„Dieses Netzwerk ist ein wichtiges Puzzlestück in unserer Internationalisierungs-Strategie“
„Ulysseus“ ist einer der aktuell 44 von der Europäischen Union geförderten europäischen Hochschulverbünde, den sogenannten „European Universities“. Bei der Gründung zählte Ulysseus sechs Mitglieder (Universidad de Sevilla, Université Côte D’Azur, Università degli Studi di Genova, Technická univerzita v Košiciach, Haaga-Helia University of Applied Sciences und Management Center Innsbruck), mittlerweile sind es acht – seit Juli 2022 ist auch die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster Mitglied. Ziel der Verbünde ist es, internationale Allianzen zu schaffen, die sich zu Hochschulen der Zukunft entwickeln, europäische Werte und die europäische Identität fördern und damit die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulen stetig verbessern. Am Donnerstag und Freitag (15. und 16. Dezember) reiste eine Delegation der WWU zur offiziellen Vertragsunterzeichnung nach Brüssel – im Interview mit Norbert Robers beschreibt Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels die Gründe und Vorteile der Mitgliedschaft.
Warum tritt die WWU diesem Verbund bei?
Der Eintritt ist ein wichtiges Puzzlestück in unserer Internationalisierungs-Strategie, da wir damit eine weitere Möglichkeit der Mobilität und des Austauschs für Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Beschäftigte schaffen. Darüber hinaus erlaubt uns die Zugehörigkeit, dass sich die Wissenschaftler sowie die WWU als Ganzes auf weitere EU-Förderprogramme bewerben können – diese stehen uns nur durch die Mitgliedschaft in einem European University Network, kurz EUN, offen.
Warum Ulysseus - was zeichnet diese Gemeinschaft im Vergleich zu anderen Universitäts-Verbünden aus?
Neben dem starken forschungsorientierten Ansatz ist das vor allem die Fokussierung auf Studierende in Masterstudiengängen und Promovierende. Darüber hinaus haben die Partneruniversitäten dieses Netzwerks ein ähnliches Verständnis des Wissenschaftstransfers in die jeweiligen Regionen. Dieses Netzwerk werden wir nicht nur im europäischen Raum, sondern auch im Münsterland und der ‚Euregio-Region‘ ausbauen. Beispielsweise mithilfe des sogenannten ‚Innovation-Hubs Comprehensive Sustainability‘, der an der WWU entstehen wird. Mit dem Hub setzen wir uns das Ziel, Lösungen für die spezifischen und übergreifenden Ziele zu den Themen Forschung und Innovation unserer Regionen und Städte zu entwickeln, insbesondere mit Blick auf ein nachhaltiges Leben. Der Hub wird ein gemeinsames Forschungszentrum für interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung mit einem sogenannten Living Lab und einem Start-up-Inkubator-Programm kombinieren, um sowohl gesellschaftliches Engagement als auch bedarfsorientierte Innovation unter Mitwirkung vieler Partnerinstitutionen des Münsterlands zu fördern. Auch Studierende kommen nicht zu kurz: ‚Open classes‘ und ein ‚Teaching Innovation Lab‘ werden innovative forschungsbasierte Lernerfahrungen im Bereich der Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit ermöglichen.
Inwieweit kann ein einzelner WWU-Wissenschaftler oder Beschäftigter von dieser Mitgliedschaft profitieren?
Wissenschaftler sowie Beschäftigte können sich natürlich auch schon ohne der Mitgliedschaft der WWU im ‚EUN Ulysseus‘ mit Kolleginnen und Kollegen der neuen Partneruniversitäten austauschen, vernetzen und gemeinsam forschen. Allerdings ist neben der Forschungskomponente die Studierenden-Perspektive sowie deren Betreuung wichtig: Die strukturierte Zusammenarbeit in dem Netzwerk wird insbesondere die gemeinsame Betreuung von Abschlussarbeiten erleichtern. Außerdem bieten die Innovationhubs der Partner interessante Anknüpfungspunkte für die Aufnahme koordinierter Forschungsvorhaben zwischen den Ulysseus-Partnern.