", sagt Schacht, der im vergangenen Jahr als erster Student an der Uni Münster als Prodekan für Lehre und studentische Angelegenheiten tätig war. Die medizinische Fakultät ist da bereits weiter: Denn bei ihnen fließen in die Berechnung der Mittel auch die studentischen Voten mit ein.

Die vom Land angekündigte Einbeziehung der Evaluationsleistungen in die Berechnung der Mittel, die die Universität erhält, schreckt Schacht nicht. "Wir müssen uns nicht scheuen vor der leistungsbezogenen Mittelvergabe", sagt er selbstbewusst. Die Online-Evaluation ist für Schacht auch eine Chance, die Kommunikation zwischen Studierenden und Lehrenden zu verbessern und nicht nur eine Vorgabe vom Land, der man folgen müsse. Bei den Medizinern, so erzählt Schacht, habe sich erwiesen, dass gerade die Möglichkeit, freie Kommentare abzugeben, besonders hilfreich war.

Noch ist die Teilnahme bei den Geowissenschaftlern freiwillig - anders als bei den Medizinern, die die Scheinvergabe vom Ausfüllen des Fragebogens abhängig machen und damit eine fast hundertprozentige Teilnahme erreichen. Schacht hofft, dass trotzdem viele Studierende die Chance nutzen werden, ihren Dozenten eine Rückmeldung über deren Leistung zu geben.

bn