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Münster (upm/nor).
Ludger Vogt mäht mit einem Rasentraktor einen der Sportplätze am Horstmarer Landweg.<address>© Uni MS - Michael Möller</address>
Ludger Vogt mäht mit einem Rasentraktor einen der Sportplätze am Horstmarer Landweg.
© Uni MS - Michael Möller

Die Sport-Ermöglicher vom „Homala“

Teil 1: Sportwart Ludger Vogt kümmert sich um die Anlagen am Horstmarer Landweg

Das Logo der Serie mit dem Schriftzug „Außeneinsatz“<address>© Uni MS - Linus Peikenkamp</address>
© Uni MS - Linus Peikenkamp
Auch in den Semesterferien gibt es an der Universität Münster allerhand zu tun. Die Redakteurinnen und Redakteure der Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit nutzen die vorlesungsfreie Zeit, um das eigene Büro zu verlassen und im Außeneinsatz Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität jeweils einen Tag lang zu begleiten, die buchstäblich unterwegs sind.

Welch ein Arbeitsplatz! Dieser schwärmerische Gedanke drängt sich auf, wenn man Ludger Vogt am „Homala“, also am Horstmarer Landweg besucht, zumal an einem sonnigen Vormittag. Die ersten Studierenden rollen per Leeze über den Sport-Campus, manche genießen ihren ersten Kaffee in einem der Liegestühle vor der universitären Fitness- und Muckibude, Dutzende Kaninchen kauen auf den Randflächen den Rasen ein Stück kürzer, die Vögel trällern und zwitschern – und mittendrin Sportwart Ludger Vogt, der mit seinen Kollegen die weißen Begrenzungslinien für drei Kleinfelder zentimetergenau aufs satte Grün des Fußballplatzes „malt“. Einfach schön hier. „Ich bin gerne an der frischen Luft, ich bin gerne mit jungen Leuten zusammen, und ich mag Abwechslung“, meint er. „All das habe ich hier, es ist genau richtig für mich.“

Zu den Aufgaben von Ludger Vogt und seinen Kollegen gehört auch die Wartung und Ausgabe von Sportgeräten.<address>© Uni MS - Michael Möller</address>
Zu den Aufgaben von Ludger Vogt und seinen Kollegen gehört auch die Wartung und Ausgabe von Sportgeräten.
© Uni MS - Michael Möller
Wobei Ludger Vogt üblicherweise nur wenig Zeit und Muße hat, die Idylle zu genießen. Nach dem Aufbau der Kleinfelder steht die Inspektion eines Pavillons an, danach eilt er in eine der Hallen, bespricht sich zwischendurch im Team, verleiht Diskusscheiben oder Speere, schaut in den Seminarräumen nach dem Rechten und repariert in der hauseigenen Werkstatt im Haus 62 c die eine oder andere Kleinigkeit. Und ständig bimmelt sein Telefon. Wie praktisch, schießt es mir durch den Kopf, dass er mit hektischen Situationen umzugehen weiß – in seiner Freizeit engagiert sich Ludger Vogt bei der Freiwilligen Feuerwehr in Amelsbüren.

Seit gut acht Jahren wacht Ludger Vogt über die Gebäude, Plätze und Anlagen des Hochschulsports rechts und links des Horstmarer Landwegs. Zuvor hat er als Kfz-Mechaniker und Lagerist in einem Autohaus gearbeitet. Aber wie das oft so ist nach einigen Dienstjahren an gleicher Stelle: Auch Ludger Vogt wollte „mal etwas Neues ausprobieren“.

Ingo Weber (r.) und Ludger Vogt besprechen die Aufgaben des anstehenden Tages.<address>© Uni MS - Michael Möller</address>
Ingo Weber (r.) und Ludger Vogt besprechen die Aufgaben des anstehenden Tages.
© Uni MS - Michael Möller
Insgesamt elf Kollegen, also exakt eine Fußballmannschaft, sorgen sich in zwei Schichten um rund 70.000 Quadratmeter: Um 6.30 Uhr rückt der erste Trupp an, der beispielsweise bis etwa acht Uhr einen ersten Kontrollrundgang absolviert – die Nachmittagsschicht hält bis 22 Uhr die Stellung. Sie alle eint der Gedanke, als umtriebige Dienstleister aufzutreten. „Wir sind ein großartiges Team“, meint Ingo Weber, der seit 16 Jahren als Hallen- und Platzwart arbeitet, als er mit Ludger Vogt im Sitzen die „Termin-Leiste“ für diese Woche checkt. Ingo Weber ist gelernter Schlosser, im Team gibt es auch einen Schreinermeister. Kreative Profis. „Darum“, ergänzt Ludger Vogt, „finden wir für 99 Prozent aller Probleme eine Lösung.“ Im Ernstfall würde das Team selbstverständlich auch einem Studenten helfen, der mit einem platten Fahrradreifen um Hilfe bittet …

Auch die Beachvolleyballplätze hält Ludger Vogt sauber und in Ordnung.<address>© Uni MS - Michael Möller</address>
Auch die Beachvolleyballplätze hält Ludger Vogt sauber und in Ordnung.
© Uni MS - Michael Möller
Bei einer Runde durch die Gebäude und über das Gelände wird schnell deutlich, wie groß die Aufgabenpalette der Sportwarte ist. Der Rasen des Hauptplatzes sieht geradezu bundesligatauglich aus, eine Windsurfer-Gruppe möchte für ihre Tour nach Dänemark einen Gaskocher, Kochtöpfe, eine Musikanlage und Lichterketten ausleihen, nebenan liegen Zelte, an diesem Tag liefern wegen eines Großereignisses mehrere Lkw-Fahrer ihre Waren an. Und selbstverständlich erwarten auch die Baseball- und Softballspieler, dass sie optimale Bedingungen haben, die Tennisspieler setzen 1-A-Courts voraus, und die Karten- und Schachspieler gehen von sauberen Seminarräumen aus. Zwei Bullis stehen dem Team zur Verfügung, jeder Mitarbeiter hat ein Dienstrad. Und doch kommt Ludger Vogt „auf mindestens 10.000 Schritte – jeden Tag“.

Man hätte also durchaus viel Verständnis dafür, wenn sich Ludger Vogt am Ende seines manchmal stressigen Arbeitstags vorzugsweise in einen Liegestuhl setzt, Fernsehen schaut oder anderweitig entspannt. Das kommt auch durchaus vor. Aber Ludger Vogt hat neben der Feuerwehr ein weiteres Hobby, das ihm ebenfalls körperlich einiges abverlangt. „Ich helfe gerne auf dem landwirtschaftlichen Betrieb eines Bekannten aus.“

Autor: Norbert Robers

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