Deutscher Historikerpreis für Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger
Sie ist bereits mit zahlreichen Preisen bedacht worden, jetzt kommt für Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger eine herausragende Auszeichnung hinzu: Die Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte des Historischen Seminars der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) erhält in diesem Jahr den "Preis des Historischen Kollegs". Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wird alle drei Jahre als deutscher Historikerpreis verliehen. "Ich bin ebenso überrascht wie überwältigt – aber vor allem freue ich mich außerordentlich über diesen besonders wertvollen Preis. Dass ich nunmehr in einer Preisträgerreihe mit Persönlichkeiten wie Reinhart Koselleck und Jan Assmann stehe, ist für mich eine übergroße Ehre.“
Mit ihrem Buch "Des Kaisers alte Kleider. Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches" habe Barbara Stollberg-Rilinger ein herausragendes Werk verfasst, "das wissenschaftliches Neuland erschließt, über die Fachgrenzen hinaus wirkt und in seiner sprachlichen Gestaltung vorbildhaft ist". Mit der Kulturgeschichte des Politischen habe die 57-jährige Historikerin nicht nur die Erforschung der Frühen Neuzeit methodisch erweitert, sondern auch einen neuen Impuls für die Erforschung anderer Epochen gegeben.
Der Preis des Historischen Kollegs wird seit 1983 vergeben - Barbara Stollberg-Rilinger wird als erste Frau ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren erhielten beispielsweise Christopher Clark, Thomas Nipperdey und Gerhard A. Ritter die Auszeichnung. Die Verleihung des Preises findet am 8. November im Rahmen einer öffentlichen Festveranstaltung im Vortragssaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München statt. In der Vergangenheit hatte stets der Bundespräsident den Preis überreicht.
Barbara Stollberg-Rilinger ist seit 1997 Lehrstuhlinhaberin für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Seminar der WWU. Seit 2011 ist sie Sprecherin des Exzellenzclusters "Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und Moderne" der Universität Münster. 2005 wurde ihr der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft verliehen, 2012 erhielt sie den Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie ist Mitglied zahlreicher Gelehrtengesellschaften und Gremien: So gehört sie seit 2006 der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften an, seit 2008 ist sie Mitglied im Hochschulrat der WWU.