Damals an der WWU: Gleichschaltung der Universität
Schon vor der Machtübernahme Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 hatten nationalsozialistische Studenten und sympathisierende Professoren die Gleichschaltung der Universität vorbereitet. Zur Eröffnung des Reichstags am 21. März 1933 legte die Universität mit einer Weihestunde in Münster ein „machtvolles Bekenntnis […] zur Regierung Hitler“ ab, wie es in der Universitätschronik heißt. Auf Empfehlung einer von der NSDAP-Gauleitung eingesetzten „Kommission in Fragen der Gleichschaltung an der Universität Münster“ wurden knapp zwölf Prozent der Professoren entlassen, die „rassisch“ oder politisch missliebig waren. Der Zugang zum Studium wurde für jüdische Studierende massiv eingeschränkt und ihre Möglichkeiten, einen Abschluss zu erlangen, immer stärker reduziert. Denunziationen waren an der Tagesordnung, zum Teil mit verheerenden Folgen. Zum Universitätskurator wurde 1937 Curt Beyer ernannt, bis dahin Leiter des NS-Gaupersonalamtes, sodass die Einflussnahme der NSDAP fortan auf direktem Wege erfolgen konnte.
Autorin: Dr. Sabine Happ
Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 2, 29. März 2023.