Land fördert neues Forschungsnetzwerk NRW-FAIR
Die nordrhein-westfälische Landesregierung unterstützt den Forschungsverbund NRW-FAIR mit rund 16,5 Millionen Euro für vier Jahre. Das Netzwerk von Teilchenphysikerinnen und -physikern gestaltet die Arbeit am „Facility for Antiproton and Ion Research“ (FAIR) in Darmstadt maßgeblich mit und bereitet zwei Großexperimente an dieser neuen Teilchenbeschleunigeranlage vor, die 2026 an den Start gehen soll. Die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster ist einer von fünf geförderten Standorten des Netzwerks.
In Darmstadt entsteht zurzeit eines der weltweit größten Forschungsvorhaben: das internationale Beschleunigerzentrum FAIR. Mit FAIR wird Materie im Labor erzeugt und erforscht, die sonst nur im Universum vorkommt. Auf diese Weise wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Einblicke in den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums erhalten. An dem Projekt sind die Professoren Dr. Anton Andronic, Dr. Alfons Khoukaz und Dr. Christian Klein-Bösing vom Institut für Kernphysik der WWU sowie Prof. Dr. Jochen Heitger vom Institut für Theoretische Physik beteiligt. Sie befassen sich mit der Frage, wie sich die elementaren Bausteine der Materie – die Quarks – zu den Bestandteilen von Atomkernen zusammensetzen oder exotische Teilchen bilden. Außerdem untersuchen sie die Eigenschaften von extrem dichter Materie, wie sie in den Kernen von Neutronensternen vorkommt. Die münsterschen Wissenschaftler erwarten insgesamt rund 2,3 Millionen Euro von der Landesregierung.
Im Forschungsnetzwerk NRW-FAIR gefördert werden die Universitäten Bochum (Federführung), Wuppertal, Bonn und Münster sowie das Forschungszentrum Jülich. Die Universitäten Bielefeld und Köln werden sich voraussichtlich in den kommenden Jahren anschließen.