Mittler zwischen Ost- und Westdeutschland

Wolfgang Thierse erhält Ehrendoktor

 

[Thierse]
Wolfgang Thierse
   

Für seine Verdienste um die Verständigung zwischen Ost- und Westdeutschland, die Stärkung des demokratischen Bewusstseins in den neuen Bundesländern, bei der Zurückweisung radikaler Strömungen und um die wissenschaftliche Fundierung der politischen Bildung erhält Wolfgang Thierse, Präsident des deutschen Bundestages, am 26. Februar um 15 Uhr in der Schlossaula auf Vorschlag der Erziehungswissenschaftler die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät. Die Laudatio hält Prof. Jutta Limbach, Präsidentin des Goethe-Instituts.

Der 61-jährige Thierse studierte an der Humboldt-Universität Kulturwissenschaften. Von 1977 bis 1990 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften im Zentralinstitut für Literaturgeschichte. Seitdem gehört er dem Deutschen Bundestag an, dem er seit 1998 als Präsident vorsitzt.

Besonders im Osten habe er sich als überzeugender Anwalt der dort lebenden Menschen erwiesen, heißt es in der Begründung der Philosophischen Fakultät. Dabei habe er nicht auf spektakuläre Effekte und mediale Inszenierungen gesetzt, sondern auf die Überzeugungskraft des Wortes vertraut und mit gut gestalteten Reden die Menschen zu überzeugen versucht. "Dieses Engagement hat die wissenschaftliche Diskussion an den Hochschulen und die pädagogische Arbeit innerhalb der Schulen überaus positiv beeinflusst", heißt es.

Wie kaum ein anderer Politiker hat sich Thierse in die Auseinandersetzung mit rechtsradikalen Strömungen in den neuen Bundesländern eingemischt. Er habe damit ein hervorragendes Beispiel für engagierte und klare Analysen sowie überzeugende demokratische Argumentation gegegen und so Fachwissenschaftlern und -didaktikern wertvolle inhaltliche Anregungen und öffentliche Unterstützung geliefert. Darüber hinaus hat sich Thierse durch die Rettung der Zeitschriften "Das Parlament" und "aus politik und zeitgeschichte" große Verdienste um die wissenschaftliche Fundierung der politischen Bildung erworben, so die Laudatio.

bn