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Münster (upm).
Ehrenpromotion der Philosophischen Fakultät von Prof. Dr. Gerhard Domagk (2.v.l.) am 30. Januar 1945 im Kurhaus in Bad Salzuflen. Wegen der Bombardierungen in Münster waren Teile der Universität nach Bad Salzuflen ausgelagert.<address>© Universitätsarchiv Münster</address>
Ehrenpromotion der Philosophischen Fakultät von Prof. Dr. Gerhard Domagk (2.v.l.) am 30. Januar 1945 im Kurhaus in Bad Salzuflen. Wegen der Bombardierungen in Münster waren Teile der Universität nach Bad Salzuflen ausgelagert.
© Universitätsarchiv Münster

Damals an der Universität: Nobelpreis für Gerhard Domagk

Ein Blick in die Vergangenheit der Universität Münster – Serie der Unizeitung wissen|leben

Dr. Gerhard Domagk (1896 – 1964) war ab 1925 als Privatdozent für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie an der Universität Münster tätig. Hauptberuflich baute er ab 1927 das Forschungsinstitut für Bakteriologie bei der Bayer AG auf, lehrte aber weiter in Münster. 1932 gelang ihm der Durchbruch bei der Suche nach antibakteriellen Stoffen. Auf Grundlage seiner Forschungen brachte Bayer 1935 das Medikament Prontosil auf den Markt, mit dem insbesondere Streptokokken-Infektionen behandelt werden konnten. Für seine Entdeckung wurde Gerhard Domagk 1939 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet, den er als Reichsdeutscher auf Anweisung von Adolf Hitler aber nicht annehmen durfte. Als „Ausgleich“ verlieh ihm die Philosophische Fakultät der Universität Münster 1945 den Grad eines „Dr. phil. h.c.“.

Die Verleihung des Nobelpreises konnte erst am 10. Dezember 1947 nachgeholt werden. Gerhard Domagk glückte 1946 an der Hautklinik Münster die erste Heilung einer Tuberkulose-Patientin. Die Universität Münster ernannte ihn 1928 zum nichtbeamteten außerordentlichen und 1941 zum außerplanmäßigen Professor. 1958 folgte die Ernennung zum persönlichen Ordinarius.

Autorin: Dr. Sabine Happ

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 8, 11. Dezember 2024.

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