Millionenförderung für verschlüsselte Quantenkommunikation
„Pixel Photonics“, ein 2020 gegründetes Spin-off aus dem Fachbereich Physik der Universität Münster, die Arbeitsgruppe „Integrated Quantum Technology“ von Prof. Dr. Carsten Schuck und Projektpartner aus Forschung und Industrie sowie von der Universität Heidelberg erhalten eine gemeinsame Förderung in der Höhe von 1,45 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Das Geld fließt für einen Zeitraum von drei Jahren in die Weiterentwicklung von Photonendetektoren, die in der Quantenkommunikation, in Quantencomputern und medizinische Geräten eingesetzt werden.
Das Forschungsteam des Projekts „Skalierbare Mehrkanal-Quantenkommunikationsplattform (MultiQomm)“ entwickelt einen Detektorchip für industrielle Anwendungen. Dabei ist die größte Innovation die Integration verschiedener supraleitender Einzelphotonendetektoren mit unterschiedlichen Detektoreigenschaften und Funktionen auf einem einzigen Chip. Dieser soll nach dem Baukastenprinzip aufgebaut werden, um einzelne funktionale Baugruppen anwendungsspezifisch kombinieren zu können. Die Forscher versprechen sich davon leistungsfähigere Systeme bei gleichzeitig kleinerem Platzbedarf. Das kommt insbesondere Anwendungen in der Quantenschlüsselübertragung (der Quantum Key Distribution, kurz QKD) zugute.
Die Arbeitsgruppe Schuck am Department für Quantentechnologie des Fachbereichs Physik entwickelt dazu nanophotonische Baugruppen und neuartige Tieftemperaturtechnologie im engen Zusammenspiel mit akademischen und außeruniversitären Partnern. Insbesondere die Strukturierungsmöglichkeiten an der Münster Nanofabrication Facility (MNF) sollen dazu genutzt werden, Quantenkryptografie-Chips erstmalig auch mit Funktionen zum Aufspüren von Hacker-Attacken auszustatten.
„Pixel Photonics“ wird durch das Gründungsprogramm „EXIST“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz finanziert. Es gehörte 2021 zu den ersten Start-ups, die das Inkubatorprogramm am „REACH Euregio Start-up-Center“ der Universität Münster durchlaufen haben. Das Team hat bereits einige Forschungsförderungen in Millionenhöhe eingeworben. 2022 erhielt es den Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen.