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Münster (upm)
Illegal gefangene Weidenammern in China<address>© Huang Qiusheng</address>
Illegal gefangene Weidenammern in China
© Huang Qiusheng

Weltnaturschutzorganisation erklärt Weidenammer zur weltweit vom Aussterben bedrohten Art

Studie mit münsterscher Beteiligung als Grundlage / Dramatische Entwicklung in den vergangenen Jahren

Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat die Weidenammer jetzt auf der weltweiten Roten Liste gefährdeter Arten auf den Status „vom Aussterben bedroht“ hochgestuft. Der sperlingsgroße, kanariengelbe Singvogel hat eine traurige Entwicklung hinter sich: Noch im Jahr 2000 galt die Weidenammer als „nicht gefährdet“. Seither ist der Bestand mit ursprünglich weltweit Hunderten Millionen Tieren rasant eingebrochen, und die IUCN hat den Status der Gefährdung mehrfach hochgestuft. Die aktuelle Einstufung auf der Roten Liste beruht maßgeblich auf einer Studie aus dem Jahr 2015, an der Landschaftsökologe Dr. Johannes Kamp von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Erstautor beteiligt war.

Die Wissenschaftler aus Deutschland, England, Russland, Finnland und Japan hatten damals erstmals nachgewiesen, wie dramatisch der Bestandsrückgang ist. Als Hauptursache identifizierten sie die massive illegale Vogeljagd in China. Über die Studie wurde in zahlreichen Medien weltweit berichtet, und es gab auch Reaktionen aus der Politik: Die chinesische Regierung stufte in einer Gesetzesänderung den Fang und Verzehr kürzlich als Straftat ein und geht inzwischen massiv gegen Wilderer vor. „Die Höherstufung ist ganz sicher keine gute Nachricht“, sagt Johannes Kamp. „Wir haben aber die Hoffnung, dass die damit verbundene Aufmerksamkeit zu besseren Schutzmaßnahmen führt.“

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