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Münster (upm/jah)
Dr. Sabine Happ und Prof. Dr. Wilfried Reininghaus (M.) übergaben eine Edition des Tagebuchs von Aloys Meister an Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels.<address>© WWU - Peter Leßmann</address>
Dr. Sabine Happ und Prof. Dr. Wilfried Reininghaus (M.) übergaben eine Edition des Tagebuchs von Aloys Meister an Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels.
© WWU - Peter Leßmann

Einblicke in die Ansichten von Ex-Rektor Aloys Meister

Neuer Band dokumentiert Ansichten des Historikers zum Ersten Weltkrieg und der Weimarer Republik

Was dachte der Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) über den Ersten Weltkrieg, die anschließende November-Revolution und die Gründung der Weimarer Republik? Gedanken zu diesen Themen hielt der Historiker Aloys Meister, der von 1911 bis 1912 Rektor der WWU war, in seinem Tagebuch über die Jahre 1918/1919 fest, das Prof. Dr. Wilfried Reininghaus kommentiert und ediert hat. Gemeinsam mit Dr. Sabine Happ, Leiterin des Universitätsarchivs, übergab er den im münsterschen Verlag Aschendorff erschienenen Band 15 in den „Veröffentlichungen des Universitätsarchivs“ jetzt an Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels.

„Das Tagebuch liefert wichtige Einblicke in die politischen Ansichten von Aloys Meister und hilft dabei, die Ereignisse der damaligen Zeit aus unterschiedlichen Perspektiven nachzuvollziehen“, betonte der Historiker Wilfried Reininghaus, der von 2004 bis 2013 Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen und von 2003 bis 2018 Vorsitzender der Historischen Kommission für Westfalen war. Den gleichen Posten in der Historischen Kommission bekleidete Aloys Meister von 1914 bis zu seinem Tod im Jahr 1925.

Zum Inhalt

Der 1866 geborene Aloys Meister war lange vom Sieg der Deutschen im Ersten Weltkrieg überzeugt. Er hielt bis zuletzt an Kaiser Wilhelm II. fest und brachte für den politischen Wandel und die Demokratie kein Verständnis auf. Das Tagebuch nutzte er als Ventil, um seiner Verärgerung Ausdruck zu verleihen. Seine monarchistische, imperialistische und antidemokratische Haltung tat er darin ungeschminkt kund. Teile seines persönlichen und wissenschaftlichen Nachlasses werden im Universitätsarchiv der WWU verwahrt, dessen erster Leiter er ab 1912 bis zu seinem Tod war. Neben seiner Tätigkeit im Archiv war auch die Zeitungswissenschaft ein Schwerpunkt seiner Arbeit, die später in der Einrichtung des Zeitungswissenschaftlichen Instituts mündete. Noch heute existiert es als Institut für Kommunikationswissenschaft an der WWU.