Damals an der Universität: Legendärer Karneval
Im Februar 1949 war es so weit: Die Besatzungsmächte erlaubten der deutschen Bevölkerung, wieder Karneval zu feiern. Im Zweiten Weltkrieg waren Karnevalsfeiern verboten gewesen, zuletzt hatten die Jecken und Narren 1939 gefeiert. Im Rheinland mit seiner Karnevalshochburg Köln fanden vier Jahre nach Kriegsende ansehnliche Rosenmontagszüge statt. In Münster, der Hochburg des westfälischen Karnevals, verzichtete man wegen der starken Zerstörung der Innenstadt noch auf einen Umzug am Rosenmontag. Stattdessen fand am Karnevalssonntag ein kleinerer Umzug statt, verbunden mit einer improvisierten Übergabe des Rathausschlüssels von Oberbürgermeister Gerhard Boyer an Prinz Max II.
Ein Foto aus der Medizinischen Fakultät bezeugt, dass auch an der Universität Münster ausgelassen gefeiert wurde. Die Karnevalsfeiern der Medizinischen Fakultät in der Nachkriegszeit waren legendär. Zum Feiern und als Übernachtungsmöglichkeit wurde das Hotel Schnellmann angemietet. Das Hotelgebäude an der Hüfferstraße/Ecke Kardinal-von-Galen-Ring existiert noch, wird aber seit Jahrzehnten anderweitig genutzt.
Autorin: Sabine Happ
Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 1, 31. Januar 2024.